Team Strassacker - Rennbericht

Rad am Ring: Florian Vrecko trotz Sturz auf Rang zwei

Von Joscha Weber

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| Foto: Joscha Weber/ Team Strassacker

30.07.2018  | 

Regen, Wind, Hitze – "Rad am Ring" war in diesem Jahr nicht nur ein Kampf gegen den Berg, sondern auch ein Kampf mit den Elementen. Das Team Strassacker gewann trotz ein paar Ausfällen die Mannschaftswertung und brachte mit Florian Vrecko einen Fahrer auf das Podium, Chris Mai wurde Vierter.

Pitsch, patsch. Plötzlich fallen dicke Tropfen auf den Asphalt.
Das Prasseln des Regens wird lauter, Bremsen quietschen. Aus "Rad am Ring" wird ein anderes Rennen. Kurz zuvor am Start zeigte das Thermometer am Garmin noch 34 Grad in der Sonne. Jetzt ist die Temperatur spürbar gefallen und der Himmel hat seine Schleusen geöffnet.

All das geschieht, kurz bevor sich das Spitzenfeld zum zweiten Mal in die Abfahrt hinab nach Adenau begibt. Es ist technisch die heikelste Passage der Nordschleife: kurvig, schnell und mit ständigen Richtungswechseln. „Langsam, Jungs“, ruft Florian Vrecko, der sich als Erster in die Abfahrt stürzt.

Doch ausgerechnet Florian erwischt es:
In einer schnellen Rechtskurve rutscht ihm der Reifen weg und der Rad am Ring-Sieger von 2016 landet unsanft auf dem Allerwertesten. Schnell steht er wieder auf und setzt die Fahrt mit zerrissener Hose und einigen leicht blutenden Schürfwunden fort.

„Nichts Ernstes. Die Kurve ist halt sehr gefährlich im Nassen, da der Gummiabrieb der Autos die Strecke hier rutschig macht“, wird er später im Ziel sagen: „Die Körner, die ich bei der Aufholjagd gelassen habe, hätte ich im Finale gut gebrauchen können.“

Die auf der Abfahrt entstandenen Löcher
und das hohe Tempo hinauf im zweiten Anstieg zur Hohen Acht sorgen für eine weitere Selektion im Feld, der auch einige Strassacker-Fahrer zum Opfer fallen. Danach hält die Gruppe an der Spitze einigermaßen zusammen, während das Thermometer wieder die 30 Grad überschreitet.

Der Schweiß fließt in Strömen, es muss viel getrunken werden. Zum Glück steht ein erstklassiges Betreuer-Team am Steilstück der Hohen Acht und verpflegt die Mannschaft aus Süßen in jeder Runde mit Getränken. Dennoch fallen mit Tom Walther und Holger Koopmann auch zwei erfahrene Rennfahrer den anspruchsvollen Bedingungen zum Opfer: Sie müssen das Rennen aufgeben.

In der vorletzten Runde wagen Chris Mai und Florian Vrecko
gemeinsam mit dem belgischen "Transalp"-Sieger Frederic Glorieux (Team Grinta!) auf der Grand-Prix-Runde einen Vorstoß: „Aber das Team BKK tat alles dafür, das Loch wieder zu schließen, was ihnen auch schließlich gelang“, so Florian Vrecko im Ziel.

Auch weitere Attacken, unter anderem durch den Belgier Matthias van den Bergh (Bioracer Granfondo Team), werden vereitelt. Die Hauptlast der Arbeit liegt hier beim Team Strassacker. Die sechste und letzte Überfahrt der vier Kilometer langen und im Schnitt sechs Prozent steilen Hohen Acht bringt die Entscheidung: Matthias Van Den Bergh setzt sich ab, einzelne Fahrer versuchen zu folgen.

Chris Mai ist zunächst dabei, muss aber zurückstecken -
das Tempo ist zu hoch. Ein anderer Strassacker-Fahrer kann nachsetzen: „Ich musste erstmal eine Lücke aufgehen lassen und bin mein eigenes Tempo gefahren“, so Vrecko: „Ich habe im Flachstück zu Matthias van den Bergh aufschließen können, aber als er im finalen Steilstück hoch zur Hohen Acht erneut attackierte, hatte ich nichts mehr entgegenzusetzen.“

Es folgt ein Einzelzeitfahren der beiden Solisten an der Spitze: Matthias van den Bergh gewinnt das Rennen klar und verdient, dahinter jubelt Florian Vrecko über Rang zwei. Im Sprint der Verfolger unterliegt Chris Mai nur ganz knapp dem GCC-Gesamtführenden Valentin Szalay und wird starker Vierter, Nils Kessler wird Sechster. Florian Anders bringt als Elfter den Team-Sieg nach Hause.

„Wir können mit dem Ausgang des Rennens hoch zufrieden
sein, auch wenn wir einige Ausfälle zu bedauern hatten“, sagt Team-Chef Franco Adamo im Ziel: „Zum Glück ging der Sturz von Florian glimpflich aus. Das ganze Team hat bei diesen wechselhaften Bedingungen alles gegeben. Und die Ergebnisse zeigen, dass wir das stärkste Team im Rennen waren.“

Nächstes Highlight für die Strassacker-Fahrer: Der Highlander Radmarathon in Vorarlberg in den österreichischen Alpen, am 12. August.

Ergebnisse Rad am Ring 2018
1. Matthias van den Bergh (Bioracer Granfondo Team)
2. Florian Vrecko
3. Valentin Szalay (BKK Mobil Oil Cycling Team)
4. Chris Mai
6. Nils Kessler
11. Florian Anders
17. Thierry Henz
19. Florian Bauer
27. Joscha Weber
36. Hanno Rieping
40. Denis Holsinger
50. Caspar Rüter
58. Jan-Christoph Münch

Joscha Weber ist Fahrer beim Team Strassacker.

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