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30.07.2014 | Die 3000-Kilometer-Marke hat Wolfgang Fasching bei seiner Abenteuer-Fahrt quer durch Russland gestern, am siebenten Tag geknackt. Seit einer Woche sitzt der Extrem-Sportler bei seinem Projekt "Russia Coast to Coast" bereits im Sattel - und tritt und tritt und tritt, unaufhaltsam in Richtung St. Petersburg.
Fasching tritt lange vor Sonnenaufgang in die Pedale,
und er tritt oft noch um Mitternacht, gegen alle Widerstände wie Gegenwind, Schmerzen und Straßenschäden. Wie es ihm dabei geht? "Den Umständen entsprechend", sagt der 46-Jährige vielsagend.
Was er sonst zu tun hat auf seinem Rad, den lieben, langen Tag?
Die Alltagsdinge, die erledigt Wolfgang Fasching im Fahren: Essen und Trinken - er deckt seinen enormen Kalorienbedarf fast ausschließlich durch hochkalorische Flüssignahrung - Rasieren und mit Sonnencreme einschmieren, Radschuhe wechseln, Zähneputzen, Arm- und Beinlinge an- und ablegen, Kleidung wechseln, Interviews geben und technische, taktische, medizinische sowie motivierende Gespräche führen.
"Jetzt sollte wieder einmal die Putzfrau kommen",
scherzte Fasching gestern. Sein Lebensmittelpunkt in diesen Wochen ist der Sattel. Und Rasieren wird zu keinem ungefährlichen Manöver, bei den ramponierten Straßen. "Selbst das Getränk aus dem Flaschenhalter zu holen ist mühsam, wegen des Straßenzustands: Wenn meine Hände am Lenker nicht beim Entlasten helfen, dann lastet der volle Druck am Gesäß." Die Schläge der Straße schmerzen dann furchtbar.
Dennoch ist es ihm das wert, um so viel Zeit wie möglich zu sparen, und Russland schnellstmöglich zu durchqueren. "Zehn Minuten mit fünf km/h zu fahren bringen mich schneller zum Ziel, als fünf Minuten stehen zu bleiben", sagt der gebürtige Steirer, der in Neukirchen in Oberösterreich lebt.
Immer besser eingespielt ist sein Team,
das ihn möglichst optimal bei allen Handgriffen hilft. Die Momente, die Fasching nicht im Sattel verbringt, nützt er für Regenerations-Phasen und kurze Schlafpausen. "Zehn Minuten helfen da schon etwas", so Fasching.
Sein Gesundheitszustand? "Wenn ich sage, mir geht es gut, dann ist es gelogen. Wenn ich sage schlecht, dann aber auch", erzählt er.
Knie- und Gesäßschmerzen, Gegenwind und ramponierte Straßen waren am siebten Tag der Radreise die größten Hürden, und auch das Mountainbike kam wieder zum Einsatz. Denn das Rennrad hat kaum Federung: "Oft ist das Bergabfahren sogar schwerer, weil ich mich so konzentrieren muss. Plötzlich tauchen Löcher auf, über die ich springen muss, wenn ich nicht mehr ausweichen kann", stöhnt der Extrem-Sportler.
"Die Straße ist eine oft Rumpelpiste, da geht wenig voran."
Was im Wortschatz von Wolfgang Fasching bedeutet: Er legte gestern erneut mehr als 400 Kilometer zurück. Rund 6850 fehlen noch bis zum Weltrekord...
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