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23.12.2019 | (rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte nach zwei eher unglücklicheren Jahren als Helfer wieder um Erfolge mitmischen. Zwar gelangen ihm nur drei seiner angestrebten vier Saisonsiege, trotzdem konnte Brändle sehr zufrieden mit seiner Bilanz sein.
"Der Start ins Jahr war nicht so gut und dann lief es immer besser. Ich war knapp dran an den vier Siegen, denn in Estland hat mich mein Teamkollege in der Gesamtwertung überholt, und in Österreich hat beim Prolog exakt eine Sekunde gefehlt", erklärte der ehemalige Stundenweltrekordler gegenüber radsport-news.com. Insgesamt 77 Renntage mit über 10.000 Kilometern spulte Brändle 2019 ab.
Erst im Mai stellten sich die ersten Erfolge ein. Souverän gewann Brändle die nationalen Zeitfahrmeisterschaften und feierte wenig später im rot-weiß-rot gestreiften Trikot seinen zweiten Sieg, als er den Prolog der Estland-Rundfahrt für sich entschied. Zudem wurde er hinter seinem Teamkollegen Mihkel Raim Gesamtzweiter. Im Herbst feierte er seinen dritten Saisonsieg, als er den Prolog der Tour of Taihu Lake in China für sich entschied.
Schwerer Sturz bei Österreich Rundfahrt
Aufgrund seiner Zeitfahrqualitäten holte sich der Hohenemser zahlreiche Topplatzierungen bei den kleineren Rundfahrten. So wurde Brändle Achter der Tour Poitou-Charentes und Siebter der Slowakei-Rundfahrt. Und das, obwohl ein schwerer Sturz ihn inmitten der Saison zurückwarf. Denn auf der 1. Etappe der Österreich Rundfahrt war Brändle in der Spitzengruppe unterwegs und auf gutem Weg, die Gesamtführung seiner Heimattour zu übernehmen. Doch kurz vor der ersten von drei Schlussrunden wirbelte der Wind eine Zeitmessungsmatte auf und diese beförderte den 30-Jährigen in den Straßengraben.
Brändle griff sich sofort an die Schulter, wenig später wurde im Krankenhaus von Freistadt ein gebrochenes Schlüsselbein festgestellt. "Das hat mich von der Form etwas zurückgeworfen", erinnerte sich der Zeitfahrspezialist, der aber keinen Zorn über das Missgeschick der Veranstalter äußerte: "Die Tour ist ein Sprungbrett für die jungen Fahrer in Österreich. Eine Bühne, wo man sich den internationalen Teams zeigen kann und da wollte ich öffentlich für großes Aufsehen. Das hat keiner mit Absicht gemacht."
Sein Comeback auf der Straße gab er beim Einzelzeitfahren der Europameisterschaften in Alkmaar im August, wo er den 16. Platz erreichte. Ein Highlight war auch der dritte Platz beim Duo Normand an der Seite des jungen Tirolers Patrick Gamper. Die beiden verbrachten 2019 viele Trainingsmonate gemeinsam und versuchten sich erstmals bei dem Paarzeitfahren im Norden Frankreichs.
Am Ende war es ein Sturz von Gamper, der mehr verhinderte. "Ohne diesen Zwischenfall hätten wir das sicher gewonnen", so Brändle, der im nächsten Jahr mit seinem Team in die WorldTour zurückkehrt. Mit neuen Mannschaftskollegen wie Nils Politt, Andre Greipel oder Dan Martin geht es nun für Brändle wieder zu den ganz großen Rennen.
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