10. Eneco Tour: Boom behauptet Gesamtführung

Bouhanni findet eine Lösung, Titelverteidiger Stybar schwer gestürzt

Foto zu dem Text "Bouhanni findet eine Lösung, Titelverteidiger Stybar schwer gestürzt"
Nacer Bouhanni (FDJ.fr) gewinnt die 4. Etappe der Eneco Tour. | Foto: Cor Vos

14.08.2014  |  (rsn) – Nacer Bouhanni (FDJ.fr) hat die 4. Etappe der Eneco Tour gewonnen und damit seinen ersten Sieg seit Ende Mai eingefahren, als er den zehnten Abschnitt des Giro d’Italia für sich entschied. Der 24 Jahre alte Franzose setzte sich am Donnerstag über 183,3 Kilometer von Koksijde nach Ardooie im Sprint vor dem Slowenen Luka Mezgec (Giant-Shimano) und dem Italiener Giacomo Nizzolo (Trek) durch.

Überschattet wurde das Finale durch mehrere Stürze, bei denen unter anderem Titelverteidiger Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) sich überschlug und in die Begrenzung flog. Der Tscheche musste noch an der Strecke behandelt und wurde in einem Krankenwagen abtransportiert.

An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Der Niederländer Lars Boom (Belkin) führt weiter mit je zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Tom Dumoulin (Giant-Shimano) und den Italiener Manuel Quinziato (BMC).

„Das war der erste Sprint in der Eneco Tour, in dem ich in der Lage war, mit reinzuhalten“, kommentierte Bouhanni seinen bereits neunten Saisonsieg. Der dreifache Etappengewinner des Giro d’Italia konnte sich einen kleinen Seitenhieb gegen sein Team, das er zum Saisonende mit Ziel Cofidis verlassen wird, aber nicht verkneifen.

„Das war bisher eine spärliche Saison für mich“, so Bouhanni mit Blick auf seine bisherigen Einsätze. „Aber jetzt bin ich zurück bei der Eneco Tour und ich habe heute eine Lösung gefunden, als die Ziellinie näher rückte“, so der FDJ-Sprinter, der sich letztlich deutlich vor Mezgec durchsetzte.

 

Etappenvierter wurde der Belgier Michael Van Staeyen (Topsport Vlaanderen), gefolgt von seinem Landsmann Jens Debusschere (Lotto Belisol), Auftaktsieger Andrea Guardini (Astana) aus Italien und dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp). Rang acht ging an Bouhannis Landsmann Yohann Gene (Europcar) vor dem Belgier Roy Jans (Wanty-Groupe Gobert) und dem Russen Nikolay Trusov (Tinkoff-Saxo).

Als Solo-Ausreißer des Tages erarbeitete sich der Belgier Frederik Veuchelen (Wanty-Groupe Gobert) auf der Flachetappe durch Westflandern einen Maximalvorsprung von fünf Minuten. Anfangs hatte er noch Begleitung durch seinen Landsmann Kenneth Vanbilsen (Topsport Vlaanderen) erhalten, der aber im Etappenverlauf wieder ins Feld zurück fiel, das keine besonderen Anstrengungen unternehmen musste, um den 35-Jährigen zu stellen.

Beim Zwischensprint 38 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand zwischen Veuchelen und dem Feld bereits auf unter eine Minute gesunken, und auf der ersten von zwei Zielrunden war die Flucht beendet. Auf den letzten gut 20 Kilometern zog Daniel Oss (BMC) aus dem Feld davon, doch der Italiener konnte sich trotz eines zwischenzeitlichen Vorsprungs von mehr als 20 Sekunden nicht bis ins Ziel retten, sondern wurde auf den letzten sechs Kilometern wieder gestellt.

In dem technischen, kurvenreichen Finale hielten die Sprinterteams alles beisammen und es waren Fabian Cancellara und sein Trek-Team, die das Feld auf die letzten Meter führte. Hier ging der Südafrikaner Reinardt Janse van Rensburg (Giant-Shimano) zu Boden, nachdem er das Rad von Guardini touchiert hatte und riss in einer Kettenreaktion mehrere andere Fahrer mit sich zu Boden, darunter auch Stybar, der frontal mit dem Kopf auf dem Asphalt aufzuschlagen schien und zunächst regungslos liegen blieb, ehe sich die Helfer um ihn kümmern konnten.

