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21.04.2017 | (rsn) - Auch bei der 103. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich steht der dreimalige Champion Alejandro Valverde (Movistar) im Mittelpunkt. Der Sieg bei "La Doyenne“, dem ältesten der fünf Radsport-Monumente, wird erneut nur über den 36 Jahre alten Spanier gehen.
Doch die schweren, mit zehn Anstiegen gespickten 258 Kilometer durch die belgischen Ardennen sind ungleich schwerer zu kontrollieren als der nur 204 Kilometer lange Flèche Wallonne, den Valverde am vergangenen Mittwoch erneut dominierte, als er an der Mauer von Huy seinen fünften Sieg holte.
Die Strecke: Das Rennen startet traditionell am Place Saint-Lambert im Zentrum von Lüttich. Die Strecke führt zunächst über zumeist flaches Terrain nach Süden in Richtung Bastogne. Der einzige Anstieg vor der Kleinstadt in den Ardennen ist die Côte de La Roche en Ardenne nach 70 Kilometern. Nach dem "Wendepunkt“ in Bastogne folgt die Côte de Saint-Roch bei Kilometer 116, bevor den Fahrern noch einmal eine kurze Verschnaufpause gegönnt wird
Schließlich läutet die Côte de Pont nach 168 Kilometern das sehr schwere Finale ein. Dieser Anstieg ist genau so wie die darauffolgenden Côte de Bellevaux (Km 172) und Cote de la Ferme Libert (Km 180) neu im Programm. Vor allem letztgenannter Anstieg ist eine echte Herausforderung. Er ist zwar nur 1,2 Kilometer lang, dafür aber, durchschnittlich 12 Prozent steil. Danach erreichen die Profis mit dem Col du Rosier (Km 198), mit 4,4 Kilometern der längste Anstieg des Rennens, wieder altbekanntes Terrain. Nach dem Col du Maquisard (Km 211) folgt dann bei Kilometer 222,5 der bekannteste Anstieg, die Côte de La Redoute, wobei es in den letzten Jahren hier nicht mehr zu einer Vorentscheidung kam, wie es in früheren Jahren oft der Fall war.
Trotzdem werden die Favoriten diesem zwei Kilometer langen und durchschnittlich 8,9 Prozent steilen Anstieg wachsam sein müssen. Nach einem etwas längeren Flachstück folgt dann die steile Côte de La Roche-aux-Faucons (Km 239). Sie ist zwar nur etwas mehr als einen Kilometer lang, weist dafür aber eine Durschnittsteigung von 11 Prozent auf. Nachdem der Anstieg zur Rue Naniot, der letztes Jahr die entscheidende Selektion herbeiführte, gestrichen wurde, ist die Côte de Saint-Nicolas (Km 252,5) erneut die letzte Kletterprüfung des Tages: 1,2 Kilometer lang und 8,6 Prozent steil, bietet sie eine späte Möglichkeit zur Attacke.
Nach der Abfahrt und einem kurzen Flachstück, folgt dann noch eine letzte bergan führende Passage im Lütticher Vorort Ans, wo "La Doyenne“ traditionell zu Ende geht. Nach einer Linkskurve folgen noch 250 flache Meter, wo um den Sieg gesprintet werden kann.
Die Favoriten: Alejandro Valverde hat sich mittlerweile an seinem Favoritenstatus in den Ardennen gewöhnt. Der Spanier konnte das Rennen bereits drei Mal (2006,2008 und 2015) gewinnen und schaffte es drei weitere Male aufs Podium. In dieser Saison feierte er bereits Gesamtsiege bei den Rundfahrten in Andalusien, in Katalonien und im Baskenland und war am vergangenen Mittwoch beim Flèche Wallonne erneut eine Klasse für sich. In Lüttich wird er am Sonntag als Top-Favorit an den Start gehen.
Auch Dan Martin (Quick-Step Floors) zeigte mit seinem zweiten Platz beim Flèche Wallonne sehr gute Form und war in Huy "best of the rest". Der Doyenne- Sieger von 2013 wird wohl Valverdes härtester Widersacher sein. Der 30-jährige Ire muss aber einen sehr guten Tag erwischen, wenn er den Spanier im Mann-gegen-Mann-Duell schlagen will. Zudem muss Quick-Step auf die starken Julian Alaphilippe und Philippe Gilbert verzichten, die beide verletzungsbedingt ausfallen und die dem belgischen Team weitere Optionen geboten hätten.
Auch Sky muss einen großen Namen ersetzen: Vorjahressieger Wout Poels fehlt verletzungsbedingt. Doch mit Michael Kwitatkowski, Sergio Henao und Diego Rosa hat das britische Team gleich drei Mit-Favoriten in seinen Reihen. Dabei ist Kwiatkowski einer der wenigen, der es im Sprint einer kleineren Gruppe mit Valverde aufnehmen könnte.
Dazu gesellen sich mit dem Vorjahresdritten Rui Costa (UAE Team Emirates), Greg Van Avermaet (BMC), der das Rennen auch schon unter den Top Ten beenden konnte, und dem Vorjahreszweiten Michael Albasini (Orica- Scott) weitere aussichtsreiche Klassikerspezialisten. "La Doyenne“ ist darüber hinaus eine der wenigen Möglichkeiten für GrandTour-Fahrer, bei einem Eintagesrennen auf Sieg zu fahren. Vor allem Romain Bardet (Ag2r), Warren Barguil (Sunweb), Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac), Ion Izagirre (Bahrain-Merida) und die Yates-Brüder Simon und Adam (Orica-Scott) haben gute Chancen auf eine vordere Platzierung.
Eurosport überträgt das Rennen ab 13.45 Uhr live. radsport-news.com ist bereits vom Start weg im LIVE Ticker dabei.
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