Belgier gewinnt 10. Eneco Tour

Wellens zeigt keine Schwäche, Van Keirsbulck holt letzte Etappe

Foto zu dem Text "Wellens zeigt keine Schwäche, Van Keirsbulck holt letzte Etappe "
Tim Wellens (Lotto Belisol) hat die 10. Eneco Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

17.08.2014  |  (rsn) – Tim Wellens (Lotto Belisol) hat am letzten Tag der 10. Eneco Tour keine Schwäche gezeigt und sich souverän den Gesamtsieg gesichert. Der 23 Jahre alte Belgier kam auf der abschließenden 7. Etappe, die über 183,4 Kilometer über Passagen des Amstel Gold Race von Riemst nach Sittard-Geleen führte, in der Favoritengruppe ins Ziel und konnte den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere feiern.

„Vor diesem Wochenende hatte ich noch nicht einmal ein Rennen gewonnen, deshalb ist das definitiv das Highlight meiner bisherigen Karriere“, sagte Wellens, der mit seinem Sieg auf der gestrigen Etappe die Führung im Gesamtklassement übernommen hatte.

Den letzten zu vergebenden Tagessieg holte sich sein gleichaltriger Landsmann Guillaume Van Keirsbulck (Omega Pharma-Quick Step) als Solist nach einer Attacke 35 Kilometer vor dem Ziel. 46 Sekunden hinter dem Gewinner der diesjährigen Drei Tage von De Panne sicherte sich im Sprint der ersten Verfolger dessen italienischer Teamkollege Matteo Trentin Rang zwei vor dem Belgier Yves Lampaert (Topsport Vlaanderen).

„Ich wusste, worauf ich mich einließ und dass es noch weit bis ins Ziel war“, kommentierte Van Keirsbulck seinen Sieg – übrigens den zweiten für Omega Pharma-Quick Step, nachdem der später ausgeschiedene Titelverteidiger Zdenek Stybar die 2. Etappe gewonnen hatte. „Aber die Windverhältnisse kamen mir entgegen, so dass ich mich entschloss, es im Zeitfahrmodus zu probieren. Das ist der mit Abstand schönste Erfolg meiner Karriere“, freute sich der in Fahrweise und auch Aussehen an Tom Boonen erinnernde Van Keirsbulck.

Wellens und die anderen Favoriten kamen eine Minute hinter Van Keirsbulck ins Ziel. Auf den ersten Plätzen der Gesamtwertung gab es keine Änderungen mehr. Der Teamkollege von André Greipel setzte sich mit sieben Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Lars Boom (Belkin) und 13 auf dessen Landsmann Tom Dumoulin (Giant-Shimano) durch.

Vierter wurde der Ukrainer Andrej Grivko (Astana/+0:33) vor dem Belgier Greg Van Avermaet (BMC/+0:34), dem Briten Geraint Thomas (Sky/+0:38) und dem Niederländer Niki Terpstra (Omega Pharma-Qzuick Step/+0:45).

Rang acht belegte Van Avermaets Landsmann und Teamkollege Philippe Gilbert (+0:48), gefolgt von Jens Keukeleire (Orica-GreenEdge/+0:56), dem vierten Belgier unter den besten Zehn, sowie dem Niederländischen Meister Sebastian Langeveld (Garmin-Sharp/+1:04).

Van Keirsbulck lancierte bei der Fahrt über 22 benannte Anstiege 35 Kilometer vor dem Ziel seinen letztlich entscheidenden Angriff aus einer 20 Fahrer starken Spitzengruppe heraus der Spitzengruppe, die sich früh abgesetzt und zu diesem Zeitpunkt noch etwa drei Minuten vor dem Feld fuhr, in dem Lotto Belisol, vor allem aber Belkin für die Tempoarbeit sorgte.

Die Niederländer versuchten immer wieder, Wellens in Schwierigkeiten zu bringen, doch der Gesamtführende zeigte sich , umgeben von seinen wichtigsten Helfern Marcel Sieberg und Jürgen Roelandts immer auf der Höhe des Geschehens. Als einzige Folge der Belkin-Anstrengungen fielen immer mehr Fahrer aus dem Feld heraus, wogegen auch alle anderen Favoriten nicht in Schwierigkeiten kamen.

Nachdem Boom auf der gut 20 Kilometer langen Schlussrunde fast alle seine Helfer verschlissen hatte, versuchte es BMC auf den letzten acht Kilometern nochmals mit einer „konzertierten Aktion“. Zunächst griff der Italiener Manuel Quinziato an, gefolgt vom Belgier Philippe Gilbert, ehe auf den letzten drei Kilometern Van Avermaet antrat und dann nochmals Gilbert.

