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05.05.2012 | (rsn) – Die Riege der vier Wildcard-Teams beim diesjährigen Giro komplettiert der italienische Zweitdivisionär Androni Giocattoli-Venezuela. Der Name des Co-Sponsors ist bei der Mannschaft von Gianni Savio Programm. Fünf Südamerikaner, darunter drei Venezolaner stehen im Giro-Aufgebot. Vier Italiener komplettieren das Team, das fast komplett auf die Berge ausgerichtet ist.
Im Hochgebirge soll sich vor allem der Venezolaner José Rujano austoben. Der 30-Jährige überraschte vor sechs Jahren mit dem dritten Gesamtrang und konnte diesen mit einiger Verspätung – nämlich 2011 – mit Platz sechs und dem Etappensieg auf der Großglockner-Etappe bestätigen. Der Kletterspezialist, der seinen fünften Giro bestreitet, möchte an die starken Leistungen des Vorjahres anknüpfen und seine Platzierung nochmals verbessern. Platz fünf beim Giro del Trentino Ende April lässt zumindest auf gute Form schließen, allerdings ist Rujano nicht unbedingt für seine Konstanz bekannt. Ein schwarzer Tag im Hochgebirge könnte bereits alle Hoffnungen zerstören.
Zwei Kandidaten für das Bergtrikot sind der Kolumbianer José Serpa (33) und der Italiener Emanuele Sella (31). Beide sind begnadete Kletterer, allerdings ebenfalls zu schwankend in ihren Leistungen und zudem zu schwach im Zeitfahren, um auch in der Gesamtwertung eine Rolle spielen zu können. So werden sich Serpa, der seinen sechsten Giro bestreitet, und der 2008 nach drei Giro-Etappensiegen positiv auf CERA getestete Sella einzelne Etappen heraussuchen, um dann um den Tagessieg mitkämpfen zu können.
Weitere Kandidaten für Etappensiege in den Bergen sind die Südamerikaner. Der Kolumbianer Miguel Rubiano (27), der nach fünfjähriger Abstinenz zu seinem zweiten Giro-Einsatz kommt, mag eher das Mittelgebirge und kann recht ordentlich sprinten. Sein Landsmann Jackson Rodriguez (27), der seinen dritten Giro bestreitet, fühlt sich dagegen im Hochgebirge wohl. Beim Giro 2009 wusste er mit dem 25. Gesamtrang zu überzeugen. Aber auch Rpdriguez hat nicht die Konstanz für die Gesamtwertung, stattdessen hofft er auf einen erfolgreichen Ausreißercoup.
Seinen bereits fünften Giro geht der Venezolaner Carlos Ochoa an. Er klettert für sein Leben gern, auch wenn dies bei der Italien-Rundfahrt noch nicht von Erfolg gekrönt war. Stattdessen gewann der 31-Jährige schon mehrere schwere Rennen in Südamerika.
Die weiteren Italiener im Aufgebot haben ihre Stärken auf anderem Terrain. Drei Saisonsiege hat Sprinter Roberto Ferrari bereits auf der Haben-Seite. Eher unwahrscheinlich, dass beim Giro ein vierter hinzu kommt. Bei seiner Giro-Premiere im Vorjahr konnte der 29-Jährige mit einem dritten Rang sowie mehreren Top-Fünf-Platzierungen überzeugen.
Der jüngste Fahrer im Team ist der 22-jährige Fabio Felline. Der Giro-Debütant könnte auf mittelschweren Etappen als Ausreißer zum Erfolg kommen, zumal er durch seinen Sieg beim GP dell Appenino vor wenigen Wochen das nötige Selbstvertrauen getankt haben dürfte. Komplettiert wird das Aufgebot von Alessandro De Marchi, der während der Italien-Rundfahrt seinen 26. Geburtstag feiern wird. DeMarchi bestreitet seinen zweiten Giro und wird hauptsächlich als Wasserträger agieren.
Bilanz: Bei idealem Verlauf des 95. Giro d'Italia kann Rujano in die Top Fünf der Gesamtwertung fahren, Serpa und Sella können Bergetappen sowie einer von ihnen das Bergtrikot gewinnen, während Felline das Zeug hat, um auf einer Überführungsetappe zuzuschlagen. Realistischer scheint aber, dass Ferrari die einzige Konstante sein und einige Top-Fünf-Platzierungen ersprinten wird. Die Südamerikaner und Sella sind schlichtweg zu große Wackelkandidaten. An einem Tag dürfte aber zumindest einer aus der Kletterfraktion seinen großen Auftritt haben und um den Etappensieg kämpfen.
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