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01.08.2020 | (rsn) - Debütant Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) gilt am heutigen Samstag bei der 14. Auflage von Strade Bianche als einer der Topfavoriten. Die Sektoren über die Schotterpisten sind dem Querfeldeinweltmeister auf den Leib geschneidert. Gleich zweimal hatte der Niederländer in den letzten Tagen den Parcours erkundet.
Dabei kam van der Poel zu einem eindeutigen Urteil. “Die Straßen hier sind doch schwerer, als es im TV aussieht”, erklärt der Niederländer. “Es geht die ganze Zeit hoch und runter. Ich habe mich ein wenig über die Menge der Höhenmeter erschreckt. Ein paar Gravelsektoren sind auch in einem sehr schlechten Zustand”, fügte er an.
Das WorldTour-Rennen führt über 184 Kilometer, ein gutes Drittel davon - nämlich 63 - sind Schotterpisten, die berühmten Strade Bianche. Und nachdem van der Poel & Co. die elf Sektoren bewältigt haben, werden die Fahrer noch mit einer steilen Rampe zum Ziel in der Altstadt von Siena konfrontiert.
Der 25-ährige van der Poel verzichtete mit seinem Team aus der Angst vor eine Quarantäne kurzfristig auf eine Teilnahme bei der Sibiu Cycling Tour. Statt in Rumänien an den Start zu gehen, trainierte er in den Alpen. Dabei sorgte er für Aufsehen, als er die Strava-Bestzeit des 27 Kilometer langen Col de Petit St Bernard verbesserte.
Am Mittwoch reiste van der Poel in die Toskana, um sich dort auf den heutigen Wettkampf vorzubereiten. Über seine Form äußert sich der Amstel-Gold-Sieger des letzten Jahres sehr selbstbewusst: “Wir hatten lange Zeit keine Wettkämpfe, ich kann mich nicht daran erinnern je eine so lange Pause gehabt zu haben. Wir haben aber einige Parameter, an denen wir ablesen können, dass ich gut drauf bin.“ Weniger gut lesen hingegen kann van der Poel seine Gegner: “Die Konkurrenz einzuschätzen ist jetzt sehr schwierig. Nach der langen Pause tauchen da jetzt vielleicht ein paar überraschende Namen vorn auf.“
Als Strade Bianche-Neuling zeigte er sich über die Knackpunkte im Rennen unschlüssig. “Eigentlich muss man überall aufmerksam sein. Auch in den schweren Passagen zwischen den Gravelsektoren. Es scheint hier auch nie eine frühe Gruppe zu geben“, erzählte van der Poel. Und noch einen möglicherweise rennentscheidenden Faktor erwähnte der ehemalige Juniorenweltmeister auf der Straße: “Die Hitze kann auch ausschlaggebend sein. Normalerweise vertrage ich sie, aber jetzt hatte ich wenig Zeit, um mich zu akklimatisieren. Der Unterschied ist riesig, als ob wir in uns einer Sauna befinden. Wenn man damit nicht klarkommt, kann es plötzlich aus und vorbei sein.“
Die Wettervorhersage für heute verspricht in der Tat eine Hitzeschlacht in der Toskana. 37 Grad werden prognostiziert, gefühlt sollen es nochmal fünf Grad mehr sein. Van der Poels wichtigste Helfer werden Petr Vakoc und die querfeldeinerfahrenen Gianni Vermeersch, Floris de Tier und Philipp Walsleben sein.
Radsport-news.com wird im Live-Ticker über die entscheidende Phase des Rennens berichten.
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