--> -->
21.07.2017 | (rsn) - Wenn das Tour-Peloton am Sonntag von Montgeron nach Paris rollt, stehen fast alle Sieger der 104. Tour de France quasi fest. Der Gelbe, der Grüne, der Gepunktete, der Weiße - sie alle müssen dann nur noch die Ziellinie auf den Champs-Élysées erreichen. Einzig der prestigeträchtige Tagessieg auf dem Prachtboulevard wird noch hart umkämpft sein - und ein anderer Preis heiß umzittert: Denn wer am Sonntagabend als "Super Combatif", als kämpferischster Fahrer der Tour, geehrt wird, das entscheiden nicht allein die Fahrer mit ihren Beinen, sondern eine siebenköpfige Jury.
Und immerhin geht es dabei um ein Preisgeld von 20.000 Euro für die Mannschaftskasse - zum Vergleich: Ein Tour-Etappensieg bringt 11.000 Euro, der Gewinn des Grünen oder Gepunkteten Trikots 25.000 Euro.
Zwei Mann scheinen für die von Antargaz gesponserte, große rote Rückennummer in Frage zu kommen: der Franzose Warren Barguil (Sunweb) und der Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) - der eine mit zwei Etappensiegen und dem Bergtrikot geschmückt, der Andere ohne Lorbeeren, aber mit mindestens genauso großem Kämpferherz. De Gendt war im Verlauf dieser Tour neun Mal in der Gruppe des Tages, insgesamt elf Mal versuchte er es - und standesgemäß war er auch auf der 19. Etappe von Embrun nach Salon-de-Provence, der letzten Chance für Ausreißer, wieder dabei.
"Ich wollte heute den Etappensieg. Jeder wusste, dass eine Gruppe durchkommen würde, wenn es nicht weniger als sieben oder acht Mann sind", erklärte der Belgier radsport-news.com, dass er in der Anfangsphase nicht nur mitgegangen war, um seine Angriffs-Statistik weiter hochzuschrauben. Sein Team ist in diesem Jahr noch ohne Tageserfolg, und den wollte De Gendt nun, wie im Vorjahr am Chalet Reynard unterhalb des Mont Ventoux, liefern. "Wir haben zwar viel Vertrauen in André (Greipel - Anm. d. Red.) und es hätte auch zum Sprint kommen können, aber man muss trotzdem in der Gruppe dabei sein, wenn sie 20 Mann groß ist", so De Gendt. Er war dabei und wurde am Ende enttäuschter Fünfter.
Trotzdem hat De Gendt für das Projekt "Super Combatif" mit seinem Auftritt ein weiteres gutes Argument vorgelegt. Wie enttäuscht er wäre, wenn die Jury am Sonntag gegen ihn entscheiden sollte, wollte radsport-news.com wissen. "Sehr", sagte er mit Nachdruck. "Wenn man auf den ersten neun Etappen vier Mal in der Gruppe war, beginnt man darüber nachzudenken, um den Preis zu fahren. Am Ende war ich jetzt elf Mal in der Gruppe - zwei Mal öfter als in den letzten beiden Jahren zusammen. Aber wir werden am Sonntag sehen, wen sie auswählen."
In den letzten zehn Jahren ging der Preis des Kämpferischsten Fahrers der Tour fünf Mal an einen Franzosen. In Belgien befürchtet man daher, dass die Jury sich auch diesmal für einen Einheimischen entscheiden wird, da sich Barguil anbietet. Doch objektiv betrachtet war De Gendt der aktivere Fahrer mit mehr Kilometern in einer Fluchtgruppe.
Diese Fahrweise gefällt dem Belgier, der privat gerne GTA an der Playstation spielt. "Da kann man entweder eine schwierige Challenge annehmen, oder eben einfach mit dem Auto durch die Stadt cruisen und Zeit vertreiben", erklärte der 30-Jährige der belgischen Het Laatste Nieuws im Juni - irgendwie passend für einen Ausreißerkönig, der täglich wechselt zwischen hartem Kampf um Etappensiege in einer Fluchtgruppe und dem bewussten Zeitverlieren an anderen Tagen, um sich mehr Freiheiten für Ausreißversuche zu "erkaufen".
