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22.02.2015 | (rsn) – Dass er den Stundenweltrekord vor zwei Wochen an den Australier Rohan Dennis (BMC) abtreten musste, hat Matthias Brändle (IAM) offensichtlich bestens verkraftet. Der Österreicher entschied die Schlussetappe der 6. Oman-Rundfahrt (Kat. 2.HC) nach einer späten Attacke aus einer vier Fahrer starken Ausreißergruppe heraus für sich und feierte damit seinen ersten Saisonsieg.
„Ein Sieg ist immer schön. Ich hatte alles auf das Finale gesetzt, bin drei Kilometer vor dem Ziel losgezogen und habe dann alles gegeben“, so Brändle. „Ich bin gut in Form und ich hoffe, dass dies in den nächsten Rennen so weitergeht“, fügte der Österreicher an, der am nächsten Wochenende beim Omloop Het Nieuwsblad und dann bei Tirreno-Adriatico an den Start gehen wird.
Zudem war der vierte IAM-Sieg der Saison auch ein kleines Präsent für Teameigner Michel Thétaz, der heute seinen 54. Geburtstag feiert. „Der Sieg von Matthias ist quasi der Zuckerguss auf dem Geburtstagskuchen von Thétaz“, meinte der Sportliche Leiter Eddy Seigneur.
Dass Brändle solche Situationen liebt und zu seinen Gunsten nutzen kann, zeigte er bereits im vergangenen Jahr bei der Tour of Britain, als er gleich zwei Etappen als Ausreißer gewann. „Ich wusste, dass Brändle der gefährlichste Fahrer unserer Gruppe war. Er ist richtig stark“, erklärte der belgische Tageszweite Iljo Keisse (Etixx-Quick Step), der vier Sekunden hinter dem Österreicher ins Ziel kam.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es auf der 133,5 Kilometer langen Etappe von Oman Air nach Matrah Corniche indes keine Veränderungen mehr. Der Spanier Rafael Valls (Lampre-Merida), der am Freitag am Green Mountain erfolgreich war, verteidigte souverän seine Spitzenposition und gewann die Rundfahrt mit neun Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) und 19 Sekunden auf den Spanier Alejandro Valverde (Movistar).
Der Österreicher Patrick Konrad (Bora – Argon 18) konnte ebenso seinen zehnten Gesamtrang verteidigen. „Das ist ein tolles Ergebnis für ihn und das Team. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, hier in der Gesamtwertung vorne mitzufahren, nachdem Dominik Nerz im Januar krank gewesen ist"; so Enrico Poitschke, Sportlicher Leiter bei Bora - Argon 18.
Bei angenehmeren Temperaturen von nur noch 25 Grad lösten sich Brändle und seine drei Begleiter schon nach acht Kilometern vom Feld und konnten sich, da kein Fahrer des Quartetts eine Gefahr für die Gesamtwertung darstellte, schnell einen Maximalvorsprung von über neun Minuten herausfahren. Spätestens als gut 20 Kilometer vor dem Ziel davon noch die Hälfte übrig geblieben war, stand fest, dass die Ausreißer den Tagessieg unter sich ausmachen würden.
Während sich das Team Saxo Tinkoff – zu spät – entschloss, in die Nachführarbeit einzusteigen und bis zum Ziel den Rückstand noch auf etwas mehr als eine Minute drücken konnte, attackierte an der Spitze Brändle im letzten kleinen Anstieg des Tages 3,5 Kilometer vor dem Ziel seine Rivalen und konnte auch den im Sprint favorisierten Belgier Keisse abschütteln. „Da hatte ich einen kleinen Moment der Schwäche und daraus konnte Brändle Kapital schlagen“, so Keisse, der danach alles versuchte, aber den ersten Saisonsieg von Brändle nicht mehr verhindern konnte.
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