--> -->
15.07.2023 | (rsn) – Die Tour de France, seine fünfte, hatte so gut begonnen für Caleb Ewan (Lotto – Dstny). Der australische Sprinter, der wegen seiner geringen Körpergröße von 1,67 Meter einst den Spitznamen "pocket rocket" bekommen hatte, wurde bei den ersten beiden Massenankünften dieser 110. Frankreich-Rundfahrt in Bayonne und Nogaro Dritter und Zweiter. Gerade auf der Rennstrecke verpasste er den Tagessieg auf er 4. Etappe gegen Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) nur haarscharf.
Doch seitdem ihm die hart gefahrenen Pyrenäenetappen zugesetzt haben und Ewan dort bereits am fünften und sechsten Tag der Tour gegen das Zeitlimit kämpfen musste, ging es bergab mit der Leistungskurve des 29-Jährigen. Beim dritten Massensprint in Bordeaux wurde er im Positionskampf auf dem Schlusskilometer eingebaut, nahm die Beine hoch und rollte schließlich nur als 45. ins Ziel.
Tagsdrauf in Limoges, bei einem Bergaufsprint, der ihm eigentlich sehr gut liegen sollte, war ebenfalls nichts vom Australier zu sehen. Und bei der fünften Sprintankunft in Moulins am Mittwoch lief es ähnlich, wie in Bordeaux: Er wurde von Jasper De Buyst weit vorne auf den Schlusskilometer gebracht, verlor dort aber Positionskämpfe und belegte nur den 15. Platz.
Am Donnerstag dann erreichte er das Ziel der schweren 12. Etappe im Beaujolais zehn Minuten nach allen anderen Fahrern nur noch mit De Buyst an seiner Seite. Sein belgischer Sprintanfahrer brachte fuhr stundenlang mit Ewan am Hinterrad durch die Hügel, um ihn im Zeitlimit ins Ziel zu bringen. 24 Stunden später dann gab Ewan die Tour noch vor dem Schlussanstieg zum Grand Colombier auf.
Anschließend geriet Ewan hart unter Beschuss bei Lotto – Dstny. Sowohl die Teamleitung als auch seine Teamkollegen fanden so deutliche Worte, dass kaum mehr vorstellbar ist, dass Ewan bei dem belgischen Rennstall noch eine Zukunft hat – auch wenn sein Vertrag offiziell bis Ende 2024 läuft.
"Ich finde das sehr enttäuschend. Mehr will ich dazu nicht sagen, aber viel Positives könnte es ohnehin nicht sein. Wenn Du gestern 160 Kilometer mit jemand am Hinterrad fährst, um ihn im Zeitlimit ins Ziel zu bringen, dann kannst Du nicht anders, als enttäuscht zu sein, wenn er dann am nächsten Tag aussteigt", sagte De Buyst nach der Jura-Bergankunft am Mannschaftsbus gegenüber dem belgischen Sender VTM.
Und Team-Manager Stéphane Heulot meinte: "Ich bin sehr, sehr enttäuscht von ihm. So gibt man die Tour nicht auf. Er hat einfach den Kopf hängen lassen. In gewisser Weise kann ich gerade kein gutes Wort über ihn sagen. Ein wahrer Champion, zieht sein Team hoch, das tut er nicht."
Der französische Ex-Profi erklärte, dass Ewan schon in den vergangenen Tagen sehr negativ gewesen sei und schlechte Stimmung verbreitet habe. "Caleb kritisierte alles und alle. Im Team, bei seinen Teamkollegen, die Betreuer, die Sportliche Leitung, es hat nicht aufgehört. Er hat jedes Mal gesagt, er bekäme nicht genug Unterstützung. Er meinte, dass selbst Van Gils für ihn fahren sollte. Lächerlich! Das habe ich ihm auch gesagt. Dabei war sein eigener Sprint nicht gut genug. Und das hatte nichts mit seinem Formstand zu tun, sondern nur mit anderen Dingen", so Heulot laut Het Laatste Nieuws.
"Wenn man einen bestimmten Status hat und gutes Geld verdient, und wenn die Sponsoren zu Dir stehen und auch die Mitarbeiter zu 200% zu Dir stehen, dann kann man auch etwas von Dir erwarten, oder? Nochmal: Wir haben alles für ihn getan. Das Team wurde komplett um ihn herum aufgebaut. Er bekam den Leadout, den er wollte – alles. Und jetzt das?"
