Ö-Tour: Visconti jubelt nach schwierigen ersten Tagen

Koch feiert Premiere als Gesamtführender

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Jonas Koch (CCC) hat mit seinem dritten Platz die Gesamtführung der Österreich Rundfahrt übernommen | Foto: Reinhard Eisenbauer

09.07.2019  |  (rsn) – Altmeister Giovanni Visconti hat bei der Österreich Rundfahrt wieder zugeschlagen. Der 36-Jährige vom Team Neri Sottoli – Selle Italia – KTM gewann die 3. Etappe im Sprint des knapp 50-köpfigen Feldes in Frohnleiten vor dem Schweizer Colin Stüssi, der ein weiteres Etappenpodium für sein österreichisches Team Vorarlberg – Santic holte. Mit seinem dritten Platz eroberte Jonas Koch (CCC Team) die Gesamtführung der Rundfahrt.

"Ich fühle mich richtig gut. Die Leute haben natürlich sicher gedacht, dass ich nach meinen drei Etappensiegen im Vorjahr der große Favorit bin, aber die ersten Tage waren schwierig für mich“, erzählte der Italiener im Gespräch mit radsport-news.com. Gleich drei Abschnitte konnte Visconti im Vorjahr, damals noch im Trikot von Bahrain – Merida, gewinnen. Auf der hügeligen, klassikerähnlichen Etappe von Kirchschlag in der Buckeligen Welt nach Frohnleiten in der Steiermark war der Routinier immer aufmerksam und auf den steilen Rampen immer an den vorderen Positionen zu finden:

"Es war eine gute Möglichkeit für mich und mein Team und nun habe ich mir vorgenommen, die Gesamtwertung ins Auge zu fassen“, sprach der neue Gesamtdritte. Lediglich eine Sekunde beträgt sein Rückstand auf Koch, der Jannik Steimle das Trikot abnahm.

“Ein tolles Gefühl, das Führungstrikot erobert zu haben, es ist das erste Mal, dass mir das in meiner Karriere gelungen ist. Nach der heutigen Etappe bin ich sehr müde, ich hätte gar nicht gedacht, dass ich es mit der ersten Gruppe ins Ziel schaffen würde. Leider hat es mit dem Tagessieg nicht geklappt, aber das Rote Trikot ist eine schöne Alternative“, sagte Koch.

Nun warten die Berge auf das Fahrerfeld, denn nach einem langen Transfer nach Radstadt steht die 100 Kilometer lange 4. Etappe der Österreich Tour an, die am Großglockner endet: "Letztes Jahr musste ich nicht schnell rauffahren, diesmal muss ich Gas geben. Normalerweise liegen mir so lange Anstiege nicht, aber die Form und die Beine sind gut. In die Top fünf sollte ich es schaffen“, blickte Visconti voraus.

Bester Österreicher des Tages wurde Daniel Geismayr (Vorarlberg – Santic) auf Rang 18. In der Gesamtwertung schob sich Viscontis Teamkollege Sebastian Schönberger auf den vierten Platz. Am letzten Berg sorgte er mit seiner Tempoverschärfung dafür, dass Landsmann Riccardo Zoidl (CCC Team) in Probleme kam. Am letzten, nicht kategorisierten Anstieg löste sich dann eine 13-köpfige Spitzengruppe mit den Favoriten in der Gesamtwertung.

Lediglich Zoidl fand sich nicht in der vorderen Gruppe wieder, doch in der Abfahrt rollte wieder alles zusammen. "Ich hatte zwar das Bergtrikot in Aussicht, konnte mich aber nicht lösen um in eine Fluchtgruppe zu kommen. Ein Teamkollege hat es aber geschafft und mit dem Etappensieg für Giovanni und dem Trikot des besten Österreichers für mich ist alles perfekt gelaufen. Ich denke, wir präsentieren uns hier richtig gut“, erklärte Schönberger.

So lief das Rennen:

Nach einigen Attacken löste sich auf dem 176,2 Kilometer langen dritten Tagesabschnitt eine vier Mann starke Spitzengruppe, bestehnd aus Alessandro Fedeli (Delko Marseille), Georg Zimmermann (Tirol KTM Cycling Team), Thibault Guarnalec (Arkea Samsic) und Francesco Bongiorno (Neri Sottoli – Selle Italia – KTM). Die erste und dritte Sprintwertung holte sich Fedeli. Der Italiener verbesserte sich damit in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Den zweiten Sprint gewann Zimmermann, die erste Bergwertug am Semmering (Kat. 2.) gewann der Franzose Guarnalec. Die Ausreißer erarbeiteten sich einen Maximalvorsprung von über sieben Minuten. Auch über den Eibegg (Kat. 2.) fuhr die Gruppe noch gemeinsam und erneut war es der Deutsche, der die meisten Zähler holte.

Am steilen Anstieg zur Teichalm löste sich dann Zimmermann und ging den Rest der Etappe als Solist an. Die Bergwertung erreichte er mit knappem Vorsprung vor der Gruppe der Favoriten, nachdem das Feld komplett auseinander gerissen hatte.

Am unkategorisierten Anstieg danach lösten sich dann die Tourfavoriten. Doch trotz oder aufgrund von fünf Fahrern aus dem Team Movistar gab es keine Einigkeit und in der Abfahrt fanden viele bereits abgeschüttelte Fahrer den Weg zurück und es kam zum Sprint des halben Fahrerfeldes..

Die schnellsten Beine im Finale hatte dann Visconti, der seinen vierten Etappensieg bei der Österreich Rundfahrt holte.

Tageswertung:
1. Giovanni Visconti (Neri Sottoli - Selle Italia - KTM) 4:53:25
2. Colin Stüssi (Vorarlberg - Santic) s.t.
3. Jonas Koch (CCC Team)
4. Ivan Rovny (Gazprom - RusVelo)
5. Georg Zimmermann (Tirol KTM Cycling Team)
6. Dimitri Peyskens (Wallonie - Bruxelles)
7. Romain Combaud (Delko Marseille)
8. Aleksandr Vlasov (Gazprom - RusVelo)
9. Franck Bonnamour (Arkea - Samsic)
10. Alessandro Fedeli (Delko Marseille)

Gesamtwertung:
1. Jonas Koch (CCC Team) 12:30:49
2. Alessandro Fedeli (Delko Marseille) + 0:01
3. Giovanni Visconti (Neri Sottoli - Selle Italia - KTM) s.t.
4. Sebastian Schönberger (Neri Sottoli - Selle Italia - KTM) + 0:07
5. Lukasz Owsian (CCC Team) + 0:08
6. Colin Stüssi (Vorarlberg - Santic) s.t.
7. Ruben Fernandez (Movistar) + 0:09
8. Tom-Jelte Slagter (Dimension Data) s.t.
9. Connor Swift (Arkea - Samsic)
10. Eliot Lietaer (Wallonie - Bruxelles)


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