RSN Rangliste, Platz 39: Hermann Pernsteiner

2019 vertiefte die Liebe zu dreiwöchigen Rundfahrten

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "2019 vertiefte die Liebe zu dreiwöchigen Rundfahrten"
Hermann Pernsteiner (Bahrain - Merida) | Foto: Cor Vos

09.12.2019  |  (rsn) - Innerhalb weniger Jahre schaffte der frühere Mountainbiker Hermann Pernsteiner seinen Sprung in die Weltspitze des Radsports. Wie gut er sich dort etabliert hat, zeigte der Österreicher spätestens in diesem Herbst bei der Vuelta a Espana. Eine Windkante vermieste ihm zwar eine Platzierung in den Top Ten der Gesamtwertung, doch bei den schweren Bergankünften zeigte er sich inmitten der Topstars.

"Im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden mit der Saison, auch wenn es natürlich noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Aber ich habe sicher wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht", erklärte Pernsteiner im Gespräch mit radsport-news.com. 79 Renntage verbrachte er im Sattel und fuhr einige bemerkenswerte Ergebnisse sein, etwa bei den kleineren Rundfahrten wie in der Katalonien, der Tour of the Alps, in Kalifornien oder beim Critérium du Dauphiné, die er allesamt in den Top 20 beendete.

Zum Highlight entwickelte sich aber die letzte dreiwöchige Landesrundfahrt, die Vuelta a Espana. "Ich bin eigentlich als Helfer angereist, konnte aber ab der zweiten Woche eine Führungsrolle übernehmen. Als ich dann gesehen habe, dass ich mit den besten der Welt in den Bergen mitkämpfen kann, war das natürlich großartig", erinnerte sich Pernsteiner. Auf der Königsetappe in Andorra wurde er Sechster, als einer der letzten der Ausreißergruppe kämpfte er sich durch das Unwetter über die verschlammten Straßen hinauf nach Cortals d’Encamp.

Diese Vorstellung bestätigte er auf der vorletzten Etappe auf das Plataforma de Gredos, als er Seite an Seite mit Alejandro Valverde (Movistar) und Rafal Majka (Bora – hansgrohe) die Ziellinie überquerte und Tagesvierter wurde. Lediglich dem Etappengewinner Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hatte der Mann aus der Buckeligen Welt nicht folgen können.

Kein Tourdebüt 2020

Allerdings erlebte Pernsteiner auch seine schwärzeste Stunde des Jahres bei der Vuelta a Espana. Nachdem er sich in die Top Ten der Gesamtwertung vorgearbeitet hat, war er eines der Windkantenopfer am längsten Tag der Rundfahrt. Zwar befand er sich in der richtigen Gruppe, als sich die ersten Lücken bildeten, verlor aber einige Kilometer später den Anschluss. Insgesamt büßte Pernsteiner über 23 Minuten auf den Tagessieger Philippe Gilbert (Deceuninck – Quick-Step) und über 18 Minuten auf die Vuelta-Topfavoriten ein. Letztlich landete Pernsteiner auf Rang 15 im Schlussklassement der Rundfahrt.

Zufrieden war er auch mit seinem Frühjahr. "Besonders mit der Katalonien-Rundfahrt. Dort habe ich erstmals vom Team alle Freiheiten bekommen und die auch genutzt", erzählte Pernsteiner, der danach den Giro d’Italia an der Seite von Kapitän Vincenzo Nibali bestreiten sollte: "Doch ich wurde dann kurzfristig zur Tour of the Alps, der Romandie-Rundfahrt und nach Kalifornien geschickt." Bei diesen Rennen lieferte er ordentliche Vorstellungen ab, spürte aber auch die Anstrengungen des intensiven Programms: "Ich konnte nie meine volle Leistung abrufen, weil die Zeit zur Erholung fehlte und ich gesundheitlich angeschlagen war."

2020 wird sein drittes WorldTour-Jahr für Bahrain – McLaren, wie der Rennstall künftig heißen wird. "Das Team hat bei der Vuelta gesehen, dass dreiwöchige Rundfahrten zu meinen Stärken zählen. Ich bin mir sicher, dass ich in der nächsten Saison dort meine Freiheiten bekommen werde, und diese will ich auch nutzen", erklärte Pernsteiner, der aber auf ein Debüt bei der Tour de France verzichten wird: "Ich möchte im Hinblick auf eine mögliche Olympiateilnahme die Zeit davor zur Vorbereitung nützen."

Auf den früheren Mountainbike-Marathonmann, warten 2020 viele sportliche Highlights. Denn auch der Kurs der WM 2020 in Aigle-Martigny ist etwas für bergfeste Fahrer: "Insgesamt möchte ich an meine Leistungen der Vuelta anschließen und einen weiteren Entwicklungsschritt machen. Wenn mir das gelingt, bin ich mir sicher, dass ich ganz vorne mitmischen kann“, so Pernsteiner an, der seine Saison in Australien bei der Tour Down Under und beim Cadel Evans Great Ocean Race beginnen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2025Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertyp etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen bei der sechstägig

27.04.2025Pogacar: “Bis jetzt lief ja alles nach Wunsch“

(rsn) – Mit seinem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich egalisierte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) nicht nur eine weitere Bestmarke von Eddy Merckx, dem als bisher einzigen Fahrer das Dou

27.04.2025Ciccone müde, “aber auch sehr glücklich“

(rsn) - Bei der Tour of the Alps (2.Pro) verpasste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) nach seinem Auftaktsieg letztlich deutlich das Schlusspodium. Nur zwei Tage später war der Italiener beim 111. Lütti

27.04.2025Vollering: “Heute waren die Hormone gegen mich“

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) fuhr bei der 9. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell zum größten Sieg ihrer Karriere. Die 29-Jährige aus Mauriti

27.04.2025Pidcock: “Tadej war diesmal an der Redoute so früh dran“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) hat wie schon im vergangenen Jahr Lüttich - Bastogne - Lüttich (1.UWT) mit einem Solo gewonnen. 35 Kilometer vor dem Ziel des Ardennenklassikers konnte

27.04.2025Le Court düpiert Pieterse und Vollering im Sprint

(rsn) – Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich beim 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) sensationell den Sieg gesichert. Die 29-Jährige aus Mauritius verwies üb

27.04.2025Pogacar triumphiert wie 2024 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - Wie von vielen erwartet, endete die 111. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG trat weit vor dem Ziel an der Redoute locker an und gewann nach ein

27.04.2025Carr muss weiter auf sein Cofidis-Debüt warten

(rsn) – Nach den ersten vier Monaten der Saison 2025 ist Cofidis-Neuzugang Simon Carr noch immer ohne Renneinsatz. Wie seine Equipe nun mitteilte, wurde der 26-jährige Brite vor zehn Tagen am Knie

27.04.2025Benoot zum Saisonende von Visma zu Decathlon?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.04.2025Der unersättliche Pogacar will nächsten Merckx-Rekord knacken

(rsn) – Immer wieder wird Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) mit Eddy Merckx verglichen. Genau wie der “Kannibale“, der in seiner Laufbahn offiziell 279 Siege feierte, ist der Slowene sch

27.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

26.04.2025Olympiasieger Evenepoel von seiner Frühform überrascht

(rsn) – Alles blickt auf das nächste Duell zwischen dem Olympiasieger und dem Weltmeister. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nimmt es erstmals bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) mit Tad

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of Bostonliq (2.2, UZB)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)