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09.03.2015 | (rsn) – Auf der ersten Flachetappe des 73. Paris-Nizza sind die deutschen Sprinter leer ausgegangen. John Degenkolb (Giant-Alpecin) war nach 196,5 Kilometern von Saint-Rémy-lès-Chevreuse nach Contres auf der dortigen Zielgeraden zu früh im Wind und wurde am Ende nur Fünfzehnter, nachdem er auf den letzten Metern die Beine hochgenommen hatte. Der Deutsche Meister André Greipel (Lotto Soudal) hatte eine schlechte Position kam rollte vier Plätze hinter Degenkolb über die Ziellinie.
Dagegen konnte Alexander Kristoff (Katusha) bei seiner vierten Teilnahme am „Rennen zur Sonne“ erstmals eine Etappe gewinnen. Der 27 Jahre alte Norweger setzte sich nach einer taktisch geschickten Vorstellung mit einer Radlänge auf die beiden Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis) und Bryan Coquard (Europcar) sowie den Australier Heinrich haussler (IAM) durch und konnte seinen bereits fünften Sieg in dieser Saison bejubeln.
„Ich bin sehr glücklich. Der erste Sieg bei meiner vierten Teilnahme ist für mich ein weiterer Schritt nach vorne“, sagte Kristoff im Siegerinterview dem französischen Fernsehen. „Ich war in einer guten Position, aber John zog den Sprint schon früh an und ich war mir bis zur Ziellinie nicht sicher, ob ich das Tempo würde halten können.“
Der Pole Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) verteidigte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden vor dem zeitgleichen Australier Rohan Dennis (BMC). Kwiatkowskis Teamkollege Tony Martin belegt weiterhin mit sieben Sekunden Rückstand den dritten Platz, gefolgt von Degenkolb (+0:09), der als Dritter des ersten Zwischensprints eine Bonussekunde sicherte und vom sechsten auf den vierten Platz vorrückte.
Die Freude bei Etixx-Quick-Step wurde durch den Ausfall von Tom Boonen getrübt. Der Belgier schied nach einem Sturz 20 Kilometer vor dem Ziel mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch aus.
„Ich bin sehr froh, im Ziel zu sein, denn ist immer riskant, wie der Sturz von Tom Boonen gezeigt hat“, sagte Kwiatkowski, der an den kommenden beiden Tagen nicht um jeden Preis das Gelbe Trikot verteidigen will. „Ich wäre nicht unglücklich, wenn es mir einer der Sprinter abnehmen würde“, so der 24-Jährige. „Ich konzentriere mich schon auf die 4. Etappe mit der Bergankunft am Croix de Chaubouret und auf das abschließende Zeitfahren am Col d'Eze, denn dort wird das Rennen entschieden", so der Weltmeister, der auch Spitzenreiter in der Punkte- und der Nachwuchswertung ist. BMC führt die Teamwertung an.
Bei frühlingshaften Bedingungen sicherte sich Jonathan Hivert (Bretagne-Séché) mit einer frühen Attacke gleich nach dem Start als Erster an der Cote de Bel Air (3. Kat.), der einzigen Bergwertung des Tages, das Weiße Trikot mit den roten Punkten und fuhr sich in der Folge einen Vorsprung von fast vier Minuten heraus.
Kurz nachdem das Feld den Franzosen nach 33 Kilometern wieder gestellt hatte, attackierte sein Teamkollege und Landsmann Anthony Delaplace. Thomas Voeckler (Europcar) sprang an sein Hinterrad, womit die rein französische Gruppe des Tages perfekt war. Das Feld ließ es danach ausgesprochen gemächlich angehen und schien die Etappe als lockere Frühjahrsausfahrt bestreiten zu wollen.
Das Spitzenduo bekam mehr als sechs Minuten an Vorsprung zugestanden, ehe die Verfolger nach der Verpflegungszone das Tempo etwas anzogen. Voeckler und Delaplace harmonierten gut miteinander, was aber nicht verhindern konnte, dass 25 Kilometer vor dem Ziel ihr Vorsprung nur noch eine Minute betrug.
Voeckler war das zu wenig und so griff er seinen Begleiter an, doch Delaplace konnte parieren. Als Folge der Tempoerhöhung an der Spitze wuchs der Vorsprung auf das nach wie vor sehr kontrolliert agierende Feld wieder auf nahezu zwei Minuten an. Doch die Sprinterteams leisteten an diesem Tag Maßarbeit und stellten die Ausreißer 1,5 Kilometer vor dem Ziel.
Auf dem Schlusskilometer führte zunächst Katusha das Feld an, doch an der aus der Vogelperspektive gesehen rechten Straßenseite kam der Giant-Alpecin-Zug nach vorn und brachte Degenkolb in die vermeintlich beste Ausgangslage. Doch der 26-Jährige zog seinen Sprint zu früh an und hatte Kristoffs Antritt dann nichts mehr entgegenzusetzen.
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