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Balsamo neue Junioren-Weltmeisterin

Deutsche Juniorinnen zu offensiv und an einer Medaille vorbei

Foto zu dem Text "Deutsche Juniorinnen zu offensiv und an einer Medaille vorbei"
Elisa Balsamo gewinnt in Doha das WM-Straßenrennen der Juniorinnen. | Foto: Cor Vos

14.10.2016  |  (rsn) - Bei der WM in Doha sind die deutschen Starterinnen im Straßenrennen der Juniorinnen leer ausgegangen und nur zwei Top-Ten-Platzierungen erreicht. Nach 74,5 Kilometern, die größtenteils auf dem Rundkurs von "The Pearl“ ausgetragen wurden, sprinteten Franziska Brauße aus Betzingen und Europameisterin Liane Lippert aus Friedrichshafen auf die Plätze sieben und neun.

Die Goldmedaille sicherte sich die Italienerin Elisa Balsamo vor der US-Amerikanerin Skylar Schneider und Susanne Andersen aus Norwegen. “Ich muss mich bei all meinen Teamkolleginnen bedanken, diesen Weltmeistertitel konnte ich nur dank ihrer Arbeit erringen, der Sieg gehört uns allen, nicht nur mir“, sagte die 18-jährige Balsamo, die auf dem Podium inbrünstig die italienische Nationalhymne mitgesungen hatte.

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Nun hofft die neue Weltmeisterin, die bei der Straßen-EM in Plumelec noch Zweite hinter Lippert geworden war, dass die erste italienische Goldmedaille bei den 89. Straßen-Weltmeisterschaften als Initialzündung für die restlichen beiden WM-Rennen dient. "Das ganze italienische Team verdient diesen Erfolg und wir hoffen jetzt, dass die anderen Fahrer morgen und übermorgen auch gut abschneiden“, sagte Balsamo, die in Doha eine starke Saison krönte, in der sie sich neben dem Vize-Europameistertitel Rang zwei bei Gent-Wevelgem und den nationalen Titel in Italien sicherte. Zudem ist sie aktuelle Bahn-Weltmeisterin im Scratch und in der Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen.

Bereits um 8.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit war das Straßenrennen der Juniorinnen gestartet worden. Nach zwei größeren Stürzen auf der ersten von vier zu fahrenden Runden auf "The Pearl“ bildete sich kurzzeitig eine 28-köpfige Spitzengruppe, die aber zur zweiten Runde vom Feld wieder gestellt wurde. Angesichts des enorm hohen Tempos gelang es keiner Gruppe, sich abzusetzen, dafür verloren immer mehr der Juniorinnen den Anschluss an das Feld, das so immer stärker reduziert wurde.

Hatten zunächst vor allem die Deutschen und die US-Amerikanerinnen für das Tempo gesorgt, zeigten sich auf der Schlussrunde die Italienerinnen an der Spitze und bereiteten im Finale Balsamo den Sprint so perfekt vor, dass die mit deutlichem Vorsprung alle ihre Konkurrentinnen abhängen und schon frühzeitig jubeln konnte.

Das deutsche Team wurde für ein offensives Rennen zwar nicht mit einer Medaille belohnt, dennoch war Bundestrainer André Korff mit der Vorstellung seiner Fahrerinnen zufrieden, auch wenn Brauße & Co. "vielleicht ein wenig zu offensiv“ waren, wie Korff meinte, und dann im Finale gegen die Besten nichts ausrichten konnten.

"Wir sind ein bisschen hin- und hergerissen. Zwei Top-Ten-Ergebnisse bei einer WM sind gut, aber wir glauben, dass mehr hätte rauskommen können“, sagte die 18-jährige Lippert nach dem Rennen zu radsport-news.com. "Wir hatten (auf der letzten Runde) Probleme uns zu finden und dann war das Tempo einfach zu schnell. Ich musste auf dem letzten Kilometer noch ein Loch zufahren und habe dann die falsche Linie erwischt, deshalb reichte eben nur zu Platz sieben“, ergänzte die ein Jahr jüngere Brauße, die mit ihrer ersten WM als Sechste des Zeitfahrens und Siebte des Straßenrennens zufrieden sein konnte.

Brauße und Lippert im Interview:

Weltmeisterin Balsamo im Interview (Englisch):

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