Ewan hatte die ersten 80 Kilometer im Flachen auf der 13. Etappe im Hauptfeld gesessen, doch als es dann in den rund zwölf Kilometer langen, nicht kategorisierten Anstieg zum Zwischensprint ging, fiel er ganz allein als erster Fahrer aus dem Hauptfeld zurück. Am Zwischensprint hatte er dann bereits mehr als elf Minuten Rückstand auf das Peloton – und kurz darauf stieg er vom Rad.
"Jasper und Marc Wauters im Teamfahrzeug mussten ihn am Donnerstag schon retten. Das war besonders für Jasper hart. Er hat alles gegeben für ihn. Und dann sieht er Caleb einen Tag später einfach aufgeben. Und noch schlimmer: Florian (Vermeersch) und Frederik (Frison) haben auf ihn gewartet heute. Minutenlang standen sie fast still. Und in dem Moment, wo Caleb sie erreicht, gibt er auf. Das ist absolut respektlos gegenüber den Teamkollegen", sagte Heulot.
Zu Ewans Auftritt am Freitag könnte auch beigetragen haben, dass am Donnerstag ein Sporza-Interview mit Sportdirektor Kurt Van de Wouwer in Belgien die Runde machte, in dem der seinen Sprinter mit Blick auf den 15. Platz am Mittwoch in Moulins scharf kritisiert hatte:
"Unsere Analyse war kurz. Caleb Ewan war nicht gut genug. Das ist hart, aber es ist die Realität. Er selbst war ziemlich ruhig. Natürlich kann nur einer gewinnen, aber er war überhaupt gar nicht da. Da gibt's keine Entschuldigung", sagte Van de Wouwer da und fuhr fort: "Jasper war nicht schuld. Caleb war ideal positioniert bis 800 Meter vor dem Ziel, aber er ließ sich verdrängen."
Die guten Ergebnisse zu Beginn der Tour seien längst wieder in den Hintergrund gerückt. "Das gab uns Hoffnung, aber jetzt sind wir wieder beim Vor-Tour-Szenario: nicht gut genug", meinte der Sportdirektor.
Ewan selsbt wollte am Mannschaftsbus von Lotto - Dstny nicht mit den Medien sprecheb.
(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d
11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon
10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog
07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc
30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte
27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand
27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst
26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si
25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen
24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst
24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten
24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah
(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den
13.11.2024Pena wirft seinem Agenten Acquadro Untätigkeit vor(rsn) – Nach drei Jahren bei Jayco - AlUla hat Jesús David Pena vom australischen WorldTour-Rennstall kein neues Vertragsangebot mehr erhalten. Wie der Kolumbianer nun im Gespräch mit ADN Cycling
13.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
13.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
13.11.2024Lidl-Teamchef Guercilena: “Müssen uns im GC noch verbessern“(rsn) – Das US-amerikanische Team Lidl – Trek war in der Saison 2024 eines, das beeindrucken konnte. Insgesamt 42-Saisonsiege feierte der Rennstall von Manager Luca Guercilena bei den Männern, nu
13.11.2024Vier Neue: Astana-Chef Vinokourov verstärkt Performance Group(rsn) – Das kasachische Astana-Team hat bereits zwölf Neuverpflichtungen für die Saison 2025 gemeldet. Und auch im Betreuerstab nimmt Manager Alexandre Vinokourov mehrere Veränderungen vor. Wie s
13.11.2024Longo Borghini zielt 2025 auf Tour, Lüttich und Kigali(rsn) – Elisa Longo Borghini will nach ihrem Wechsel von Lidl – Trek zum UAE Team ADQ in der Saison 2025 drei große Ziele angehen, bei drei Events, mit denen sie noch eine Rechnung offen hat: Lü
13.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c
13.11.2024Matxin Fernández verlängert langfristig mit UAE Emirates(rsn) – Joxean “Matxin“ Fernández – meistens mit seinem Spitznamen – wird dem UAE Team Emirates langfristig erhalten bleiben, wenn auch in neuer Funktion. Wie der 53-jährige Spanier Spanie
13.11.2024Penalver sprintet auch künftig im Polti-Trikot(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
13.11.2024Teams und Fahrer erhalten Giro-Etappenplan vorab(rsn) – Nach der Verschiebung der für den 12. November geplanten Giro-Streckenpräsentation müssen sich die Fans noch einige Zeit gedulden, ehe sie Klarheit über den Verlauf der Italien-Rundfahrt