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22.12.2019 | (rsn) – Nachdem sich nach acht erfolgreichen Jahren die Wege von André Greipel und Lotto Soudal Ende 2018 trennten, wollte der Hürther beim französischen Zweitdivisionär Arkéa Samsic unter dem Motto "Raus aus der Komfortzone" nochmals durchstarten. Doch aufgrund einer erst spät im Frühjahr diagnostizierten Erkrankung entsprachen die Resultate weder den Ambitionen Greipels noch den Erwartungen der Arkéa-Teamleitung.
"Meine Saisonbilanz fällt natürlich mager aus", gestand Greipel gegenüber radsport-news.com offen ein. "Aber generell möchte ich einfach wenig über 2019 sprechen und stattdessen nach vorne schauen", fügte er an. Dabei war der Auftakt in das Jahr noch vergleichsweise positiv ausgefallen. Bei der Tropicale Amissa Bongo (2.1) feierte der 37-Jährige seinen ersten Saisonsieg und ließ noch drei weitere Podiumsplatzierungen folgen, was in der Gesamtwertung Rang drei bedeutete.
Nach einem fünften Platz bei der Trofeo Palma (1.1) auf Mallorca lief in der Folgezeit nur noch wenig zusammen. Bis zur Tour de France waren ein achter Rang bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.HC) und ein sechster Platz zum Auftakt von Paris-Nizza die besten Ergebnisse. Als Grund für die enttäuschenden Leistungen wurde schließlich ein Bakterium im Darm ausgemacht, dass er sich wohl bei der Tropicale Amissa Bongo in Gabun eingefangen hatte. "Ich musste eine vierzehntägige Antibiotikakur machen, die mich völlig aus der Bahn geworfen hat. Deshalb war ich im Vorfeld gezwungen, vieles anders zu machen. Aber sicher nicht im positiven Sinne", erklärte Greipel vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt.
Bei der Tour lief es zwar schon etwas besser als in den vorherigen Wochen, doch der elfmalige Tour-Etappensieger musste bis zum Schlusstag in Paris warten, ehe er als Sechster auf den Champs-Elysees erstmals in den Top Ten landen konnte. "Mit der Art und Weise, wie ich die Tour gefahren bin, bin ich sehr zufrieden, auch wenn es kein Maßstab für andere Tourteilnahmen war", meinte Greipel.
Seine beste Vorstellung in der zweiten Saisonhälfte lieferte er in Belgien beim GP Zottegem (1.1), wo er nach einem langen Tag in der Ausreißergruppe am Ende noch Zweiter wurde. Bei den Cyclassics in Hamburg reichte es für den Sieger von 2015 noch zu einem elften Platz.
Trotz leichter Aufwärtstendenzen entschlossen sich Greipel und das Arkéa-Management, den noch bis Ende 2020 gültigen Vertrag vorzeitig zu beenden. Das Team verpflichtete Nacer Bouhanni als neuen Sprinter, Greipel heuerte bei der 2020 in der WorldTour fahrenden Israel Start-up Nation an. "Ich bin über die gesammelten Erfahrungen in 2019 sehr froh und dankbar", so der Sprinter, für den ein Karriereende noch nicht in Frage kam. "Ich bin dem Radsport einfach noch zu sehr verbunden, der Zeitpunkt zum Aufhören ist noch nicht gekommen, die Einstellung und Leistung, den Sport noch zu 100 Prozent auszuüben, sind noch da", meinte er.
Konkrete Ziele für die kommende Saison wollte Greipel noch nicht formulieren. "Der Kader des Teams und das Vertrauen in mich selbst und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, reichen auf alle Fälle für eine erfolgreiche Saison aus", sagte Greipel der 2020 an der Seite seiner Trainingspartner Nils Politt und Rick Zabel unterwegs sein wird.
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