RSNplusVuelta-Helferin für Steels

Einzelgängerin Kiesenhofer wird zur Teamplayerin

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Einzelgängerin Kiesenhofer wird zur Teamplayerin"
Anna Kiesenhofer (Israel Premier Tech Roland) | Foto: Cor Vos PRÜFEN

03.05.2023  |  (rsn) – Anna Kiesenhofer hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte und wandlungsreiche Geschichte geschrieben. Aus einem fast zweijährigen Sabbatical kehrte sie 2019 zurück, wurde Österreichische Meisterin im Einzelzeitfahren und auf der Straße sowie Fünfte bei den Europameisterschaften. Bei der WM in Yorkshire verpasste sie in ihrer Lieblingsdisziplin zwar das Olympiaticket, qualifizierte sich aber auf der Straße und gewann 2021 sensationell die Goldmedaille im Olympischen Straßenrennen.

Nachdem sie im letzten Jahr mit einem Gaststart im spanischen Soltec-Team bei der Vuelta erstmals WorldTour-Luft schnupperte, entschied sie sich dann wieder für die Fortsetzung ihrere Profilaufbahn, die sie Jahre zuvor schon beendet hatte.___STEADY_PAYWALL___

Bei der Frauenmannschaft von B&B Hotels hatte sie bereits einen Vertrag für 2023 unterschrieben, doch Ende 2022 erlitt das Team finanziellen Schiffbruch. Kiesenhofer dockte dann bei Israel Premier Tech Roland an und bestreitet derzeit mit ihrem neuen Team La Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen.

"Ich bin als Helferin für unsere Leaderin Claire Steels unterwegs", berichtete die 32-Jährige gegenüber radsport-news.com. Im Vorjahr schloss Kiesenhofer das Rennen auf Rang 20 ab und blieb mit einer 158 Kilometer langen Flucht auf der 4. Etappe in Erinnerung. Doch die Wiederholung des Olympiacoups, als sie in Tokio bereits auf dem ersten Kilometer attackiert hatte, gelang ihr damals nicht, knapp vor dem Ziel wurde sie noch von den Favoritinnen eingeholt.

Im Juli 2021 gewann Anna Kiesenhofer (Mi.) im Olympischen Straßenrennen von Tokio sensationell die Goldmedaille vor Annemiek van Vleuten (li.) und Elisa Longo Borghini. | Foto: Cor Vos

"Ich habe keine persönlichen Ziele und Erwartungen für die Vuelta und deswegen auch keine spezifische Vorbereitung gemacht", erklärte die Niederösterreicherin, die sich als Mitglied des Schweizer WorldTour-Teams nun auch erstmals an die ganz großen Rennen im Radsport herantasten kann und zuletzt die Ardennen-Klassiker absolvierte. Mit Ergebnissen konnte sie noch nicht aufzeigen, was sie aber auch nicht erwartet hatte. Das Jahr 2023 soll für sie ein Jahr des Lernens sein.

Als Teamplayerin selbstbewusster und gelassener geworden

Denn nach etlichen Stürzen hatte Kiesenhofers erste Karriere 2017 vorzeitig geendet. Damals fuhr sie an der Seite von Lotte Kopecky für das Frauenteam von Lotto, von dem sie einen Vertrag angeboten bekam, nachdem sie 2016 am Mont Ventoux eine Etappe der Ardeche-Rundfahrt gewinnen konnte. Doch so richtig wohl fühlte sich Kiesenhofer im großen Peloton nie ganz. Eine Scheu, die sie bis jetzt noch nicht ganz abgelegt hat.

"Die letzten Rennen haben mir aber geholfen, besser mit dem Risiko im Feld umzugehen und die Möglichkeit von Stürzen einfach zu akzeptieren. Es ist halt ein Teil meines Jobs, dieses Risiko einzugehen", schilderte die 32-Jährige, die auch zu Beginn der 2. Etappe der Vuelta in einen Sturz verwickelt war. Ihre aktuelle Situation will sie mit jener vor mehreren Jahren aber nicht vergleichen: "Ich bin viel selbstbewusster und gelassener geworden. Ich kann Dinge, die nicht optimal sind, nun auch viel besser akzeptieren. Dadurch teile ich mir meine mentale Energie gut ein“, betonte Kiesenhofer.

