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14.08.2024 | (rsn) – Katarzyna Niewiadoma hat auf der Ardennen-Etappe der Tour de France Femmes ihre Vorliebe für das hügelige Terrain rund um Lüttich einmal mehr unterstrichen, den Sieg an der Maas wie beim Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich aber wieder verpasst. Der Polin fehlte auf der 4. Etappe der Tour, die auf den letzten rund 40 Kilometern exakt über die 'La Doyenne'-Route führte, genau wie knapp vier Monate zuvor die nötige Sprintstärke, um sich gegen Demi Vollering (SD Worx – Protime) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) behaupten zu können.
Trotzdem war Niewiadoma am Ende eines regnerischen Tages nicht unglücklich. Vielmehr freute sie sich über die positiven Rückmeldungen ihres Körpers und die in der Gesamtwertung auf die meisten Kontrahentinnen gewonnene Zeit.
"Es ist nur der Anfang der Tour. Ich habe mich heute gut gefühlt und es ist schön zu wissen, dass man die harten Etappen in guter Form angeht", sagte sie radsport-news.com. "Wenn wir an einem Berg angekommen wären und ich verloren hätte, wäre das schmerzhafter gewesen, als den Sprint zu verlieren. Denn Sprints zu verlieren, das bin ich irgendwie ja gewohnt." ___STEADY_PAYWALL___
Wie schon im Frühjahr so attackierte Niewiadoma auf der Zielgeraden entlang der Maas früh und versuchte ihre beiden Begleiterinnen so abzuschütteln. Die aber gingen sofort hinterher und so schien Niewiadoma, die trotzdem voll weiter durchzog, ein regelrechtes Sprint-Leadout für ihre beiden Gegnerinnen zu fahren.
"Es war so laut, ich habe sie nicht gehört. Aber das einzige, was Du auf den letzten Metern noch tun kannst ist sowieso All-Out zu fahren. Manchmal braucht man einfach einen Moment des Zögerns von den anderen. Also bin ich einfach den härtesten Kilometer gefahren, den ich konnte", erklärte sie und war dann überrascht, als sie hörte, dass nicht Vollering, sondern Pieterse die Etappe gewonnen hatte. "Ok, dann schuldet sie mir einen! Ich habe ihr einen perfekten Leadout gefahren", lachte Niewiadoma.
Auf dem Weg von Valkenburg nach Lüttich ging es zunächst über die Schlussrunde des Amstel Gold Race und dann bei immer wieder einsetzendem Regen gen Süden nach Belgien zum Finale von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Im Vergleich zum schweren Frühjahrsklassiker war die Vorbelastung vor der gefürchteten La Redoute insgesamt aber geringer und so kam dort auch noch ein größeres Feld mit hinüber.
Es dauerte über die Cote des Forges bis hin zur Cote de la Roche-aux-Faucons bis sich mit Niewiadoma, Vollering und Pieterse schließlich das entscheidende Trio löste und die Polin war froh: "Auf den letzten zehn Kilometern haben wir alle zu gleichen Teilen mitgearbeitet. Das war sehr schön."
Zu dritt erreichten sie das Ziel 29 Sekunden vor der ersten, zwölfköpfigen Verfolgergruppe, in der aber auch einige der Mitfavoritinnen für die Gesamtwertung fehlten. So sortierte das stärkste Trio des Tages im Kampf um Gelb in Lüttich bereits stark vor, wobei Niewiadoma erklärte, dass sie vor allem Titelverteidigerin Vollering als ihre Gegnerin in Sachen Tour-Sieg sieht, das Multie-Disziplin-Ass Pieterse, die auch Cross und Mountainbike fährt, weniger.
Im Sprint um den Sieg kann Niewiadoma (hinten) Pieterse (links) und Vollering (rechts) nur zusehen. | Foto: Cor Vos
"Wir wissen, dass sie extrem talentiert ist und ich kenne sie von den Klassikern. Ich habe sie noch nie an langen Anstiegen gesehen. Vielleicht fehlt ihr da als Mountainbikerin etwas die Ausdauer im Vergleich zu uns 'Roadies'. Natürlich achte ich auf sie, weil sie extrem stark ist. Aber ich fokussiere mich mehr auf Demi", ließ sich Niewiadoma ganz offen in die Karten schauen. Vollering führt die Tour nun 22 Sekunden vor Pieterse und 34 vor Niewiadoma an, die damit 43 Plätze gutmachte.
Ideal gelaufen ist der Tag für die Polin und ihr Team Canyon – SRAM aber trotzdem ganz und gar nicht, auch abgesehen vom verpassten Tagessieg. Denn mit Elise Chabbey trat eine wichtige Helferin aufgrund von Sturzfolgen nicht mehr an und auch Neve Bradbury und Chloe Dygert kamen unterwegs zu Fall. Beide schafften zwar den Anschluss an die Besten wieder, konnten im Finale aber nicht mehr mithalten.
Bradbury, als Co-Leaderin mit großen Kletterfähigkeiten ins Rennen gegangen und in den Augen vieler für die abschließenden zwei Bergetappen sehr hoch einzuschätzen, verlor bis ins Ziel 3:09 Minuten und liegt in Summe mit dem Zeitfahren vom Dienstag nun bereits 4:12 Minuten hinter Vollering. Sie kann man bei Canyon – SRAM nun kaum mehr als Ass im Ärmel spielen, wenn es darum geht, die Frau in Gelb in den Alpen unter Druck zu setzen.
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