--> -->
31.07.2020 | (rsn) – Das ursprünglich für den 8. März geplante Strade Bianche war in diesem Frühjahr das erste WorldTour-Rennen, das wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Auch nach dem Re-Start der Saison ist die Jagd über die Schotterpisten der Toskana das erste große Rennen im Kalender.
Im Gegensatz etwa zu Mailand – Sanremo bleibt die Strecke unverändert. 184 Kilometer sind bei der 14. Ausgabe um Siena herum zu absolvieren. 63 davon führen, verteilt auf insgesamt elf Sektoren, über die weißen Schotterpisten der Toskana, die dem Rennen seinen Namen geben. Die letzte Schwierigkeit des Tages steht auf dem Schlusskilometer an, wenn es auf Kopfsteinpflaster hinauf durch die malerische Altstadt von Siena zum Ziel auf der Piazza del Campo geht.
Aufgrund der langen Rennpause stehen einige Fragezeichen hinter der Form der Profis. "Es gibt viele Unwägbarkeiten, etwa, wie fit meine Kontrahenten sind“, meinte etwa Oliver Naesen (AG2R). Für Tiesj Benoot (Sunweb), der 2018 in Siena troumphierte und auch dieses Mal zu den Favoriten zählt, fühlt es sich wie das "Opening Weekend Ende Februar“ an, wenn die ersten belgischen Klassiker anstehen. Zugleich jedoch freuen sich die Fahrer darüber, sich endlich wieder im Wettkampf mit den Konkurrenten messen zu können.
Zu den Favoriten zählt Titelverteidiger Julian Alaphilippe, der bei Deceuninck – Quick-Step mit Zdenek Stybar eine Doppelspitze bilden wird. Der Tscheche hatte das Rennen 2015 gewonnen. Mit Kasper Asgreen und Bob Jungels hat die Mannschaft von Patrick Levefere aber noch zwei weitere heiße Eisen im Feuer. "Wir hatten hier in der Vergangenheit viele gute Ergebnisse, darunter drei Siege durch drei unterschiedliche Fahrer. Deshalb wollen wir auch diesmal um den Sieg mitkämpfen“, erklärte Sportdirektor Davide Bramati, offenlassen, wer am Samstag die Kapitänsrolle übernehmen werde.
Dagegen ist das Aufgebot bei CCC, zu dem auch die beiden Deutschen Simon Geschke und Jonas Koch zählen, voll und ganz auf Greg Van Avermaet ausgerichtet. “Strade Bianche ist eines meiner Lieblingsrennen. Es ist schon etwas Spezielles, dass es direkt das erste Rennen nach dem Re-Start ist“, meinte Van Avermaet, der 2015 und 2017 bei der Ankunft in Siena jeweils Zweiter geworden war und auch bei der diesjährigen Austragung zu den Favoriten zählt. "Ich bin hier in der Vergangenheit eigentlich immer gut gefahren und hoffe, dass es auch diesmal so ist“, fügte der 35-Jährige an.
Statt schlechtem Wetter und Regen "droht" nun Hitze und viel Staub
Während Anfang März auch schon mal regnerisches Wetter die Fahrt über die Naturstraßen erschwerte, wird nun im Hochsommer vor allem die Hitze eine Rolle spielen. 35 Grad sind am Samstag in der Toskana gemeldet. "Die Hitze wird ein großer Faktor sein“, meinte Van Avermaet und sein Sportdirektor Fabio Baldato fügte an. “Nach der langen Phase ohne Wettkampf wird die Hitze für den Körper ein großer Schock sein.“ Auch Deceuninck – Quick-Steperwartet, dass das Wetter Auswirkungen auf den Rennverlauf haben wird. "Es wird ein völlig anderes Rennen werden mit der Hitze und noch mehr Staub als normal“, sagte Bramati voraus.
Während Van Avermaet ein häufiger Gast bei Strade Bianche war und schon sieben Mal in die Top Ten fahren konnte, wird sein Landsmann Naesen sein Debüt in der Toskana geben. “Ich freue mich auf meinen ersten Start. Normalerweise findet das Rennen am Tag vor dem Beginn von Paris – Nizza statt, so dass ich es am TV schaue. Nun ist die perfekte Gelegenheit, das Rennen selbst zu bestreiten“, meinte der AG2R-Kapitän.