Im Gesamtklassement wird der dreimalige Cross-Weltmeister mit neun Sekunden Rückstand noch auf Rang fünf geführt, zwei Sekunden hinter dem Ukrainer Andrej Grivko (Astana). Guardini führt weiter die Punktewertung an, BMC ist bestes Team.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.08.2014Terpstra nach Ellenbogen-Attacke disqualifiziert

(rsn) - Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) wurde auf der letzten Etappe der Eneco Tour wegen regelwidrigen Verhaltens von der Rennleitung disqualifiziert. Der Niederländer fuhr auf gleicher Höh

18.08.2014Nach schwierigem Start nutzte Wellens seine Chancen

(rsn) – Die letzte Etappe der Eneco Tour versprach angesichts der knappen Zeitabstände unter den Besten nochmals ein großes Spektakel zu werden – zumal noch der Wind eine entscheidende Rolle wü

18.08.2014Boom setzt einen Meilenstein, Dumoulin hadert mit dem Schicksal

(rsn) – Wenn zwei Niederländer sich streiten, dann freut sich ein Belgier. So war es zumindest bei der am gestrigen Sonntag zu Ende gegangenen 10. Eneco-Tour. Lange Zeit galten Lars Boom (Belkin) u

17.08.2014Wellens zeigt keine Schwäche, Van Keirsbulck holt letzte Etappe

(rsn) – Tim Wellens (Lotto Belisol) hat am letzten Tag der 10. Eneco Tour keine Schwäche gezeigt und sich souverän den Gesamtsieg gesichert. Der 23 Jahre alte Belgier kam auf der abschließenden 7

16.08.2014Wellens krönt seinen Tag mit einem Doppelschlag

(rsn) – Die 10. Eneco Tor bleibt ein Sekundenspiel mit völlig offenem Ausgang. Auf der 6. Etappe der Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande eroberte der 23 Jahre alte Tim Wellens (Lotto Beliso

15.08.2014Van Avermaet Erster an der „Muur“, Dumoulin neuer Spitzenreiter

(rsn) – Greg Van Avermaet (BMC) hat auf der 5. Etappe der 10. Eneco Tour seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 29 Jahre alte Belgier setzte sich über 165,8 Kilometer mit Start und Ziel in Geraa

14.08.2014Stybar kommt ohne Knochenbrüche und Kopfverletzungen davon

(rsn) - Zdenek Stybar hat sich bei seinem schweren Sturz im Finale der 4. Etappe der Eneco Tour weder Knochenbrüche noch schwere Kopfverletzungen zugezogen. Das ergaben Untersuchungen im Krankenhau

14.08.2014Quinziato: Im Zeitfahren Augen zu und durch

(rsn) – Gleich fünf BMC-Fahrer landeten am Mittwoch im Einzelzeitfahren der Eneco Tour unter den Top 15. Bester war etwas überraschend der Italiener Manuel Quinziatio, der mit 14 Sekunden Rücksta

13.08.2014Cancellara bleibt im Zeitfahren wieder nur ein Ehrenplatz

(rsn) - Fabian Cancellara (Trek) muss in dieser Saison weiter auf seinen ersten internationalen Zeitfahrsieg warten. Bei der Eneco Tour fehlten dem Schweizer Landesmeister am Mittwoch in seiner einsti

13.08.2014Dumoulin revanchiert sich im Zeitfahren, Boom jetzt vorn

(rsn) – Mit seinem zweiten Saisonsieg hat sich Tom Dumoulin (Giant-Shimano) auf der 3. Etappe der Eneco Tour auf Rang drei der Gesamtwertung vorgearbeitet. Der 23 Jahre alte Niederländer, der auf d

12.08.2014Titelverteidiger Stybar schlägt die Belkin-Fraktion

(rsn) – Titelverteidiger Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) hat die 2. Etappe der Eneco Tour gewonnen. Der Cross-Weltmeister und Tschechische Meister auf der Straße war über 177,4 Kilometer

11.08.2014Guardini gelingt Auftakt nach Maß

(rsn) – Andrea Guardini (Astana) hat den Auftakt der 10. Eneco Tour gewonnen. Der 25 Jahre alte Italiener entschied am Montag die 1. Etappe über 181,9 Kilometer mit Start und Ziel in Terneuzen in d

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine