--> -->
01.06.2019 | (rsn) - Nicht vollkommen, aber nahezu perfekt ist die letzte Bergetappe des 102. Giro d'Italia für das Team Movistar zu Ende gegangen: Zwar musste sich Mikel Landa (Movistar) im Sprint um den Tagessieg am Monte Avena nach 194 Kilometern seinem baskischen Landsmann Pello Bilbao (Astana) geschlagen geben, doch der Spanier rückte dennoch auf den dritten Gesamtrang vor,. Sein Teamkollege Richard Carapaz verteidigte souverän das Rosa Trikot und hielt seinen Vorsprung von 1:54 Minuten auf Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida). Damit ist der Ecuadorianer lediglich noch 17 Zeitfahrkilometer in Verona von seinem ersten Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt entfernt.
Verlierer des Tages war Primoz Roglic (Jumbo - Visma), der in der letzten Abfahrt des Tages vor dem sechs Kilometer langen Schlussanstieg den Anschluss an Nibali und Carapaz verlor und schließlich 54 Sekunden sowie seinen dritten Gesamtrang einbüßte - hinzu kam eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, weil er sich am Croce d'Aune, dem vorletzten Berg des Tages, sehr lange von zwei rennenden Fans hatte schieben lassen.
Jubeln durfte dagegen Etappensieger Bilbao, der nach dem siebten Teilstück in L'Aquila seinen zweiten Tagessieg bei diesem Giro feierte. "Es ist sehr schön, diese Etappe gewonnen zu haben. Mein Giro war etwas kompliziert, ich hatte einige Rückschläge, bin jetzt aber froh solch einen Erfolg zu feiern", so der 29-Jährige, der im Vorjahr Gesamtsechster beim Giro geworden war, diesmal aber bei den ersten Bergetappen Zeit verlor.
"Der erste Etappensieg war schon speziell, aber heute war es durch das schwerere Profil schwieriger", so Bilbao weiter. "Als Nibali, Landa und Carapaz von hinten kamen, dachte ich schon, meine Etappe sei vorbei. Aber sie waren genauso müde wie ich. Ich habe dann versucht mich zu erholen und wusste, dass Carapaz versuchen würde, Landa den Etappensieg zu ermöglichen. Also bin ich an dessen Hinterrad geblieben, um ihn dann im Sprint schlagen zu können."
Lopez-Fan-Kollision überschattet Etappe
Bilbao hatte den Sprung in die beiden Ausreißergruppen des Tages geschafft und wollte damit eigentlich seinem Kapitän Lopez helfen, um für dessen geplanten Großangriff aufs Gesamtklassement im Finale als Helfer da zu sein. Doch der Kolumbianer kam bei seinen ersten Angriffen nicht richtig weg und musste am Fuß des Schlussanstiegs dann endgültig die Segel streichen, als er durch eine Kollision mit einem Zuschauer zu Fall kam. Lopez schlug daraufhin auf den am Boden liegenden Zuschauer ein und erreichte das Tagesziel schließlich 1:49 Minuten nach seinem erfolgreichen Teamkollegen Bilbao, konnte aber sein Weißes Trikot als bester Jungprofi verteidigen.
Mit 42:21 Minuten Rückstand kam Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) ins Ziel. Der Deutsche Meister muss am Sonntag nur noch die 17 Zeitfahrkilometer überstehen, um zum ersten deutschen Gewinner der Punktewertung beim Giro d'Italia zu werden.So lief das Rennen:
Nach einigen Attacken zu Beginn bildete sich eine zwölfköpfige Spitzengruppe um den in den Bergen zum Dauer-Ausreißer gewordenen Fausto Masnada (Androni Giocattoli - Sidermec) und den Gesamt-Zwölften Ilnur Zakarin (Katusha - Alpecin). Masnada sicherte sich in Telve nach knapp 60 Kilometern am Fuß des Passo Manghen den ersten Zwischensprint und übernahm damit auch die Führung in der Zwischensprint-Wertung von Damiano Cima (Bardiani - CSF), um anschließend seine Attacke durchzuziehen und als Solist weiterzufahren.
Zu diesem Zeitpunkt lag das nur noch rund 50 Mann umfassende Hauptfeld knapp vier Minuten hinter der Spitze zurück. Masnada baute seinen Vorsprung allein weiter aus, während seine ehemaligen Begleiter auch gegen das Peloton nun etwas Boden verloren. Über den Passo Manghen (1. Kat., 21,3 km, 7,5%) führte Masnada das Rennen alleine und sicherte sich so den Ehrenpreis Cima Coppi am Dach des Giro, nach der Streichung des Gavia-Passes.
Lopez attackiert früh, kommt aber nicht entscheidend weg
Doch hinter ihm entwickelte sich ein spannendes Rennen. Zunächst fuhr der schon als Bergkönig des Giro feststehende Giulio Ciccone mit seinem Teamkollege Nicola Conci (beide Trek - Segafredo) aus dem Hauptfeld heraus, doch dann erhöhte dort Astana das Tempo drastisch und sorgte so dafür, dass unter anderem Simon Yates (Mitchelton - Scott) den Anschluss verlor. Ciccone und Conci wurden zurückgeholt, bevor Miguel Angel Lopez (Astana) attackierte.
