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30.11.2010 | (rsn) – Gerald Ciolek hatte sich viel für sein zweites Jahr beim Milram-Rennstall vorgenommen. Doch schon nach dem ersten Einsatz der Saison musste der Pulheimer aufgrund eines schlimmen Sturzes bei der Katar-Rundfahrt (Kat. 2.1) alle Hoffnung auf ein gutes Frühjahr aufgeben.
Mit einer Schultereckgelenksprengung und einem Kahnbeinbruch in der rechten Hand musste Ciolek lange pausieren und konnte erst nach den Frühjahrsklassikern Ende April wieder in den Rennbetrieb zurückkehren. „Das war mit das Schlimmste, was uns zu Saisonbeginn hätte passieren können", kommentierte Gerry van Gerwen den Ausfall seines Kapitäns.
Nach seiner Verletzungspause kam Ciolek allerdings recht schnell in Form und schloss die Vier Tage von Dünkirchen (Kat. 2.HC) auch dank eines zweiten Etappenranges auf dem fünften Gesamtplatz ab. „Ich musste etwas früher als geplant antreten, da es auf der Zielgerade noch eine Attacke gab. Daher hat es am Ende nicht ganz zum Sieg gereicht“, bilanzierte Ciolek nach dem knapp verpassten ersten Saisonsieg.
Den fuhr der Deutsche Meister von 2005 schließlich bei der Bayern-Rundfahrt (Kat. 2.HC) ein. Dennoch hatte man bei der größten deutschen Rundfahrt etwas mehr von Ciolek erwartet. Der zeigte sich zwar in den Anstiegen bärenstark, doch im Sprint musste er sich gegen Kontrahenten wie den Spanier Ruben Perez (Euskaltel) oder den Magdeburger Robert Wagner (Skil-Shimano) geschlagen geben.
Als letzten Härtetest vor der Tour bestritt Ciolek die Tour de Suisse, wo ihm allerdings nicht mehr als ein fünfter Etappenrang gelang. Auch bei der anschließenden Tour de France lief nicht viel zusammen. Im Kampf um das Grüne Trikot reichte es nur zu Rang acht. Auf Frankreichs Landstraßen unterstrich Ciolek zwar wieder einmal seine Qualitäten als einer der besten Bergfahrer unter den Sprintern. Bei den Massenankünften fuhr er - abgesehen von einem zweiten Platz - aber hinterher.
In der zweiten Saisonhälfte standen nur noch kleinere Rennen im Kalender des 24-Jährigen. Beste Ergebnisse waren dabei der sechste Gesamtrang beim Circuit Franco Belge (Kat. 2.1), wo Ciolek auch ein zweiter Etappenrang gelang, sowie Platz fünf beim Eintagesrennen Binche-Tournai-Binche (Kat. 1.1).
Im kommenden Jahr wird der U23-Weltmeister von 2006 an der Seite von Tom Boonen für das belgische Quick Step-Team fahren. Bei seinem neuen Arbeitgeber wird sich Ciolek wohl mit der Rolle des Jokers und zweiten Sprinters zufrieden geben müssen. Befreit vom großen Druck könnte er aber wieder zu alter Stärke zurückfinden.
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