Vorschau 80. Flèche Wallonne

Triumphiert Valverde zum vierten Mal an der Mur de Huy?

Foto zu dem Text "Triumphiert Valverde zum vierten Mal an der Mur de Huy?"
Alejandro Valverde (Movistar) gewann den Flèche Wallonne bisher dreimal. | Foto: Cor Vos

19.04.2016  |  (rsn) – La Flèche Wallonne wird allgemein als der „leichteste“ der drei Ardennen-Klassiker bezeichnet. Diese Einschätzung ergibt sich in erster Linie aus der Streckenlänge – diesmal sind es auf dem Weg von Marche-en-Famenne nach Huy insgesamt 196 Kilometer, also 50 bzw. 60 weniger als das Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Doch das Profil auch der 80. Auflage des „Wallonischen Pfeils“ hat es wieder in sich, nicht zuletzt deshalb, weil die berüchtigte und extrem steile Mur de Huy im Zielort wieder dreimal bewältigt werden muss.

Die Strecke: Nach dem Start in dem 17.000-Einwohner-Städtchen Marche-en-Famenne in der Provinz Luxemburg können die Fahrer die ersten 60, relativ flachen Kilometer zum Warmfahren nutzen. Erst südwestlich des späteren Zielrorts Huy geht es in die ersten der insgesamt 13 zu bewältigenden Anstiege. Den Anfang macht nach 67 Kilometern die Côte de Bellaire, kurz darauf gefolgt von der Côte de Bohissau und der Côte de Solières. Nach 95 Kilometern muss erstmals die Mur de Huy bewältigt werden.

Es folgt ein 66 Kilometer langer Rundkurs, auf dem zusätzlich zu den bereits aufgelisteten Anstiegen auch die Côte d'Ereffe bewältigt werden muss. Ein zweites Mal wird das Ziel und damit die Mur de Huy 29 Kilometer vor dem Ziel passiert. Im Finale warten nochmals die Côte d'Ereffe (16 km vor dem Ziel), die Côte de Cherave (5,5 Kilometer vor dem Ziel) und schließlich ein drittes und letztes Mal der 1,3 Kilometer lange und 9,6 Prozent steile Anstieg zur Mauer von Huy.

Die Favoriten: An erster Stelle und von allen genannt wird Alejandro Valverde (Movistar). Der Spanier triumphierte in den vergangenen beiden Jahren an der Mur de Huy und war zuvor bereits 2006 erfolgreich. Nach seiner beeindruckenden Vorstellung bei der heimischen Vuelta a Castilla y Leon, wo er sich am Wochenende zwei Etappen und den Gesamtsieg sicherte, gilt der knapp 36-jährige Spanier auch diesmal wieder als erster Kandidat auf den Sieg.

Den machten übrigens in den vergangenen vier Jahren die Iberer unter sich aus. 2012 jubelte Joaquim Rodriguez (Katusha), 2013 war Daniel Moreno der stärkste Fahrer an der Mauer von Huy. Während der Katalane am Mittwoch zu Valverdes schärfsten Konkurrenten zählt, wird Teamkollege Moreno seinem Kapitän im Schlussanstieg wohl das Terrain bereiten und nur dann seine Chance erhalten, sollte Valverde schwächeln.

Für den letzten belgischen Sieg sorgte Philippe Gilbert vor nun schon fünf Jahren – damals übrigens vor dem spanischen Duo Rodriguez und Samuel Sanchez. Der an den Folgen eines gebrochenen Mittelfingers laborierende BMC-Kapitän plant zwar seinen Start, gehört aber nach seiner Vorstellung beim Amstel Gold Race nicht zum engeren Favoritenkreis. Für den 33-jährigen Gilbert könnte der fünf Jahre ältere Teamkollege Samuel Sanchez einspringen.

Pünktlich zu den Ardennen-Klassikern präsentierte sich Julien Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) wieder in prächtiger Form. Der Franzose wurde am Sonntag Sechster des Amstel Gold Race und belegte im vergangenen Jahr in Huy den zweiten Platz. Das gleiche Ergebnis hatte sein Teamkollege Daniel Martin 2013 eingefahren. Auch der Ire, der auf das Amstel Gold Race verzichtet hat, sollte gute Chancen auf das Podium haben. Trotz der ernüchternden Erfahrungen vom Sonntag wird es wohl Orica-GreenEdge erneut mit einer Doppelspitze probieren. Neben Michael Matthews, dem Fünften von Valkenburg, erhält der Schweizer Michael Albasini – Zweiter von 2012 und Dritter des Vorjahres – eine weitere Chance auf ein Spitzenergebnis.