Dem Kolumbianer fuhren sofort Carapaz und Landa hinterher, während Nibali und Roglic mit etwa 15 Sekunden Rückstand hinterherfuhren. Lopez, Carapaz und Landa erreichten kurz vor der Passhöhe am Manghen die ehemalige Spitzengruppe und hatten dort nun mit Pello Bilbao, Dario Cataldo und Andrey Amador Helfer bei sich. Roglic und Nibali kamen gemeinam mit Pavel Sivakov (Ineos) und Rafal Majka (Bora - hansgrohe) aber nur 20 Sekunden dahinter über den Bergpreis und schlossen die Lücke in der Abfahrt wieder.
Movistar kontrolliert am Passo Rolle
Am Ende der Abfahrt ließ sich auch Masnada wieder einholen und es gab neue Attacken aus dem arg dezimierten Feld. Dadurch bildete sich eine nach und nach auf acht Mann anwachsende neue Spitzengruppe um Bergkönig Ciccone und Astana-Helfer Bilbao. 80 Kilometer vor dem Ziel lag diese Gruppe am Fuß des Passo Rolle schon wieder mehr als zwei Minuten vor der ebenfalls weniger als 30 Mann umfassenden Favoritengruppe, die im Anstieg zum Passo Rolle schließlich auf 23 Mann zusammenschrumpfte - ohne dass es weitere große Angriffe gab. Am Gipfel, 60 Kilometer vor dem Ziel lagen die acht Spitzenreiter, die Ciccone über den Bergpreis führte, 2:35 Minuten vor den Favoriten um das Rosa Trikot von Carapaz.
Dieser Abstand reduzierte sich durch die Tempoarbeit von Movistar während der rund 40 Kilometer langen und unten raus flacher werdenden Abfahrt auf unter zwei Minuten, bis an der Spitze das Geplänkel im Kampf um den Tagessieg begann und sich Valentin Madouas (Groupama - FDJ) auf den letzten 15 Kilometern am Croce d'Aune von der Spitzengruppe absetzte.
Landa setzt Roglic unter Druck
14 Kilometer vor dem Ziel lancierte Lopez in der Favoritengruppe das Tempo, doch weder Carapaz noch Nibali, Landa, Pozzovivo oder Roglic ließen sich abschütteln, so dass der Kolumbianer wieder ausscherte und mehr Fahrer wieder herankamen. Als Lopez es kurz darauf noch einmal probierte, konterte Landa diesen Angriff und riss eine Lücke, so dass danach Roglic die Gruppe anführen musste, um seinen Podestplatz zu verteidigen.
An der Bergwertung des Croce d'Aune hatte elf Kilometer vor dem Ziel Madouas 20 Sekunden Vorsprung auf seine ersten Verfolger um Ciccone und Bilbao, 46 Sekunden auf Landa und 1:05 Minuten auf die Favoritengruppe mit Carapaz, Nibali und Roglic, aus der Yates zurückfiel. In der kurzen Abfahrt zum Schlussanstieg am Monte Avena stürzte Majka, Nibali sauste mit Carapaz am Hinterrad an wieder Landa heran. Roglic gelang dies aber nicht vor dem Schlussanstieg, der erstmals im Programm der Italien-Rundfahrt befahren wurde.
Carapaz fährt Landa den Sprint an
Auf den letzten sechs ansteigenden Kilometern arbeiteten Nibali und das Movistar-Duo gut zusammen, während Roglic dahinter die nächste Gruppe anführte und schnell 40 Sekunden zurücklag. In seiner Gruppe kam es dann zum Zusammenstoß von Lopez mit einem neben ihm her laufenden Zuschauer, so dass das Weiße Trikot weiter zurückfiel und am Ende fast zwei Minuten nach Tagessieger Bilbao ins Ziel kam - jedoch immer noch früh genug, um den sechsten Gesamtrang und die Führung in der Nachwuchswertung zu verteidigen.
An der Spitze arbeitete auf den letzten zwei Kilometern Carapaz für Landa, um seinem Edelhelfer aufs Podium zu helfen und fuhr dem Spanier regelrecht einen Schlussspurt an. Als der aber 275 Meter vor der Linie beschleunigte, klebte ihm Bilbao am Hinterrad, um dann in der letzten Linkskurve innen vorbeizuziehen und zu gewinnen. Landa aber reichten auch die sechs Bonussekunden für Etappenplatz zwei, um Gesamtrang drei vom völlig entkräfteten Roglic zu übernehmen. Durch die 10-Sekunden-Strafe für den Slowenen erhöhte sich der Vorsprung für den Basken für das abschließende Einzelzeitfahren am Sonntag nochmals.
(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha
01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener
10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa
05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal
04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über
04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der
04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am
03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es
03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen
03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un
03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga
03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de
(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim
23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v
23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri
23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi
23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte
23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b
23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202
23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag
23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison
23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en
23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama