--> -->
15.07.2016 | (rsn) - So liebe Leichtathletik-Fans, das Wichtigste vielleicht mal gleich zu Beginn: Auch wenn mich schon wieder mehrere Leute mit dem vermaledeiten Kameramotorrad von heute in Verbindung bringen wollen…ich bin absolut unschuldig und habe damit nichts, aber auch gar nichts am Hut. Ich habe ein wasserdichtes Alibi und meine Tour-Aktion des Tages war heute in der Tat eine andere.
Aber vielleicht der Reihe nach: Mein Tag war eigentlich der langweiligste seit Beginn dieser Tour de France, da ich mich bis 17:30 Uhr nie weiter als 500m von unserem Hotel in Montpellier wegbewegen konnte. Das lag daran, dass meine Chefin noch einige wichtige Dinge abarbeiten musste, die sie anscheinend gestern noch nicht auf dem Schirm hatte. Ursprünglich wollten wir um 8:30 vom Hotel aufbrechen und zum Start der Etappe sowie dann weiter zum Ziel fahren. Daraus wurde aber leider gar nichts. Um 8:40 wurde mir mitgeteilt, dass zunächst noch eine Besprechung im Hotel stattfinden würde. Ich wartete also auf Instruktionen. Gegen 10 kam dann die Info, ich möge doch bitte mal zur Post gehen und einen Umschlag per Express in die Schweiz senden. Da die Post glücklicher Weise direkt am Start lag und ich somit zumindest schon mal in die Nähe des Rennens kam, freute ich mich sogar über diese Mission und lief los. An der Post angekommen wurde ich jedoch erst mal ausgelacht, da diese heute natürlich geschlossen hatte, so wie das an einem Nationalfeiertag wohl auch üblich ist.
Ich kehrte also um und traf zum Glück direkt auf André (Greipel), der mich fragte, ob wir nicht im Village noch einen Kaffee trinken wollten. Da ich schon ahnte, dass sich an der festgefahrenen Situation im Hotel nichts so schnell ändern würde, nahm ich diese Einladung natürlich umgehend und dankend an und ging mit. Auf den paar hundert Metern ins Village wurde André übrigens bestimmt 20mal angesprochen und um ein Foto gebeten.
Viele Fans waren dabei auch wirklich sehr nett und fragten höflich. Einige aber vergaßen, dass man auch Bitte und Danke sagen kann. Solltet ihr also auch mal in so eine Situation kommen, seid euch bewusst, dass die Jungs das jeden Tag erleben und tretet gerne höflich an sie heran - dann wird es auch sicher kein „nein“ geben.
Im Village landeteten wir letztlich am Stand von Skoda, da man dort tatsächlich am schönsten sitzen kann und ließen es gemütlich angehen. Kaffee, Cola, Haribos… Bis zum Start waren es nämlich noch fast 50 Minuten und die wollten standesgemäß verbracht werden.
Während ich mit André so quatschte, wurde es um uns herum dann erfreulicher Weise immer voller und es kamen nach und nach noch Sibi (Marcel Sieberg), Marcel Kittel und auch John Degenkolb zu uns an den Tisch. Wie das so bei Radfahrern üblich ist, wurde die ganze Zeit nur dummes Zeug gelabert und ich hatte in den paar Minuten mit den Jungs einen wahnsinnigen Spaß. Alleine dafür hat es sich schon gelohnt, heute aufzustehen! Mir war übrigens gar nicht so bewusst, dass speziell André und Marcel (Kittel) so locker und entspannt gemeinsam rumhängen können. Immerhin sind die beiden ja so was wie Erzrivalen! Sehr angenehm also diese Talkrunde.
John wurde ein bisschen aufgezogen, dass er gestern nicht drangeblieben war, als Froomey und Sagan 10 Km vor dem Ziel wegfuhren, obwohl er eigentlich am Hinterrad hing. John betonte aber, dass er sich in dem Moment dachte, die Attacke sei komplett sinnlos, da man die beiden Protagonisten sowieso nicht von der Leine lässt. Wie wir wissen, lag er da leider falsch - wäre aber natürlich interessant geworden, wenn er da mit ankommt. Aber hätte, wäre, wenn…
Dank John war ich übrigens am Tisch dann auch nicht mehr der Einzige, der sich großzügig an den Haribos bediente - und so kam es, dass auf 2 von 3 Fotos John schön in das Haribo-Glas schaut, anstatt in die Kamera. Meinen Segen dazu hat er im Übrigen - also versteht das bitte nicht falsch!
Nachdem die Boys dann zum Star mussten, postete ich ein Foto von Sibi, André (alias Gringo) und mir mit dem Text: „Letzte Instruktionen zur heutigen Taktik! Sibi passt auf, Gringo geht in die Gruppe. Was sonst?!“ Dass ich mit diesem Post einen Volltreffer landen würde, war mir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht klar, aber Ihr könnt Euch denken, was für Nachrichten mich tagsüber dann ereilten :-) Im Übrigen erinnerte mich das Rumgehänge vor dem Start stark an früher - die Jungs kamen mir nämlich minütlich müder und weniger elanvoll vor… Und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte die Etappe heute auch gerne flach und mit Rückenwind stattfinden können. Naja, Sprinter unter sich… und umso mehr Daumen hoch für André's Ritt in der Spitzengruppe!
