Nach Rennpause zwei Etappensiege verbucht

Die Bayern-Rundfahrt war wie gemacht für Degenkolb

Foto zu dem Text "Die Bayern-Rundfahrt war wie gemacht für Degenkolb"
John Degenkolb (Giant-Alpecin) kehrte zur Bayern-Rundfahrt aus einer vierwöchigen Rennpause zurück - und feierte zwei Etappensiege. | Foto: Bayern-Rundfahrt / René Vigneron

18.05.2015  |  (rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) ist auf einem guten Weg in Richtung Tour de France. Nicht nur, dass der 26-jährige Frankfurter bei der gestern zu Ende gegangenen Bayern-Rundfahrt gleich zwei Etappen gewinnen konnte – das Profil der 36. Auflage des einzigen deutschen Mehretappenrennens war wie gemacht für Degenkolb, der nach seinem Triumph bei Paris-Roubaix eine gut vierwöchige Rennpause eingelegt hatte.

„Die Etappen waren auch mit ihrer langen Distanz für mich gut geschnitten, was für mich gut war, um wieder reinzukommen und auch ein bisschen an der Grundlagenausdauer zu arbeiten“, sagte er vor dem Start der abschließenden 5. Etappe am Sonntag in Haßfurt zu radsport-news.com. „Es waren keine einfachen Etappen, es ging den ganzen Tag hoch und runter, wir sind viele Höhenmeter gefahren und das schlaucht schon richtig und das merkt man auch.“

Dabei ging es ihm aber doch um mehr als nur Kilometer zu sammeln, wie Degenkolb im Verlauf der vergangenen Woche immer wieder betonte. Vor allem der Sieg in Nürnberg war für den im mittelfränkischen Weißenburg aufgewachsenen Sprinter eine sehr emotionale Angelegenheit, wie er im Ziel in der Nürnberger Altstadt anmerkte.

Bei seinen nun drei Starts bei einer Bayern-Rundfahrt kommt Degenkolb auf genauso viele Siege. Angesichts des vergleichsweise langen Zeitfahrens und seines Planung war die Gesamtwertung aber auch in diesem Jahr kein Thema. „Mit der Form, in der ich in die Bayern-Rundfahrt gegangen bin, ist das sehr unrealistisch, und ich habe mir hier auch keine so großen Ambitionen ausgerechnet, wenn man fast fünf Wochen keine Rennen fährt. Natürlich trainiert man und schaut, dass man auf einem guten Level ist, aber diese Wettbewerbsfähigkeit habe ich derzeit noch nicht gehabt“, erklärte er.

Bei seinem Heimspiel war Degenkolb der große Star, mit dem die Organisatoren kräftig warben und der auch immer wieder zu Interviews gebeten wurde. Als Belastung empfand er die mit seinem gestiegenen Bekanntheitsgrad einhergehenden zusätzlichen Verpflichtungen allerdings nicht – im Gegenteil: „Ich würde eher sagen, es ist eine zusätzliche Motivation, da ich eher ein Mensch bin, der sich von dem ganzen medialen Druck nicht verrückt machen lässt. Eigentlich geling es mir ganz gut, mich da ein bisschen vor abzuschirmen.“

Doch spätestens mit seinen beiden Triumphen bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix ist der junge Familienvater in die Reihe der besten Klassikerspezialisten der Welt vorgestoßen und bewegt sich auf einem Niveau mit Fahrern vom Rang eines Fabian Cancellara, Tom Boonen, Daniel Martin oder Simon Gerrans. Deren Ziele sind seit vielen Jahren immer wieder die Radsport-Monumente.

Zumindest bei dreien der insgesamt fünf Monumenten (Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix) wird Degenkolb aller Voraussicht nach auch künftig zu den Sieg-Aspiranten zählen. Siege bei allen ins Visier zu fassen – wie es einst Cancellara tat – hält der gebürtige Geraer allerdings für unrealistisch. „Alle fünf - das ist zu weit gefasst, es ist für mich extrem schwer, bei der Lombardei-Rundfahrt und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich vorne mitzufahren“, erklärte Degenkolb, der sich aber vorstellen kann, beim Amstel Gold Race eine gute Rolle spielen zu können. „Ich bin ja auch bei der WM (in Valkenburg 2012, wo er Vierter wurde) relativ weit vorne mitgefahren, wir werden sehen, was die Zukunft bringt“, sagte er.

Doch das ist alles Zukunftsmusik. Zunächst einmal will sich Degenkolb mit ganzer Kraft auf die Tour de France konzentrieren, bei der er nach zwei vergeblichen Anläufen 20013 und 2014 seinen ersten Etappensieg anpeilt.

Die Schlussetappe der 36. Bayern-Rundfahrt in der Video-Zusammenfassung:

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.05.2015Bennett will vor seinem Tour-Debüt weitere Siege einfahren

(rsn) – Sam Bennett ist mit Blick auf sein Tour de France-Debüt auf einem guten Weg. Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen 36. Bayern-Rundfahrt heimste der Ire gleich zwei Etappensiege ein und lieÃ

18.05.2015Klier mit Cannondale-Auftritt in Bayern zufrieden

(rsn) – Auch wenn es bei der Bayern-Rundfahrt weder zu einem Etappensieg noch zu einem Platz auf dem Schlusspodium reichte, hatte Andreas Klier nichts auszusetzen an der Vorstellung seiner Fahrer.