Und diese braucht die Einzelgängerin auch, um sich in eine Profimannschaft einzufügen. "Ich bin zwar nach wie vor eher introviertiert, aber mir macht der Austausch mit den Teamkolleginnen nun auch Spaß und es ist sehr bereichernd, weil wir alle voneinander lernen", erklärte Kiesenhofer abschließend und fügte an: "Ich denke, in Summe machen mich diese neuen Erfahrungen stärker. Es ist halt ein Ausbrechen aus der eigenen Bubble und zunächst auch eine Herausforderung."

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.05.2023Vuelta-Fünfte! Bauernfeind ist oben angekommen

(rsn) - Es ist nicht so, als wäre es eine riesige Sensation oder eine unvorhersehbare Entwicklung. Dennoch hat Ricarda Bauernfeind (Canyon - SRAM) mit ihren Auftritten bei der Vuelta Femenina (2.WWT)

07.05.2023Van Vleuten rettet Rot knapp vor Vollering, Bauernfeind Fünfte

(rsn) – Mit letzter Kraft hat Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Schlussetappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) ihr Rotes Trikot gegen Demi Vollering (SD Worx) verteidigt und sich den dritten Ges

06.05.2023Wind, Berg und Jury-Slapstick: Am Ende jubelt Realini

(rsn) – Die 6. Etappe der Vuelta Femenina (2.WWT) wurde von Gaia Realini (Trek – Segafredo) gewonnen. Nach 106 Kilometern von Castro Urdiales nach Laredo war sie im Zweiersprint etwas schneller al

06.05.2023Bauernfeind etabliert sich bei Vuelta-Bergankunft in der Weltspitze

(rsn) – Während Liane Lippert (Movistar) auf der 5. Etappe der Vuelta Femenina (2.WWT) vor dem Schlussanstieg den Kontakt zur 25-köpfigen Favoritinnengruppe schon lange verloren hatte, konnte Rica

05.05.2023Nur Vollering und van Vleuten landen vor Bauernfeind

(rsn) – Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) hat sich nach einem herausragenden Auftritt auf der 5. Etappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) nur den beiden Top-Favoritinnen geschlagen geben müssen.

04.05.2023Nach Kools Ausstieg ist Vos im Sprint ohne Gegnerin

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge ihre Führung bei der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) ausgebaut. Die im Roten Trikot fahrende Niederländerin setzte sich

03.05.2023Vos dreht im Sprint gegen Kool den Spieß bei der Vuelta um

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich auf der vom Wind verwehten 3. Etappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) für die gestrige Niederlage gegen Charlotte Kool (DSM) revanchiert und ihre Lands

03.05.2023Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. Mai

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wich

02.05.2023Kool nutzt Vos´ Leichtsinn und rauscht zum Sprintsieg

(rsn) - Charlotte Kool (DSM) hat den erwarteten Massensprint am Ende der 2. Etappe bei der Vuelta Femenina (2.WWT) in Pilar de la Horadada für sich entschieden. Die Niederländerin setzte sich nach 1

01.05.2023Jumbo - Visma gewinnt Auftakt knapp vor Canyon - SRAM

(rsn) – Jumbo – Visma hat den Auftakt der 9. La Vuelta Femenina (2.UWT) gewonnen. Das Team aus den Niederlanden entschied das flache Zeitfahren der 1. Etappe über 14,5 Kilometer mit Start und Zie

01.05.2023Vollering vs. van Vleuten: Kann Lippert ein Wörtchen mitreden?

