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05.03.2025 | (rsn) – Wer am Dienstag das Finale von Le Samyn (1.1) gesehen hat, dem ist ein Fahrer besonders aufgefallen, der wohl als einer der Shootingstars des Openingsweekends bezeichnet werden darf: Die Rede ist vom Mann im Trikot des Slowakischen Meisters, Lukas Kubis. Der 25-Jährige von den Unibet Tietema Rockets klebte auf den letzten Kilometern des belgischen Halbklassikers förmlich am Hinterrad von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und behauptete diese Position über das letzte Kopfsteinpflasterstück hinweg eindrucksvoll.
Nur im Schlusssprint selbst konnte er dem späteren Sieger nicht mehr folgen und musste sich mit Rang zehn zufriedengeben – und das war tatsächlich sein schlechtestes Ergebnis an diesem 'verlängerten' Openingsweekend. Denn am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) war Kubis Sechster, bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) am Sonntag Neunter. Kein anderer Fahrer war bei allen drei Rennen in den Top 10. RSN hat das zum Anlass genommen, den Slowaken rund um Le Samyn etwas genauer kennenzulernen.
"Ich mag Strecken wie in den letzten Tagen. Mein Ziel ist es, ein guter Klassikerfahrer zu werden", erklärte Kubis RSN vor dem Start in Quaregnon. Der schiere Umfang seiner Oberschenkel macht aber auch seine zweite große Qualität deutlich: das Sprinten. Und sie erinnern, in Kombination mit einer Vorliebe für Klassiker und dem slowakischen Meistertrikot, an einen der größten Radsport-Stars der letzten 15 Jahre: Peter Sagan. ___STEADY_PAYWALL___
Dass Vergleiche mit dem dreifachen Weltmeister und siebenfachen Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France auf ihn zu kommen werden, ist Kubis klar. Darauf hat er sich vorbereitet. "Ich will kein 'kleiner Peter Sagan' sein – ich bin Lukas Kubis", sagte er lächelnd und erklärte dann aber, dass eine enge Verbindung zu seinem zehn Jahre älteren Landsmann sowie dessen Bruder Juraj Sagan schon lange bestehe: "Die Jungs sind wirklich nett und ich bin mit ihnen befreundet. Darüber bin ich wirklich froh und Peter hat mir viel beigebracht."
Mit Sagan hat für Kubis ohnehin alles angefangen im Radsport. Als Sagan 2015 in Richmond erstmals Weltmeister wurde, war Kubis 15 Jahre alt. "Natürlich war er mein Idol – wie von sehr vielen anderen jungen Radsportlern auf der ganzen Welt", so Kubis, der sogar erst durch Sagan überhaupt zum Radsport kam. "Als ich angefangen habe, war ich bei der 'Peter Sagan Tour' in der Slowakei", blickte er im Gespräch mit RSN auf seine Kindheit zurück. "Und einige Jahre später bin ich mit seinem Bruder zu den Olympischen Spielen nach Tokio gereist. Das war großartig für mich."
Lukas Kubis im Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele von Tokio im Sommer 2021 auf der Rennstrecke von Fuji. | Foto: Cor Vos
Der Slowakische Verband schenkte Kubis früh viel Vertrauen, in dem man ihm schon im Alter von 21 Jahren den zweiten Olympia-Startplatz gab und dort auch das Einzelzeitfahren bestreiten ließ. Drei Jahre später in Paris wurde er bei seinen zweiten Olympischen Spielen im vergangenen Sommer bereits 29. im Straßenrennen – und das, obwohl er noch immer nur auf Kontinental-Level für das tschechische Team Elkov – Kasper unterwegs war.
Seinen ersten Profivertrag unterschrieb er kurz darauf beim niederländischen Team von YouTuber Bas Tietema. Und damit traf Kubis wohl ins Schwarze. Denn in Quaregnon erzählte er fast schon euphorisch von der tollen Atmosphäre in und um das Team, das erst 2023 gegründet wurde, nun bereits zur ProSeries gehört und inzwischen sogar von einer Tour de France-Wildcard in nicht allzu ferner Zukunft träumt. "Der YouTube-Kanal, ihr Marketing, aber auch die sportliche Teamstruktur und all das ist wirklich toll. Mir gefällt die Atmosphäre hier wirklich sehr! Das kann ich absolut nicht mit meinen bisherigen Teams vergleichen", meinte Kubis und führte weiter aus:
"Ich habe immer schon den YouTube-Kanal von ihnen gemocht. Das machen sie wirklich gut! Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, war das, als sie bei der Tour de France in Paris den Teams Pizza gebracht haben. Da dachte ich: Ha, das ist wirklich cool! Einige Zeit später haben sie das Team gegründet und ich habe es immer mehr verfolgt, gerade als letztes Jahr Adam Toupalik dazu kam – denn er kam genau wie ich von Elkov."