Ich lief dann zum Hotel zurück und wartete weiter im Auto. Dass ich vom Mont Ventoux oder den Menschenmassen am Nationalfeiertag noch was würde zu sehen bekommen, hatte ich zu dem Zeitpunkt dann auch schon abgehakt. Gegen 14:30 Uhr fiel mir auf, dass in der Hotellobby ein Fernseher mit Tour lief, was mich quasi rettete und dazu bewog, meinen tristen Standort von draußen nach drinnen zu verlagern. Immerhin etwas. Ich schaute also Tour (auf France2) und wunderte mich irgendwann, dass schon seit 15 Minuten Werbung lief. In dem Moment war die Werbung jedoch vorüber und es kam plötzlich im französischen Fernsehen „Ein Fall für Zwei“. Das soll mir bitte mal einer erklären. Wieso brechen die Franzosen die Tour-Übertragung 70 Kilometer vor dem Ziel am Mont Ventoux einfach ab?
Ich suchte dann ewig nach der Fernbedienung und konnte nach Minuten des Bangens auf Eurosport umschalten. Witziger Weise empfingen wir diesen Sender dann dort sogar in deutscher Sprache. Nun war ich völlig perplex. Um 17:30 oder so fuhren wir dann endlich vom Hotel los.
Perplex waren wohl auch die Rennfahrer und im Speziellen Chris Froome, nachdem das Moped heute im absoluten Halteverbot einen Parkschein gelöst hatte. So etwas hat es wohl tatsächlich noch nie gegeben und die Aktion in ihrem vollen Ausmaß wird wohl direkt in die Geschichtsbücher eingehen. By the way: Für Sky als Sponsor ist diese Situation die wohl beste aller Zeiten! Mehr Werbung kann man nämlich nun wirklich nicht bekommen - auch wenn es weniger erfolgreich für den Moment erscheint.
Ich melde mich morgen wieder und hoffe, dass ich beim Zeitfahren wieder etwas mehr Bewegung bekomme. Adjö.
Euer Paddi-avec-i
(rsn) - Hallo Freunde, aufgrund einer Änderung im Logistikplan meines Jobs hier bin ich seit heute der Fahrer unseres Wohnmobils, mit welchem das tägliche Picknick für die VIPs arrangiert wird. So
22.07.2016Psychospielchen der besonderen Art(rsn) - „Kampf gegen die Uhr Zwei Punkt Null“ - so lautete sicherlich das Motto des heutigen Tages, denn es stand das Zeitfahren Nummer Zwei auf dem Plan. Im Vergleich zum ersten Zeitfahren herrsc
21.07.201672 Kilometer lang Gesichtsfasching(rsn) - Hot, hotter am hottesten… So oder so ähnlich hätte man wohl die heutige Etappe in Richtung der Berge zum Mont Blanc beschreiben könne - es war tatsächlich unfassbar warm! Ich schwitze be
20.07.2016Ein Hoch auf den Google-Übersetzer(rsn) - Du merkst, dass Ruhetag bei der Tour de France ist, wenn du zurück im Hotel, nach 100 Km im Auto denkst - „Das war ja easy heute.“ Wenn man so will, stehe ich somit eigentlich den Jungs
19.07.2016Unterwegs inmitten zweier fahrender Tüten Pommes(rsn) - Hallo liebe DJ Bobo-Hörer und Toblerone-Genießer! Ich bins wieder, Euer Patrick Swayze der Tour de France. Mein Bericht zum gestrigen Montag kommt heute zwar etwas verspätet, hat dafür abe
18.07.2016Mit Jörg Werner im Auto verging die Zeit wie im Flug(rsn) - Wenn ich den heutigen Tag so Revue passieren lasse, neige ich beinahe dazu, einen Superlativ aus dem Koffer zu holen. Wir hatten permanent einen wolkenlosen Himmel, nicht so viel Wind, atember
17.07.2016Sagan ist ein geiler Typ - in jeglicher Hinsicht(rsn) - Einen Wundervollen guten Morgen aus Bourg-En-Bresse. Gestern (Samstag) hieß es glücklicherweise „Back to Business“ und wir waren auch direkt wieder ordentlich unterwegs. Meine Tagesleist
16.07.2016Die Stimmung war spürbar gedämpft(rsn) - Normalerweise sitze ich zum Schreiben meines täglichen Blogs immer vor dem Laptop und fange einfach so an, drauf los zu schreiben. Meistens hatte ich für den Start schon im Laufe des Tages e
14.07.2016Nach 163 Kilometern am Anschlag ein Knutscher für das Geburtstagskind(rsn) - Was für ein Tag und was für ein Rennen war das denn schon wieder? Selten hat es mich beim Zuschauen so oft von meinem Stuhl gezogen wie heute - und das obwohl ich lediglich die letzten 45 Ki
13.07.2016Es ist noch lange nicht Feierabend(rsn) - Man kann ja über die Franzosen sagen oder zumindest denken, was man will. Sie können vielleicht nicht Autofahren, sie haben vielleicht keinen guten Kaffee und beim gewöhnlichen französisch
12.07.2016Man fängt an, sich das Ganze schön zu reden(rsn) - Hallo liebe Sportsfreunde und Euromünzensammler, hier meldet sich wieder Euer Peter Lustig der Tour de France. Diesmal schreibe ich Euch live aus Andorra. Heute haben wir den ersten und wohl
11.07.2016Epische Bilder auf über 2000 Meter Höhe(rsn) - Sonntag, 10:45 Uhr. Ein mittelgroßes Örtchen unweit der französischen Grenze im Süden platzt aus allen Nähten und ringsherum grüßen die grünen Gipfel der Pyrenäen aus der Ferne. Knapp
(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der Trofeo Ses Salines (1.1) musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Niederländer hatte im Positionskam
30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo
30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich
30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier
30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch
30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen
30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein
30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i
30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei
30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be
29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag