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12.12.2010 | (rsn) – Seine beiden Teamkollegen Ivan Basso und Vincenzo Nibali haben in der abgelaufenen Saison mit dem Giro (Basso) und der Vuelta (Nibali) jeweils eine große Landesrundfahrt gewonnen. Roman Kreuziger, der dritte starke Rundfahrer bei Liquigas, war nicht ganz so erfolgreich. Das soll sich bei seinem neuen Arbeitgeber Astana ändern, wo der Tscheche in die großen Fußstapfen von Alberto Contador treten wird.
Trotz zahlreicher Spitzenergebnisse stand Kreuziger in dieser Saison im Schatten von Basso und Nibali. Bei der Tour de France hatte der 24-Jährige freie Fahrt und belegte wie im vergangenen Jahr in der Gesamtwertung Rang neun. Eine Leistungssteigerung war im Vergleich zu 2009 also nicht erkennbar. Kreuziger hatte diesmal auch keinen Sieg bei einer ProTour-Rundfahrt wie 2008 und 2009 vorzuweisen, als er die Tour de Suisse und die Tour de Romandie gewann.
Dennoch war 2010 alles andere als ein schlechtes Jahr für den Rundfahrtspezialisten. Gleich in seinem ersten Renneinsatz holte Kreuziger seinen ersten Saisonsieg. Er gewann die 2. Etappe der Sardinien-Rundfahrt (Kat. 2.1) und entschied auch die Gesamtwertung für sich. Bei Paris-Nizza landete der junge Tscheche auf Rang drei. Nach Platz acht bei der Katalonien-Rundfahrt zeigte Kreuziger auch Qualitäten als Klassikerfahrer: Der fünfte Platz beim Amstel Gold Race war ein dickes Ausrufezeichen. „Am Ende hatte ich sogar Hoffnung auf das Podium, aber dann bekam ich leider Krämpfe“, sagte er nach dem Rennen.
Die letzte Phase der Tour-Vorbereitung läutete Kreuziger bei der Tour de Suisse ein. Mit Platz zwei im Prolog gelang ihm ein verheißungsvoller Auftakt. Am Ende der Tour-Generalprobe sprang jedoch nur Rang 16 heraus. „Ich bin dort nicht an mein Limit gegangen, ich wollte noch ein paar Reserven für die Tour haben“, erklärte Kreuziger seinen verhaltenen Auftritt in der Schweiz.
Bei der Tour de France hielt der Liquigas-Kapitän zwar in der erweiterten Weltspitze mit, doch reelle Aussichten auf das Podium in Paris hatte Kreuziger nicht - am Ende fehlten fast zehn Minuten zu Platz drei. „Vor der Tour habe ich gesagt, dass mein Ziel wieder die Top Ten sind. Also bin ich zufrieden“, bilanzierte Kreuziger auf seiner Homepage.
In der zweiten Saisonhälfte stand dann noch die Vuelta auf dem Programm, bei der er sich komplett in den Dienst seines Teamkollegen Vincenzo Nibali stellte. Kreuziger erwies sich als effektiver Edelhelfer und hatte maßgeblichen Anteil an Nibalis Gesamtsieg. Dazu sprang für ihn noch Platz zwei auf der 9. Etappe heraus.
Bei seinem neuen Astana-Team wird sich Roman Kreuziger wohl auf den Giro konzentrieren, denn bei der Tour will Astana-Kapitän Alexander Winokurow trotz seiner dann fast 38 Jahre ein letztes Mal das Podium angreifen. Für Kreuziger ist diese Rollenverteilung offiziell kein Problem. Beim Giro d`Italia 2011 will er seine erste Podiumsplatzierung im Gesamtklassement einer Grand Tour herausfahren. „Das wird mein Hauptziel sein“, so Kreuziger, der bei der Algarve-Rundfahrt in die Saison einsteigen wird.
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