Lukas Kubis vor dem Start von Le Samyn in Quaregnon. | Foto: Felix Mattis
Er habe insofern bei einem Team angeheuert, von dem er zuvor schon Fan gewesen sei, bestätigte er RSN. "Exakt! Genau so ist es!" Allerdings passe eben auch die sportliche Marschrichtung. Mit ansprechenden Leistungen bei zunächst kleineren und immer größer werdenden Rennen wollen sich sowohl der Slowake als auch sein Rennstall mittelfristig für die ganz große Bühne bewerben. "Als wir letztes Jahr unsere Gespräche begonnen haben, sagten sie mir: 'Unser Traum ist es, bei der Tour de France zu fahren.' Und ich antwortete: 'Okay, mein Traum ist das auch. Also lasst es uns zusammen machen!'"
Mit dem Amstel Gold Race und der Renewi Tour bestritt das Tietema-Team 2024 seine ersten beiden WorldTour-Rennen in heimischen Gefilden. Der Omloop Nieuwsblad nun am Openingsweekend war für die Mannschaft das dritte, für Kubis das erste. Und mit dem sechsten Platz bei der Sprintankunft in Ninove sowie vor allem auch mit seiner Leistung auf dem Weg dorthin konnte der Slowakische Meister beeindrucken.
"Das war wirklich cool und natürlich bin ich sehr stolz", sagte Kubis nun nach dem Openingsweekend mit Blick auf seine Top-Ten-Resultate auf großer Bühne und speziell Platz sechs bei seinem ersten WorldTour-Rennen. Denn nicht nur bei der Sprintankunft war er schnell, sondern schon bei der harten Selektion zuvor über Muur van Geraardsbergen und Bosberg, als lediglich die 15 Stärksten vorne blieben, gehörte er dazu.
Lukas Kubis klettert neben Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) beim Omloop Nieuwsblad 2025 als einer der Ersten über die Muur van Geraardsbergen. | Foto: Cor Vos
Allerdings offenbarte Kubis auch seinen großen Ehrgeiz: "Beim Omloop war ich im Ziel als Sechster zuerst etwas enttäuscht. Es war ein sechster Platz, aber wir wollen natürlich mehr. Wir wollen aufs Podium, wir wollen gewinnen. Ich bin ein Typ, der immer mehr will, immer besser sein will. Deshalb habe ich noch einen langen Weg vor mir", sagte er und stellte ungefragt auch dort einen Bezug zu Sagan her: "Peter war beim Omloop zweimal Zweiter und hat Kuurne gewonnen." Allein schon, dass Kubis diese Fakten einfach so im Kopf hat, zeigt wohl, wie sehr er sich an seinem Idol und Freund orientiert.
Bei Le Samyn nun aber orientierte er sich an einem anderen Ex-Weltmeister: van der Poel. Sein Hinterrad nahm der 25-Jährige den ganzen Tag über genau ins Visier. "Wir wussten vor dem Rennen ja schon, dass er hier der Stärkste ist. Mein Plan war deshalb, einfach zu versuchen, seinem Hinterrad immer zu folgen", erklärte Kubis nach dem Rennen. Schon knapp 70 Kilometer vor dem Ziel war er es, der einen ersten Angriff van der Poels neutralisierte, indem er dem Niederländer folgte und die Konkurrenz schließlich wieder an ihn heranführte.
Im Finale dann konnte man aus der Helikopter-Perspektive sehr gut beobachten, wie sich Kubis am großen Top-Favoriten festbiss. Er klebte förmlich an van der Poels Hinterrad und ignorierte alle anderen Attacken, folgte auf den letzten 3,5 Kilometern nur noch ihm. Erst als dann der leicht ansteigende Sprint in Dour eröffnet wurde und van der Poel zum Sieg davonzog, konnte Kubis nicht mehr mit. "Ich muss zugeben: Ich war platt im Finale! Deshalb ging es nicht mehr aufs Podium", sagte er.
Im Sprint von Ninove beim Omloop wurde Kubis (Bildmitte, weiße Schultern) Sechster. | Foto: Cor Vos
Im Auge aber sollte man das Slowakische Meistertrikot in den nächsten Wochen sicher behalten – und wahrscheinlich auch darüber hinaus. Denn auf dem Weg zur für die anvisierte Tour-de-France-Wildcard sind die Unibet Tietema Rockets in diesem Jahr bereits ein gutes Stück weitergekommen, da Tour-Veranstalter ASO sie zu Paris-Roubaix eingeladen hat. Dort kann Kubis aktiv daran weiterarbeiten, sich und seinem Arbeitgeber den Traum in Zukunft zu erfüllen.
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