(rsn) – Ihre Premiere im Jahr 2015 wurde noch als unterklassiges Eintagesrennen ausgetragen, nun führt La Vuelta Femenina by Carrefour.es (2.WWT) vom 1. bis zum 7. Mai über sieben Etappen und wurd

27.04.2023Dygert kehrt bei der Vuelta ins Straßen-Peloton zurück

(rsn) - Seit der Saison 2021 steht Chloe Dygert beim deutschen Women´s WorldTeam Canyon - SRAM unter Vertrag. Doch am Montag wird sie bei der Vuelta Femenina (2.WWT) in Spanien trotzdem erst zum zwei

Weitere Radsportnachrichten

16.04.2025Rutsch: “Ich habe das wirklich gebraucht“

(rsn) – Beim 122. Paris-Roubaix (1.UWT) fuhr Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty)  bei einem “Ritt auf Messers Schneide“ ein Ergebnis heraus, “dass der Kopf dingend brauchte“, wie er RSN b

16.04.2025Fretin stürmt auf Aniolkowskis Rad zum ersten Sieg in der Heimat

(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die Ronde van Limburg (1.1) für sich entschieden. Der 24-jährige Belgier setzte sich bei seinem dritten Saisonsieg nach 178,6 Kilometern von Hasselt nach Tongere

16.04.2025Spuckattacke gegen van der Poel: Mann muss Geldstrafe zahlen

(rsn) – Bereits bei der E3 Classic im März wurde Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vom Streckenrand attackiert. Der Zuschauer, der ihn damals bespuckt hatte, wurde mittlerweile von der

16.04.2025Brenner rückt als Tagesdritter auch im Gesamtklassement vor

(rsn) – Nach dem fünften Platz zum Auftakt ist Marco Brenner (Tudor) auf der 2. Etappe des 7. Giro d´Abruzzo (2.1) auf dem Podium gelandet. Hinter dem portugiesischen Solosieger Ivo Oliveira (UAE

16.04.2025Degenkolb: “Das komplette Gesamtpaket rechts ist kaputt“

(rsn) - Trotz schwerster Armverletzungen denkt John Degenkolb (Picnic – PostNL) nicht ans Karriereende. Nachdem er 2016 im Trainingslager von Calpe von einem Auto umgefahren worden war, will sich de

16.04.2025Titelverteidigerin Longo Borghini kann beim Brabantse Pijl starten

(rsn) – Knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kehrt Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) wieder ins Feld zurück. Wie ihr Team mitteilte, wird die Italienische Meisterin am Fr

16.04.202562. Eschborn-Frankfurt: Viele starke Puncheure am Start

(rsn) - Zwei Wochen vor dem Start von Eschborn-Frankfurt hat der Veranstalter die vorläufige Startliste des 1.Mai-Klassikers bekanntgegeben. Mit der Startnummer 1 wird Vorjahressieger Maxim Van Gils

16.04.2025Söderqvist folgt Teutenberg zum Profiteam von Lidl – Trek

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.04.2025Das Amstel Gold Race im Rückblick: die letzten zehn Jahre

(rsn) – Das Amstel Gold Race bildet traditionell den Auftakt der sogenannten Ardennenklassiker. Schmale Straßen sowie viele kurze, aber steile Anstiege kennzeichnen das einzige niederländische Wor

15.04.2025Flaschenwerfer entschuldigt sich bei van der Poel

(rsn) – Nach der Flaschen-Attacke gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei Paris-Roubaix hat sich nun auch erstmals der Täter zu Wort gemeldet. Über einen Anwalt ließ der Mann, ein

15.04.2025WM-Straßenrennen 2027: In Sallanches gibts´s ein Kletterfestival

(rsn) – Im Rahmen der Präsentation der zweiten “Super-WM“, die vom 24. August bis 3. September 2027 im Département Haute-Savoie in den französischen Alpen stattfindet, hat der Radsportweltver

15.04.2025Red-Bull-Teamchef Denk: “Vielleicht fehlt der Klassikerfuchs“

(rsn) – In den letzten Wochen stand genau jene Klassikerfraktion im Dauereinsatz, die Red Bull – Bora – hansgrohe zur neuen Saison so massiv verstärkt hatte. Mit dem im Winter etablierten eigen

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Il Giro Abruzzo (2.1, ITA)
  • Ronde van Limburg (1.1, BEL)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)