Van Aert: Bergtraining mit Dumoulin und Roglic soll sich auszahlen
Ein weiterer Belgier, der sich für den Samstag viel vorgenommen hat, ist Wout Van Aert. Der Kapitän von Jumbo – Visma war in den vergangenen beiden Jahren jeweils Dritter und peilt auch am Samstag das Podium an. "Wer zwei Mal Dritter wurde, kann das Rennen auch gewinnen“, meldete Van Aert selbstbewusst Sieg-Ambitionen an. Dabei helfen soll ihm das zurückliegende Höhentrainingslager in den französischen Alpen, wo er sich mit den Klassementfahrern Primoz Roglic, Tom Dumoulin und Steven Kruijswijk vorbereitete.
"Ich habe in den letzten Monaten insgesamt viel bergauf trainiert und klettere besser als je zuvor. Aber natürlich ist es auch etwas anderes, einen Berg der Tour de France zu erklimmen als die Schlusssteigung hinauf nach Siena. Aber gut zu klettern, kann auch bei Strade Bianche von Vorteil sein“, spielte der 25-Jährige nicht nur auf die Schlusssteigung an, sondern auch auf die zum Teil bergauf führenden Naturstraßen an.
Dennoch kann es Van Aert nicht auf den letzten Kilometer ankommen lassen. "Wenn ich die Strade mal gewinnen will, dann muss ich alleine ankommen. Andere Fahrer sind bei solchen Ankünften einfach besser. Der Plan ist also, die Kletterer vorher loszuwerden“, legte er die Taktik für Samstag offen.
Gespannt sein darf man auf das Debüt von Mathieu van der Poel
Die belgische Favoritenriege wird abgerundet durch Philippe Gilbert (Lotto Soudal) und vor allem Tiesj Benoot, der hofft, „auch diesmal wieder um die Podiumsplätze mitkämpfen“ zu können. Ebenfalls auf dem Zettel haben muss man den dänischen Vorjahreszweiten Jakob Fuglsang (Astana), dessen Teamkollegen Alexey Lutsenko, Peter Sagan, der 2013 und 2014 jeweils Zweiter wurde, und Maximilian Schachmann (beide Bora – hansgrohe) sowie den Polen Michal Kwiatkowski (Ineos), der 2014 und 2017 auf der Piazza del Campo triumphierte.
Im Fokus steht aber auch Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) bei seiner Strade-Premier. Das Terrain zumindest dürfte dem mehrmaligen Cross-Weltmeister bestens liegen. Zudem kann der Niederländer, dessen Team vergangene Woche auf die Teilnahme an der Sibiu Tour verzichtete, um danach nicht in Quarantäne zu müssen, auf eine solide Helferriege um den Deutschen Philipp Walsleben vertrauen.
Neben Schachmann, Geschke, Koch und Walsleben stehen mit Paul Martens (Jumbo - Visma) sowie Nikias Arndt und Jasha Sütterlin (beide Sunweb) weitere Deutsche am Start. Österreich wird durch Michael Gogl (NTT) und Sebastian Schönberger (B&B Hotels - Vital Concept) vertreten, die Schweiz durch Marc Hirschi (Sunweb), Johan Jacobs (Movistar), Stefan Küng (Groupama - FDJ), Silvan Dillier (AG2R) und Simon Pellaud (Androni Giocattoli) sowie Michael Schär (CCC). Die luxemburgischen Farben vertreten Jungels und Kevin Geniets (Groupama - FDJ).
Frauenaustragung eine klare Sache für van Vleuten?
Vor den Männern treten am Samstag die Frauen an. Im zweiten WorldTour-Rennen der Saison müssen rund um Siena 136 Kilometer gefahren werden. 30 davon über die Naturstraßen, ehe es zum Ziel in der Altstadt von Siena gehen wird. Die große Favoritin ist Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Mitchelton – Scott), die in dieser Saison in all ihren vier Renneinsätzen siegreich war. Für die deutsche Hoffnung Liane Lippert (Sunweb) geht es neben einer Spitzenplatzierung darum, ihre Führung in der WorldTour-Gesamtwertung zu behaupten.