Der Routinier zählt zur Kategorie „aussichtsreiche Außenseiter“ – gleiches gilt für den Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal), den Franzosen Warren Barguil (Giant-Alpecin), den Niederländer Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo), den Kolumbianer Sergio Henao (Sky) oder den Italiener Enrico Gasparotto (Wanty-Groupe Gobert), den Gewinner des Amstel Gold Race. Aussichtsreichster der neun deutschen Profis ist Fabian Wegmann (Stölting). Der Münsteraner hofft bei seiner 13. Teilnahme auf eine Platzierung unter den besten 15.

Die Anstiege:

Nr Name bei km Länge Steigung
1 Côte de Bellaire 67,0 1000 m 6,3%
2 Côte de Bohissau 74,0 1300 m 7,6%
3 Côte de Solières 87,0 4300 m 4,0%
4 Mur de Huy 101,0 1300 m 9,6%
5 Côte d’Ereffe 114,0 2100 m 5,0%
6 Côte de Bellaire 133,0 1000 m 6,3%
7 Côte de Bohissau 140,0 1300 m 7,6%
8 Côte de Solières 153,0 4300 m 4,0%
9 Mur de Huy 167,0 1300 m 9,6%
10 Côte d’Ereffe 180,0 2100 m 5,0%
11 Côte de Cherave 190,5 1300 m 8,1%
12 Mur de Huy 196,0 1300 m 9,6%

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

07.04.2025Hartmann verteidigt Titel in El Salvador

(rsn) – Die Schweizerin Elena Hartmann (Ceratizit) hat zum zweiten Mal in Folge die Tour El Salvador (2.1) gewonnen. Die 34-Jährige übernahm nach dem zweiten Platz beim Prolog nach der 1. Etappe

07.04.2025Schachmann gewinnt Auftakt-Thriller im Baskenland

(rsn) – Die Erleichterung war ihm anzumerken, selbst einen kleinen Spaß hatte er noch parat. Der Hot Seat – nicht viel mehr als ein Klappstuhl - auf dem Maximilian Schachmann (Soudal - Quick-Ste

07.04.2025Van der Poel krank im Vorfeld der Flandern-Rundfahrt

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin -Deceuninck) war im Vorfeld der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) krank und musste sogar drei Tage lang Antibiotika nehmen. Dies bestätigte der sportliche Leiter sei

07.04.2025Knochenbrüche: Degenkolb verpasst Roubaix

(rsn) – Seit Wochen hat John Degenkolb vom 13. April gesprochen und sich auf Paris-Roubaix gefreut. Genau zehn Jahre und einen Tag nachdem er am 12. April 2015 die Königin der Klassiker gewonnen ha

07.04.2025Medien: Tour-de-France-Schlussetappe führt über Montmartre

(rsn) – Die Schlussetappe der Tour de France 2025 (2.UWT) wird eine veränderte Streckenführung. Wie Le Parisien berichtet, genehmigt die Pariser Stadtführung nach langen Verhandlungen eine Route

07.04.2025Kopecky: “Von diesem Sieg habe ich lange Zeit geträumt“

(rsn) – Während die Ronde van Vlaanderen bei den Männern auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist die Ausgabe der Frauen mit bislang 22 Editionen noch vergleichbar jung. Am

07.04.2025Chance für die zweite Reihe der Rundfahrt-Spezialisten

(rsn) – Während in Belgien und Nordfrankreich die Klassikersaison mitten in der heißen Phase ist, halten die Rundfahrer, so sie nicht Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) heißen, ihr Alternat

07.04.2025Longo Borghini erleidet Gehirnerschütterung

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team – ADQ) hat bei ihrem schweren Sturz in einer recht frühen Phase der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) eine Gehirnerschütterung erlitten. Dies gab das Team bekann

07.04.2025Schiffer glänzt bei Tour of Hellas

Bei der Tour of Hellas (2.1) musste sich der Deutsche Anton Schiffer (Bike Aid) nur knapp Harold Martin López vom WorldTour-Team XDS - Astana geschlagen geben. Nach fünf Etappen trennten die b

07.04.2025Pogacar trotzt in Flandern dem Pech und van der Poel

(rsn) – Als die beiden Überflieger wurden Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vor der 109. Ronde van Vlaanderen (1.UWT) bezeichnet und am Ende wa

06.04.2025Lippert glänzt an den Hellingen und fährt aufs Podium

(rsn) – Als sich Liane Lippert (Movistar), Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) auf den letzte

06.04.2025Pedersens Traum muss warten – aber wie lange noch?

(rsn) – Platz zwei – wieder einmal. Mads Pedersen (Lidl – Trek) stand zum vierten Mal bei einem Monument auf dem Podium, zum vierten Mal nicht auf dem höchsten Platz in der Mitte. Der Däne nÃ

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Itzulia Basque Country (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Hainan (2.Pro, CHN)