In der Abfahrt von der Cote de Domancy gestürzt

Mollema: Der Traum vom Tour-Podium ist geplatzt

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Mollema: Der Traum vom Tour-Podium ist geplatzt"
Geknickt: Bauke Mollema (Trek-Segafredo) | Foto: Cor Vos

22.07.2016  |  (rsn) - Mit der Zahl 19 wird der niederländische Radsport in diesem Jahr nicht mehr glücklich. Im Frühjahr endeten auf der 19. Etappe des Giro d’Italia für den Gesamtführenden Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) mit einem spektakulären Sturz am Colle dell'Agnello alle Träume auf den Sensationserfolg bei der Italien-Rundfahrt.

Nach der 19. Etappe der Tour de France wird sich sein Landsmann Bauke Mollema (Trek-Segafredo) kaum besser fühlen. Vor dem Start als Gesamtzweiter auf dem Podium der Tour, musste er am Ende des Tages jegliche Träume begraben.

Sport kann grausam sein. 18 schwere Etappen in den Beinen, ohne jeglichen Fehler, das Podium vor Augen – und ein Moment macht alles zunichte. In der Anfahrt von der Cote de Domancy versteuerte sich Mollema auf regennasser Straße in einer Kurve und fand sich abseits der Strecke wieder. Ein folgenschweres Missgeschick. "Ich rutschte weg und war am Boden. Ich war schnell wieder auf dem Rad, aber im Anschluss waren viele weitere schwierige Abschnitte, Kurven und Stürze vor mir“, schilderte er das Chaos während der nassen Abfahrt.

Mollema schien in der Folge ein wenig der Mut in der Abfahrt verloren gegangen zu sein. Statt den Anschluss zurück zur Favoritengruppe zu schaffen, nahm sein Rückstand immer weiter zu - trotz des Sturzes von Spitzenreiter Chris Froome (Sky) und der anschließenden Tempoverschleppung in der Gruppe. "Zu Beginn des Schlussanstiegs war eine kleine Gruppe vor mir. Ich startete den Anstieg mit einer Lücke von 20 Sekunden, aber ich konnte sie nicht schließen und explodierte“, erzählte Mollema weiter.

Der 29-Jährige versuchte alles, doch so länger der Anstieg wurde, desto unruhiger wurde sein Tritt. Der Wille war da, die Kraft irgendwann nicht mehr. Zunächst hielt er lange das Hinterrad von Jarlinson Pantano (IAM), der zur ehemaligen Spitzengruppe gehörte, gegen Ende konnte er aber auch das Tempo des Kolumbianers nicht mehr folgen.

Das Ziel erreichte er schließlich abgekämpft und desillusioniert 4:26 Minuten hinter dem Tagessieger Romain Bardet (Ag2r). In der Gesamtwertung wurde er von Platz zwei auf den zehnten Gesamtrang durchgereicht. "Ich bin nicht schwer verletzt, nur an der Hüfte und am Ellenbogen. Die Gesamtwertung ist vorbei. Ich bin jetzt Zehnter, aber das war nie das Ziel“, sagte ein enttäuschter Mollema im Ziel.

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