RSN Rangliste, Rang 4: Nils Politt

Im Frühjahr so richtig aufgedreht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Im Frühjahr so richtig aufgedreht"
Nils Politt | Foto: Cor Vos

28.12.2019  |  (rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf das bisher beste Jahr seiner Karriere zurückblicken, das er mit seinem zweiten Platz bei Paris-Roubaix bereits im Frühjahr krönte.

“Meine Saisonbilanz fällt sehr, sehr positiv aus. Ich konnte die Vorsaison noch mal toppen, das macht mich sehr glücklich. Gerade in den Klassikern habe ich einen großen Schritt gemacht“, erklärte Politt zufrieden gegenüber radsport-news.com.

Nach Platz neun im Zeitfahren der Algarve-Rundfahrt zeigte der 25-Jährige bereits zur Eröffnung der Klassikersaison beim Omloop Het Nieuwsblad mit Rang 19 zufriedenstellende Form. Im Verlauf des Frühjahrs steigerte sich der Katusha-Kapitän leistungs- und ergebnismäßig immer mehr. Bei Paris-Nizza verpasste Politt als Zweiter im Kampf gegen die Uhr nur knapp seinen zweiten Profisieg. Danach drehte Politt dann so richtig auf. Bei der E3 BinckBank Classic wurde er Sechster, bei der Flandern-Rundfahrt Fünfter und bei Paris-Roubaix musste er sich im Zweiersprint im Velodrome von Roubaix nur dem erfahrenen Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) geschlagen geben.

“Hätte mir jemand mal gesagt, dass ich bei Roubaix auf dem Podium stehe, hätte ich es dankend angenommen, jetzt habe ich es geschafft. Es ist leider nicht der Sieg, aber ich habe nun einen kleinen Pflasterstein zu Hause und habe noch genug Jahre Zeit, um den großen Pflasterstein zu holen. Das ist eine Challenge, die ich angehen werde. Mal gucken, ob mir das in meiner Karriere noch gelingt“, meinte Politt zum knapp verpassten Triumph bei der “Königin der Klassiker“.

Nach einer kurzen Auszeit begann für den Rheinländer die Vorbereitung auf seine dritte Tour de France. Bei der Tour de l`Ain wurde Politt Zweiter der Bergwertung, sein Heimrennen Rund um Köln schloss er auf Rang vier ab. Beim Critérium du Dauphiné, wurde er zum Auftakt ebenfalls Vierter und im Zeitfahren belegte er Rang acht.

Den Aufwärtstrend auch im Zeitfahren fortgesetzt

Nach einem erfolgreichen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften – im Zeitfahren von Spremberg musste er sich nur Dauersieger Tony Martin geschlagen geben, im Straßenrennen auf dem Sachsenring sprang Rang vier heraus – reiste Politt zuversichtlich nach Brüssel zum Tourstart. Im Mannschaftszeitfahren von Brüssel, das Katusha – Alpecin am zweiten Tag der Tour auf einem beachtlichen fünften Platz abschloss, war Politt die treibende Kraft seines Teams. Auf der 5. Etappe, die in Colmar endete, wurde er im Massensprint Achter. Danach wurde seine Offensivfreude mit keinem weiteren Ergebnis mehr belohnt.

In der zweiten Saisonhälfte bereitete sich Politt noch auf die Straßen-WM vor. Mit Platz fünf bei der Tour of Britain zeigte er, dass die Form für den letzten Saisonhöhepunkt passte. In der neu eingeführten Mixed-Staffel holte Politt mit dem deutschen Team die Silbermedaille, im Straßenrennen belegte er Rang 19. Nur im Zeitfahren blieb er auf Platz 22 hinter den Erwartungen zurück. Allerdings betonte Politt: “Enttäuschungen gab es eigentlich gar keine, ich bin eine sehr konstante Saison gefahren. Ein kleiner Schönheitsfehler ist, dass ich einen Sieg verpasst habe. Aber der zweite Platz bei Roubaix macht das wett.“

Besonders freute sich Politt darüber, dass er sich 2019 nicht nur bei den Klassikern verbessert hat, sondern auch im Zeitfahren weiter zulegen konnte. “Ich hoffe, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzt. Ich bleibe dran am Zeitfahren und bin gespannt, ob ich noch eine Schippe drauflegen kann“, sagte er.

Nach dem Aus des Katusha-Rennstalls wird Politt in der kommenden Saison das Trikot der Israel Start-Up Nation tragen. Dann will sich der Deutsche in erster Linie wieder auf die Klassiker konzentrieren. “Ich will an die Erfolge anknüpfen, auch wenn ich weiß, dass es schwer wird, das Frühjahr 2019 zu toppen. Ich werde aber mein Bestes geben“, kündigte Politt an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

23.12.2019Dem Schritt zurück folgte der Sprung nach vorn

(rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte

Weitere Radsportnachrichten

21.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

21.04.2025Gall schrammt nur knapp am ersten TotA-Etappensieg vorbei

(rsn) – Am Ende der 1. Etappe der 48. Tour of the Alps war lediglich der Italiener Giulio Ciccone (Lidl – Trek) der Partycrasher für die französische Equipe Decathlon - AG2R La Mondiale um Loka

21.04.2025Ciccone gewinnt Auftakt der Tour of the Alps vor Gall

(rsn) – Und wieder war die Brille weg. Fast zwei Jahre musste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) warten, bis er endlich mal wieder seine Sonnenbrille auf dem Zielstrich ins Publikum werfen konnte. Es is

21.04.2025Jury bestraft Ciccones Brillenwurf

(rsn) - Die Tour of the Alps (2.Pro) hat mit einer Schweigeminute für den am Morgen des Ostermontags verstorbenen Papst Franziskus begonnen. Nutzer des Kurznachrichtendienstes X berichteten von "Trä

21.04.2025Alaphilippe ohne Reue nach Attacke

Am Ende steht ein unscheinbarer 20. Platz für Julian Alaphilippe (Tudor), 3:36 Minuten hinter dem Sieger Mattias Skjelmose(Lidl – Trek) beim Amstel Gold Race (1.UWT) 2025. Das Ergebnis wird dem Re

21.04.2025Siegermentalität verloren? Van Aerts neue Frühjahrs-Realität

(rsn) – 2, 4, 4, 2, 4. Das sind die Ergebnisse von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) in diesem April. Es ist eine bittere Liste für den Siegfahrer, beide zweite Plätze belegte er in einem Sp

21.04.2025Lokalmatador Gall fordert Lidl - Trek um Lopez und Kämna heraus

(rsn) – Parallel zu den drei Ardennenklassikern in den Niederlanden und Belgien steigt in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino die Tour of the Alps (21. – 25. April / 2.Pro). Die 48. Ausgabe der R

21.04.202514.700 Höhenmeter: Jeder Tag zählt fürs Klassement

(rsn) – Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter – das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Das als Pro-Event eingestufte Etappenrennen geht ab dem 21. April, den Vorgänger Gir

21.04.2025Koech Gesamtdritter und Nachwuchssieger bei Loir et Cher

(rsn) - Da die letzte Etappe aufgrund gefährlicher Bedingungen noch während der Neutralisation gestoppt und abgebrochen wurde, blieb die Gesamtwertung auf dem Stand des Vortages. Silas Koech (Lott

20.04.2025Für Pogacar kam beim Amstel die Ziellinie “fünf Meter zu spät“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat nicht gewonnen. An seinen zwölf Renntagen dieser Saison kam er zwar schon achtmal nicht als Erster ins Ziel, bei fünf Saisonsiegen und vier Mas

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)