Doch die Favoritengruppe blieb beisammen, so dass Wellens den Zielsprint schon im Gefühl des sicheren Sieges in Angriff nehmen konnte, da hinter Van Keirsbulck die restlichen verbliebenen Ausreißer um die Plätze und damit die letzten Bonussekunden kämpften. Dabei kam Danilo Hondo (Trek) auf den achten Platz, gefolgt vom Schweizer Silvan Dillier (BMC), der erneut eine engagierte Leistung zeigte.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.08.2014Terpstra nach Ellenbogen-Attacke disqualifiziert

(rsn) - Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) wurde auf der letzten Etappe der Eneco Tour wegen regelwidrigen Verhaltens von der Rennleitung disqualifiziert. Der Niederländer fuhr auf gleicher Höh

18.08.2014Nach schwierigem Start nutzte Wellens seine Chancen

(rsn) – Die letzte Etappe der Eneco Tour versprach angesichts der knappen Zeitabstände unter den Besten nochmals ein großes Spektakel zu werden – zumal noch der Wind eine entscheidende Rolle wü

18.08.2014Boom setzt einen Meilenstein, Dumoulin hadert mit dem Schicksal

(rsn) – Wenn zwei Niederländer sich streiten, dann freut sich ein Belgier. So war es zumindest bei der am gestrigen Sonntag zu Ende gegangenen 10. Eneco-Tour. Lange Zeit galten Lars Boom (Belkin) u

16.08.2014Wellens krönt seinen Tag mit einem Doppelschlag

(rsn) – Die 10. Eneco Tor bleibt ein Sekundenspiel mit völlig offenem Ausgang. Auf der 6. Etappe der Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande eroberte der 23 Jahre alte Tim Wellens (Lotto Beliso

15.08.2014Van Avermaet Erster an der „Muur“, Dumoulin neuer Spitzenreiter

(rsn) – Greg Van Avermaet (BMC) hat auf der 5. Etappe der 10. Eneco Tour seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 29 Jahre alte Belgier setzte sich über 165,8 Kilometer mit Start und Ziel in Geraa

14.08.2014Stybar kommt ohne Knochenbrüche und Kopfverletzungen davon

(rsn) - Zdenek Stybar hat sich bei seinem schweren Sturz im Finale der 4. Etappe der Eneco Tour weder Knochenbrüche noch schwere Kopfverletzungen zugezogen. Das ergaben Untersuchungen im Krankenhau

14.08.2014Bouhanni findet eine Lösung, Titelverteidiger Stybar schwer gestürzt

(rsn) – Nacer Bouhanni (FDJ.fr) hat die 4. Etappe der Eneco Tour gewonnen und damit seinen ersten Sieg seit Ende Mai eingefahren, als er den zehnten Abschnitt des Giro d’Italia für sich entschied

14.08.2014Quinziato: Im Zeitfahren Augen zu und durch

(rsn) – Gleich fünf BMC-Fahrer landeten am Mittwoch im Einzelzeitfahren der Eneco Tour unter den Top 15. Bester war etwas überraschend der Italiener Manuel Quinziatio, der mit 14 Sekunden Rücksta

13.08.2014Cancellara bleibt im Zeitfahren wieder nur ein Ehrenplatz

(rsn) - Fabian Cancellara (Trek) muss in dieser Saison weiter auf seinen ersten internationalen Zeitfahrsieg warten. Bei der Eneco Tour fehlten dem Schweizer Landesmeister am Mittwoch in seiner einsti

13.08.2014Dumoulin revanchiert sich im Zeitfahren, Boom jetzt vorn

(rsn) – Mit seinem zweiten Saisonsieg hat sich Tom Dumoulin (Giant-Shimano) auf der 3. Etappe der Eneco Tour auf Rang drei der Gesamtwertung vorgearbeitet. Der 23 Jahre alte Niederländer, der auf d

12.08.2014Titelverteidiger Stybar schlägt die Belkin-Fraktion

(rsn) – Titelverteidiger Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) hat die 2. Etappe der Eneco Tour gewonnen. Der Cross-Weltmeister und Tschechische Meister auf der Straße war über 177,4 Kilometer

11.08.2014Guardini gelingt Auftakt nach Maß

(rsn) – Andrea Guardini (Astana) hat den Auftakt der 10. Eneco Tour gewonnen. Der 25 Jahre alte Italiener entschied am Montag die 1. Etappe über 181,9 Kilometer mit Start und Ziel in Terneuzen in d

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Eekhoff prallt bei Trofeo Ses Salines gegen Laternenpfahl

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der Trofeo Ses Salines (1.1) musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Niederländer hatte im Positionskam

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)