18.05.2015Selig: Gemischte Gefühle nach Platz zwei in Nürnberg

(rsn) – Die Bayern-Rundfahrt (2.HC) war für Rüdiger Selig (Katusha) eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit großen Ambitionen angereist und vom Team mit vielen Freiheiten ausgestattet, lief beim B

18.05.2015Dowsett: Auf Order des Teams zum Gesamtsieg in Bayern

(rsn) – Mit viel Kraft und Energie hat sich Alex Dowsett (Movistar) den Gesamtsieg bei der 36. Bayern-Rundfahrt gesichert. Dabei war er von seinem Idealgewicht für die Straße aber noch ein ganzes

17.05.2015Degenkolb macht in Nürnberg seinen Jugendtraum wahr

(rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat sich zum Finale der 36. Bayern-Rundfahrt einen Herzenswunsch erfüllen können. Der im mittelfränkischen Weißenburg aufgewachsene Mailand-Sanremo und Par

17.05.2015Degenkolb jubelt zum Abschluss in Nürnberg, Dowsett Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat das Finale der 36. Bayern-Rundfahrt für sich entschieden. Der 26 Jahre alte Frankfurter gewann am Sonntag die abschließende 5. Etappe, die über 197,8 Ki

16.05.2015Kommt Stauff am Sonntag in Nürnberg zum Zug?

(rsn) – Im Zeitfahren der Bayern-Rundfahrt ließ es Andreas Stauff ruhig angehen. Der Sprinter des MTN-Qhubeka-Teams belegte auf den 26 Kilometern rund um Haßfurt den 85. Platz und hatte schon vor

16.05.2015Politt nicht weit weg von Dowsett und Barta

(rsn) - Einen Platz unter den besten 15 hatte Nils Politt (Team Stölting) vor dem Einzelzeitfahren der Bayern-Rundfahrt als sein Ziel ausgegeben. Diese Vorgabe konnte der 21-Jährige mit Platz sechs

16.05.2015Dowsett in Haßfurt um eine Sekunde schneller als Machado

(rsn) – Der Top-Favorit hat Einzelzeitfahren der 36. Bayern-Rundfahrt gewonnen – aber es war am Ende eine ganz enge Geschichte. Nur um eine Sekunde verwies Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movis

16.05.2015Dowsett mit Zeitfahrsieg ins Gelbe Trikot, Politt Sechster

(rsn) - Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movistar) hat das 26,1 Kilometer lange Einzelzeitfahren bei der Bayern-Rundfahrt gewonnen und damit auch das Gelbe Trikot vom Iren Sam Bennett (Bora-Argon 18

16.05.2015Stundenweltrekordler Dowsett in Haßfurt der Top-Favorit

(rsn) - Matthias Schnappka vom deutschen Team Bike Aid wird heute um 12.30 Uhr das Einzelzeitfahren der 36. Bayern-Rundfahrt eröffnen. Die Runde um Haßfurt führt über wellige 26,1 Kilometer und so

15.05.2015Sütterlin und Politt deutsche Hoffnungsträger in Haßfurt

(rsn) – Als Top-Favorit geht Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movistar) in das morgige Zeitfahren der Bayern-Rundfahrt (2.HC). Der Brite belegt nach drei Etappen 20 Sekunden hinter dem Iren Sam Be

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2025Die Aufgebote für das 111. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 111. Mal steht Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rennkalender. Der letzte und wichtigste der drei Ardennenklassiker führt diesmal über 252 Kilometer, wobei die Strecke im Vergleich zum Vor

25.04.2025Die Aufgebote für das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

(rsn) – Zum neunten Mal starten die Frauen zu ihrem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Bastogne, am Wendepunkt des Männerrennens. Von dort aus geht es über 152,9

25.04.2025Pogacar oder Evenepoel: Wer verlängert die Serie?

(rsn) – Mit dem Finale des Ardennentriples endet auch die Frühjahrssaison von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG). Nach seiner knappen Niederlage beim Amstel Gold Race (1.UWT) düpierte der We

25.04.2025Männer und Frauen auf bekanntem Terrain unterwegs

(rsn) – Auch diesmal bildet Lüttich-Bastogne-Lüttich wieder den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. Während die Männer wie gewohnt am Quai des Ardennes in Lüttich auf die schweren 252 Kilom

25.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe der Tour of the Alps

(rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat sich nur einen Tag am Grünen Trikot der Tour of the Alps erfreuen können. Mit einer beeindruckenden Vorstellung verdrängte Michael Storer (Tudor) au

25.04.2025Prodhomme darf Schlussetappe vor Seixas gewinnen, Herzog 3.

(rsn) – Das Schweizer Tudor-Team hat auf der abschließenden 5. Etappe der 48. Tour of the Alps (2.Pro) den Gesamtführenden Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) noch geknackt und nach einer famosen M

25.04.2025Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

(rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD

25.04.202578-km-Solo: Arensman sendet eine starke Botschaft aus

(rsn) - Es war ein verrücktes Bild, das sich am vorletzten Tag der Tour of the Alps bot. Nicht nur, dass Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) bei seinem Sieg 78 Kilometer als Solist unterwegs war und d

25.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes im Rückblick: Die ersten 8 Jahre

(ran) - Seit 2017 kann auch Lüttich-Bastogne-Lüttich mit einem Frauenrennen aufwarten. Die damalige Premiere des schwersten der drei Ardennenklassiker entschied Anna van der Breggen für sich. Die

25.04.2025Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

25.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

24.04.2025Gall konnte das Hinterrad von Storer nicht halten

(rsn) – Regen und Kälte und sehr angriffslustige Klassementfahrer zerlegten das Feld am vierten Tag der 48. Tour of the Alps (2.Pro). 78 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Niederländer Thymen

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)
  • Vuelta Asturias Julio Alvarez (2.1, ESP)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)