Eurosport 1 überträgt das Männerrennen ab 16.50 Uhr. Wir steigen um 17 Uhr mit dem Live-Ticker in die entscheidende Phase ein.
(rsn) - Bei der Strade Bianche erhielt Wout Van Aert (Jumbo - Visma) freie Fahrt und konnte zum Re-Start der WorldTour einen beeindruckenden Solosieg feiern. Bei der Ende des Monats beginnenden Tour
03.08.2020Ein Tanz auf dünnem Eis(rsn) - Die Radsportsaison hat begonnen. Der Auftakt der WorldTour erfolgte in Siena. Pelotons der Frauen und der Männer starteten hier. Das war ein schönes Zeichen. Sportliche Klasse boten die Renn
02.08.2020Strade Bianche: Lieber wieder im März oder soll der August bleiben?(rsn) - Am gestrigen Samstag wurde Strade Bianche zwar erst zum 14. Mal ausgetragen und hat deshalb weitaus weniger Tradition zu bieten als die großen Klassiker. Doch die spektakuläre Jagd durch di
02.08.2020Nibali zieht sich bei Strade Bianche Handverletzung zu(rsn) - Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo) ist bei Strade Bianche gestürzt und hat sich dabei eine Handverletzung zugezogen, die ihn zur Aufgabe zwang. Da der Italiener auch am Tag nach dem Rennen n
02.08.2020Strade Bianche: Lippert verteidigt WorldTour-Führung(rsn) - Während Strade Bianche für die Sunweb-Männer enttäuschend endete - kein Fahrer erreichte das Ziel in Siena - konnte das Frauenteam um Liane Lippert deutlich zufriedener die Heimreise an
02.08.2020Gogl: “Es war die Hölle, eigentlich geisteskrank“(rsn) – Platz neun durch Michael Gogl (NTT) und Rang elf durch Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe): Das Abschneiden der Österreicher bei der Strade Bianche konnte sich sehen lassen. Wie die Ko
02.08.2020Sunweb: Keiner kam durch(rsn) - 184 Kilometer Ausscheidungsfahren sorgten bei der 14. Strade dafür, dass nur 42 Fahrer das Ziel in der Altstadt von Siena erreichten. Während bei Bora - hansgrohe immerhin vier der sieben St
02.08.2020Alaphillippe stoppten fünf Defekte, Fuglsang überhitzte(rsn) – Vor der Strade Bianche hatte Wout Van Aert (Jumbo – Visma) zwei Kommentare abgegeben, die er im Rennen eindrucksvoll belegte. Er habe im Höhentrainingslager seine Kletterfähigkeiten ver
01.08.2020Finale des 14. Strade Bianche im Video(rsn) - Nach zwei dritten Plätzen in den vergangenen beiden Jahren hat Wout Van Aert (Jumbo - Visma) den italienischen Klassiker Strade Bianche ganz oben auf dem Podium beendet. Der 25-jährige Belgi
01.08.2020Finale des 6. Strade Bianche der Frauen im Video(rsn) - Annemiek van Vleuten (Mitchelton - Scott) hat in Siena bei der 6. Strade Bianche der Frauen die Titelverteidigung gefeiert. Die Weltmeisterin aus den Niederlanden setzte sich nach 136 Kilomete
01.08.2020Schachmann nach “brutalem Rennen“ auf dem Podium in Siena(rsn) - Bei der 14. Auflage der Strade Bianche präsentierte sich Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) so, als hätte es die fast halbjährige Renn-Unterbrechung in Folge der Corona-Pandemie nie g
01.08.2020Van Aert stürmt durch Hitze und Staub zum Solosieg(rsn) - Mit einem herausragenden Solo hat Wout Van Aert (Jumbo – Visma) nach zwei dritten Plätzen in den Vorjahren am Samstag die Hitze- und Staubschlacht der Strade Bianche gewonnen. 13 Kilometer
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an