Im Kampf um das Bergtrikot musste sich De Gendt dem Sunweb-Profi Barguil bereits geschlagen geben, was er am Donnerstag mit einer schönen Geste anerkannte: Im Anstieg zum Col d'Izoard reichte er dem Franzosen die Hand, um ihm zu gratulieren, als er von ihm überholt wurde.
Nun könnte der "Super Combatif" zu mehr als einem Trostpreis für De Gendt werden. Schon vor der Tour liebäugelte er mit dem Award, wie Het Laatste Nieuws im Juni ebenfalls berichtete. Die belgische Zeitung besuchte De Gendt zuhause und durfte sein kleines, privates Museum begutachten, das der Belgier auf seinem Speicher hat: mit stolzen 38 WorldTour-Führungstrikots unterschiedlichster Wertungen - doppelt vertretene Leibchen wie das Tour-Bergtrikot nur einfach gezählt, versteht sich.
Auch rote Rückennummern als kämpferischster Fahrer einzelner Tour-Etappen sind dort zu finden. Was aber fehlt, ist die große Variante davon. Am Sonntag soll sie nun hinzukommen. "Ich würde definitiv einen besonderen Platz dafür auswählen", erklärte De Gendt radsport-news.com in Salon-de-Provence.
(rsn) - Als Michael Matthews (Sunweb) 2017 erstmals in seiner Karriere das Grüne Trikot der Tour de France eroberte, beendete er eine glanzvolle Frankreich-Rundfahrt, in deren Verlauf er auch zwei Et
01.07.2020Video-Rückblick: Valverdes Tour-Sturz von Düsseldorf(rsn) - Vor genau drei Jahren stürzte Alejandro Valverde (Movistar) beim Auftakt der Tour de France in Düsseldorf im Zeitfahren auf regennasser Straße so schwer, dass dem Spanier sogar das Karriere
30.10.2019Düsseldorf muss Tour de France-Vertrag offenlegen(rsn) - Die Stadt Düsseldorf muss den Vertrag, der zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und der französischen Amaury Sport Organisation im Zuge es Tour de France-Starts 2017 geschloss
06.12.2017Fall Sagan: Dimension Data kritisiert Vorgehensweise der UCI(rsn) - Mark Cavendishs Dimension Data-Team fühlt sich bei der Entscheidungsfindung im Fall Sagan übergangen. Wie Manager Douglas Ryder in einer Pressemitteilung erklärte, sei man davon ausgegangen
05.12.2017Sagans Tour-Ausschluss beruhte auf einem Fehlurteil(rsn) - Peter Sagans Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France war nicht Folge eines Fehlverhaltens des Weltmeisters, der in einem hart umkämpften Sprint in Vittel den Sturz seines Konku
13.11.2017Sagans Tour-Disqualifikation wird vor dem CAS verhandelt(rsn) - Peter Sagans umstrittene Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt. Das geht aus CAS-Terminkalender her
06.09.2017Düsseldorf macht mit Grand Depart 7,8 Millionen Euro VerlustDüsseldorf (dpa) - Die Stadt Düsseldorf hat mit dem Start der Tour de France 2017 einen Verlust von 7,8 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bei de
28.07.2017Denk: "Das Material gibt es ja, man muss es nur verwenden"(rsn) - Ralph Denk hat mit Verwunderung auf die Forderung von Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, reagiert, künftig bei Radrennen auf den Video-Beweis zu setzen. Hintergrund ist der A
28.07.2017Barguil fährt lieber ohne Powermeter(rsn) – Auch in diesem Jahr brodelt nach der Tour de France in Sachen Teamwechsel die Gerüchteküche, vor allem bei denjenigen Fahrern, deren Verträge auslaufen. Letzeres gilt zwar nicht für Warr
28.07.2017Martens: "Roglic und Groenewegen können Weltstars werden"(rsn) - Paul Martens (LottoNL-Jumbo) hatte bei seiner dritten Tour de France allen Grund zum Jubeln. Sein Team kehrte mit zwei Etappensiegen durch Primoz Roglic und Dylan Groenewegen aus Frankreich zu
