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23.07.2023 | (rsn) – Nichts wurde es mit dem “Weltmeistertitel“ für Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) am Schlusstag der 110. Tour de France. Denn die Ankunft auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées wird oft als innoffizielle Sprinter-Weltmeisterschaft bezeichnet, wie übrigens auch die belgischen Eintagesklassiker Brügge-DePanne und Scheldepreis. Jene beiden Rennen hatte der 25-Jährige im Frühjahr schon gewonnen, doch in Paris verwies ihn ein Landsmann um wenige Zentimeter auf den zweiten Platz.
Jordi Meeus (Bora – hansgrohe) gelang auf der 21. Etappe der Durchbruch in den Kreis der großen Sprinter. Mit einem perfekten Timing aus dem Windschatten des früheren Weltmeisters Mads Pedersen (Lidl – Trek) heraus zog der Bora-Mann noch auf den letzten Metern an Philipsen vorbei und fügte diesem die zweite Niederlage bei der diesjährigen Tour zu.
Philipsen konnte sich allerdings mit dem Grünen Trikot trösten, das er mit einem Vorsprung von 119 Punkten souverän gewann. "Mit dem Grünen Trikot auf dem Podium zu stehen ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin stolz darauf, wie gut wir in diesen drei Wochen zusammengearbeitet haben", erklärte Philipsen. Das gesamte Alpecin-Team um Superstar Mathieu van der Poel stellte sich in den Dienst des Sprinters, der vier Etappensiege holte und damit erfolgreichster Fahrer dieser Tour war.
Damit läutete er so etwas wie eine neue Ära für den Sprint ein, denn seit den Zeiten von Mario Cipollini in den 90er Jahren gab es so eine Kaderzusammenstellung wohl nicht mehr bei der Tour. Alles auf eine Karte lautete das Motto und mit den vier Siegen und dem Grünen Trikot gab der Erfolg der belgischen Equipe recht.
"Das war meine beste Tour de France und das werden mit Sicherheit einige der besten Momente meiner sportlichen Karriere gewesen sein", sagte Philipsen, der sich nun als nächstes Ziel die Weltmeisterschaften in Glasgow gesetzt hat. Neben Remco Evenepoel und Wout van Aert ist er die dritte Trumpfkarte der Belgier, die den von Evenepoel geholten WM-Titel von Wollongong verteidigen möchten.
Ein wenig Wehmut war in Paris aber schon mit dabei, als Philipsen seinen zweiten Platz kommentierte. "Natürlich wollte ich gewinnen, aber ich bin auch damit zufrieden, was ich bisher erreicht habe. Außerdem freue ich mich auch mit Jordi", sagte er und gratulierte seinem fast gleichaltrigen Landsmann, mit dem er schon zu Juniorenzeiten die ersten Sprints ausgefochten hatte.
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