Nachträglich als Vuelta-Sieger von 2011 gefeiert

Froome beendet emotional ein Kapitel seiner großen Karriere

Von Peter Maurer

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Christopher Froome mit seiner Trophäe für den Vuelta-Sieg 2011 | Foto: A.S.O./Photogomez

08.11.2020  |  (rsn) - Es war ein doppelt emotionaler Tag für Christopher Froome (Ineos – Grenadiers) am Ende der 75. Vuelta a Espana. Zum einen war es sein letztes Rennen im Trikot der britischen Mannschaft, zum anderen erhielt er vor dem Start die Trophäe seines Gesamtwertungssieges von 2011, der ihm nach der Dopingüberführung von Juan Jose Cobo erst im letzten Jahr zugesprochen worden war.

"Ich lag ja noch auf der Intensivstation (nach seinem schweren Sturz im letzten Jahr, d. Red.), als mir gesagt wurde, dass ich die Vuelta 2011 gewonnen habe. Das war ein sehr seltsames Gefühl", erklärte der in Kenia geborene Brite nach der finalen Etappe in Madrid. Das Ergebnis von damals war für seine Karriere ausschlaggebend, wie sich Froome erinnerte: "Die Vuelta ist ein besonderes Rennen für mich. Denn hier habe ich erstmals festgestellt, dass ich ein Grand-Tour-Fahrer bin und auf die Gesamtwertung fahren kann."

Ein Jahr später stand er schon auf dem Podium der Tour de France, als Zweiter hinter seinem Teamkollegen Bradley Wiggins, dem er damals noch den Vorzug geben musste. "Aus der Vuelta 2011 habe ich das Selbstvertrauen für die Tour gezogen und habe meine Ziele in Richtung der Grand Tours verlegt", schilderte der 35-Jährige.

Dass er 2020 nicht an die Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen konnte, lag auch an seinem schweren Sturz bei der Dauphiné im letzten Jahr, dessen Folgen er immer noch verarbeiten muss. "Ich hoffe trotzdem, dass ich im nächsten Jahr hier in einer anderen Verfassung am Start stehe", blickte Froome voraus und ließ dabei auch anklingen, dass er 2021 auch eine Teilnahme an der Spanien-Rundfahrt eingeplant hat.

Diese wird er aber definitiv in einem anderen Trikot bestreiten, denn in der Winterpause übersiedelt der siebenfache Grand-Tour-Sieger nach Israel, wo er Teamkollege von Andre Greipel, Rick Zabel sowie Daniel Martin wird. Wohl auch darum, war die Zieleinfahrt in Madrid ein sehr emotionaler Moment für den Briten, denn zum letzten Mal stand er im Trikot jener Mannschaft am Start, mit der er all seine Erfolge gefeiert hat.

"Ich bin natürlich aufgeregt, was jetzt noch vor mir liegt. Gleichzeitig war es heute aber auch ein Tag, wo ich die Zeit reflektieren konnte. Es waren viele Höhen und Tiefen, die wir in elf gemeinsamen Jahren erlebt haben", erzählte der Brite, der 2010 zum damaligen Team Sky stieß und gemeinsam mit Teamchef Sir Dave Brailsford wohl den größten Anteil an dessen Erfolgsgeschichte schrieb.

"2011 habe ich hier meine erste Grand Tour gewonnen und erst heute Morgen habe ich die Trophäe bekommen. Dieser Weg, der dazwischen lag, zeigt eigentlich alles unserer gemeinsamen Geschichte", lächelte Froome, der seit seinem schweren Sturz vor fast eineinhalb Jahren seine erste dreiwöchige Rundfahrt beendete: "Es ist nicht das Niveau, auf das ich gehofft habe, aber ich bin stolz, dass ich diesen Schritt auf meinem Weg zurück abgeschlossen habe."

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