28.07.2017Jury-Chef der Tour fordert Video-Beweis für Sprints(rsn) - Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, die Peter Sagan nach der 4. Etappe in einer heftig kritisierten Entscheidung wegen dessen vermeintlichem Ellbogencheck gegen Mark Cavendish
28.07.2017Dan Martin fuhr die Tour mit zwei gebrochenen Wirbeln zu Ende(rsn) - Daniel Martin (Quick-Step Floors) hat sich bei seinem Sturz auf der 9. Etappe der Tour de France zwei Wirbel gebrochen. Die Verletzung allerdings wurde erst in dieser Woche bei einer Computert
(rsn) - Die große Neuigkeit ist: Es ist mal wenig passiert im Transferwinter beim niederländischen Rennstall. Gut, der Name hat sich geändert. Der Online-Supermarkt Picnic stieg als Hauptsponsor ei
23.01.2025Deal fix: Ewan heuert bei Ineos Grenadiers an(rsn) – Das Kapitel zwischen Caleb Ewan und Jayco – AlUla ist ein für allemal beendet. Der australische Sprinter, der 2024 nach fünf Jahren bei Lotto zu seinem Heimat- und ersten Profiteam zurü
23.01.2025Kämna kehrt zur Katalonien-Rundfahrt ins Renngeschehen zurück(rsn) – Fast genau ein Jahr nach seinem verheerenden Trainingssturz auf Teneriffa, der ihn den Rest der Saison 2024 gekostet hatte, will Lennard Kämna wieder ins Renngeschehen eingreifen. Der 28-JÃ
23.01.2025Mit neuen Impulsen zu einer besseren Ausbeute?(rsn) – Das Movistar Team ist einer der Traditionsrennställe im Straßenradsport. Seit dem Jahr 1980, damals unter dem Namen Reynolds gegründet, kann das Team auf fast 900 Siege zurückblicken. D
23.01.2025Frauen-Kalender verliert einzigartiges Event mit besonderem Flair(rsn) – Nachdem vor einigen Tagen die Tour of Norway und ihr Organisator Tour des Fjords AS verkündet hatte, ab diesem Jahr ein neues UCI-Frauenrennen im Rahmen ihrer Männer-Rundfahrt zu etabliere
23.01.2025Erste Rennabsage wegen NATO-Gipfel in den Niederlanden(rsn) – Das niederländische Eintagesrennen Veenendaal-Veenendaal wird 2025 nicht ausgetragen. Sowohl für das Rennen der Männer (1.1) als auch das der Frauen, bei denen das Rennen erstmals zur Pr
23.01.2025Mancebo gewinnt mit 48 Jahren in der Wüste(rsn) – Seine ersten Siege hatte er noch vor der Jahrtausendwende eingefahren, es später bis auf Rang vier in der Gesamtwertung der Tour de France (2005) oder das Podium der Vuelta (2004) geschafft
23.01.2025Romo überrascht Favoriten: “Hatte keinen Plan, aber gute Beine“(rsn) – Mit einem Solo-Sieg des Spaniers Javier Romo (Movistar) ist die 3. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) in Uraidla zu Ende gegangen. Der 26-Jährige sicherte sich seinen ersten Profisieg nach
22.01.2025Trendwende mit gesunder Reusser und wieder erstarkter Lippert?(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be
22.01.2025Reusser: Comeback und Movistar-Debüt auf Mallorca(rsn) – Mehr als acht Monate nach ihrem bisher letzten Renneinsatz wird die von Long Covid genesene Marlen Reusser wieder ins Feld zurückkehren. Die 33-jährige Schweizerin, die seit der Burgos-Run
22.01.2025Ardennen-Wildcards für Tudor und Q36.5(rsn) – Die Schweizer ProTeams Tudor und Q36.5 und ihre neu verpflichteten Stars Julian Alaphilippe, Marc Hirschi (Tudor) und Tom Pidcock (Q36.5) können zumindest für zwei der drei Ardennenklassik
22.01.2025Ardennenklassiker der Frauen mit nur geringfügigen Änderungen(rsn) – Parallel zur Bekanntgabe von Strecken und Teams der Männerrennen hat die ASO auch die entsprechenden Informationen zum Flèche Wallonne Femmes (23. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich Fem