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TDU: Vor Finale zeitgleich Zweiter hinter Impey

Porte kann Willunga-Coup nicht mit ockerfarbenem Trikot krönen

Foto zu dem Text "Porte kann Willunga-Coup nicht mit ockerfarbenem Trikot krönen"
Richie Porte (BMC) jubelt nach seinem Sieg auf der Königsetappe der Tour Down Under. | Foto: Cor Vos

20.01.2018  | 

(rsn) - Es war das Bild der vergangenen Jahre: Als es auf der Königsetappe der 20. Tour Down Under zum zweiten und letzten Mal den Willunga Hill hinauf ging, geschah das, womit alle gerechnet hatten: Richie Porte (BMC) attackierte am drei Kilometer langen und mehr als sieben Prozent steilen Schlussanstieg.

Und obwohl sich 1,8 Kilometer vor dem Ziel damit das Szenario der vergangenen vier Jahre wiederholte, konnte auch diesmal keiner seiner Rivalen dem 32-jährigen Australier folgen. Lediglich Landsmann Jay McCarthy (Bora-hansgrohe) klemmte sich zunächst an Portes Hinterrad, doch als der an der Tausend-Meter-Marke ein zweites Mal antrat, war es auch um den Vorjahrsdritten der Rundfahrt geschehen.

So sicherte sich der Titelverteidiger zum fünften Mal in Folge den Sieg am vorletzten Tag der Rundfahrt - doch im Gegensatz zum vergangenen Jahr reichte es nicht, um nach 151,5 Kilometern von McLaren Vale zum Willunga Hill auch ins ockerfarbene Trikot zu schlüpfen, das sich Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gestern geholt hatte. Der Slowake fiel zwar am Fuß des Schlussanstiegs aus der Spitzengruppe heraus, als Portes Teamkollege Rohan Dennis das Tempo erhöhte.

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Dagegen ließ sich Daryl Impey (Mitchelton-Scott) nicht abschütteln und konnte mit Rang zwei nicht nur sein bisher bestes Ergebnis am Willunga Hill einfahren, sondern auch das Führungstrikot übernehmen - wenn auch denkbar knapp vor dem zeitgleichen Porte, der nach seinem ersten Saisonsieg von den Anstrengungen gezeichnet war.

"Ich sage ihnen was, kein Sieg hier ist mir so schwer gefallen wie der heutige", sagte der Sieger im Ziel. "Ich habe mich großartig gefühlt und die Jungs haben sich den ganzen Tag über um mich gekümmert, aber es hat so weh getan. Ich konnte nicht zurückschauen, ich musste einfach gehen. Ich konnte sehen, dass Jay McCarthy anfangs stark war. Ich denke, dass diese Etappe mir viel besser liegt als ihm, also bin ich einfach losgezogen. Ich muss gestehen, dass ich 300 Meter vor dem Ziel fast stehengeblieben wäre, vielleicht bin ich etwas zu hart angetreten. Letztes Jahr war der mit dem ockerfarbenen Trikot verbundene Sieg etwas ganz Besonderes, aber das heute ist auch sehr speziell.“

Ob es doch noch zur Titelverteidigung reicht, wird sich morgen auf dem Rundkurs von Adelaide zeigen, wo die Tour Down Under zu Ende gehen wird. Die besseren Karten besitzt zweifelsohne der sprintstarke Impey, der an den vergangenen Tagen bereits zweimal Etappenzweiter in den Massenankünften geworden war und der heute mit acht Sekunden Rückstand einen weiteren zweiten Platz einfuhr, gefolgt von einer fünfköpfigen Verfolgergruppe, aus der heraus der Niederländer Tom Jelte Slagter (Dimension Data) Dritter wurde vor von Dries Devenyns (Quick-Step Floors), Egan Arley Bernal (Sky), Gorka Izagirre (Bahrain-Merida) und Diego Ulissi (UAE Team Emirates), die allesamt zwei Sekunden hinter Impey ins Ziel kamen.

"Ich kann‘s nicht glauben, das Führungstrikot zu haben, ist einfach fantastisch, und das in Australien und in einer australischen Mannschaft und nach all ihrer Hilfe zu liefern, ist einfach unglaublich“, strahlte der 33-jährige Südafrikaner, nachdem er erfahren hatte, dass es zur Gesamtführung gereicht hatte. "Als Richie attackierte, […] bin ich einfach mein eigenes Rennen gefahren. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich oben einen großen Sprint würde fahren müssen. Ich wusste eigentlich nicht, wo Richie im Finale war. Als ich die Zeit sah, wusste ich, dass ich vielleicht im Trikot sein könnte."

So wirklich damit gerechnet hatte Impey allerdings nicht, wie er indirekt eingestand. "Ich bin zuvor schon ziemlich gut in Willunga gefahren, vielleicht nicht so gut (wie heute). Aber ich bin auch dieses Jahr ein bisschen als geschützter Fahrer hergekommen, und ich denke, dass sich das am Ende so eines Rennens auszahlt. Davon abgesehen gibt es natürlich immer ein Fragezeichen. Aber wenn man sich selber so wie heute überrascht, ist das etwas Besonderes", fügte er an

Ehe die Favoriten das Zepter übernahmen, stand die Etappe bei im Vergleich zur Gluthitze der vergangenen Tage deutlich erträglicheren Temperaturen von rund 30 Grad im Zeichen einer siebenköpfigen Ausreißergruppe um Thomas De Gendt (Lotto Soudal), die sich praktisch mit dem Startschuss davongemacht hatte. Gemeinsam mit dem belgischen Ausreißerspezialisten fuhren sich Nicholas Dlamini (Dimension Data), Zakkari Dempster und Scott Bowden (beide UniSA-Australia), Mads Würtz Schmidt (Katusha-Alpecin), Fumiyuki Beppu (Trek-Segafredo) und Nuno Bico (Movistar) einen Vorsprung von rund fünf Minuten heraus. Dabei kämpfte sich Bico nach einem frühen Sturz wieder in die Gruppe zurück, nachdem er am Fahrzeug des Rennarztes behandelt und seine Arme mit dicken Mullbinden umwickelt worden waren.

Im Feld übernahm früh das BMC-Team die Kontrolle und wurde in der Verfolgungsarbeit von Bahrain Merida, LottoNL-Jumbo und UAE Team Emirates unterstützt, wogegen sich Bora-hansgrohe und Mitchelton-Scott zurückhielten. Bei der ersten Überquerung des Willunga Hill rund 22 Kilometer vor dem Ziel waren von der Spitzengruppe nur noch De Gendt und Dlamini übrig. Kurz vor dem Gipfel wollte der Lotto-Soudal-Profi dem jungen Südafrikaner den Vortritt lassen, doch Dlamini war mit seinen Kräften am Ende, als Zweiter der Bergwertung sammelte aber genügend Punkte für den Gewinn des Bergtrikots ein.

De Gendt behauptete noch weitere zehn Kilometer seine Führung, ehe EF Education First auf die Windkante ging, was Porte fast den Anschluss und damit den Sieg gekostet hätte. Doch mit Hilfe seiner Mannschaftskollegen kämpfte sich der kleine Tasmanier wieder zurück, um dann wie gewohnt anzugreifen und als Solist ins Ziel zu kommen.

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