Lü-Ba-Lü: Etixx-Doppelspitze eingefroren

Alaphilippe: "Wir Fahrer haben manchmal ein Hundeleben"

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Daniel Martin (Etixx-Quick-Step) im Ziel der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich | Foto: Cor Vos

25.04.2016  |  (rsn) – Ohne einen Sieg in einem der großen Klassiker endet für Etixx-Quick-Step die Frühjahrssaison. Auch bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelang keinem Fahrer des belgischen Teams der Sprung auf die oberste Stufe des Podiums.

Dabei hatte es nach dem Flèche Wallonne für die beiden Kapitäne Julian Alaphilippe und Daniel Martin noch so gut ausgesehen. In Huy belegten der Franzose und der Ire hinter dem souveränen Alejandro Valverde (Movistar) die Plätze zwei und drei und kündigten danach für „La Doyenne“ einen gemeinsam Angriff auf den Spanier an.

Dazu kam es am Sonntag allerdings nicht – und das aus mehreren Gründen. Zunächst fiel Martin bereits im vorletzten Anstieg des Tages aus der Favoritengruppe heraus und schließlich wurden sowohl Titelverteidiger Valverde als auch Alaphilippe von Michael Albasinis Attacke am Pavé-Anstieg an der Rue Naniot überrascht. Im Sprint der Verfolger blieb dem Vorjahreszweiten nur Rang 23; Martin, Gesamtsieger der Ausgabe von 2013, landete mit knapp zwei Minuten Rückstand sogar nur auf Platz 47.

Für Teamchef Patrick Lefevere war die Sache danach klar: Die teils grauenhaften Bedingungen mit Regen, Schneestürmen und Hagelschauern hätten seinen beiden Kapitän den Garaus gemacht, so der Belgier. “Das Rennen wurde vom Wetter bestimmt, und wenn es so ist, ist es sehr schwer, den wahren Wert eines Fahrers zu bemessen“, sagte Lefevere am Sonntagabend in Ans. An Alaphilippe und Martin wollte er dann auch keine Kritik üben. “Dan Martin konnte an Saint-Nicolas nicht reagieren, und Alaphilippes Attacke (am Fuß der Côte de la Rue Naniot) war mehr so ein Schwanengesang. Die Fahrer sind beide sehr dünn und diese Bedingungen haben ihre Widerstandskraft gebrochen“, vermutete der 60-Jährige.

Dieser Einschätzung stimmte die am Sonntag stumpfe Etixx-Doppelspitze zu. “Ehrlich gesagt würde ich nichts von dem ändern, was ich heute gemacht habe“, meinte Martin, der 2016 bisher zwei Siege einfahren konnte, im Gespräch mit cyclingnews.com. „Ich habe rechtzeitig die Kleider gewechselt und ich war perfekt angezogen: Ich hatte heute einfach nicht die Beine. Das hatte wohl mit der Kälte zu tun. Ich habe mich überhaupt nicht schlecht gefühlt, aber von einem Augenblick zum anderen haben meine Beine aufgehört zu arbeiten. Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr.“

Der sechs Jahre jüngere Alaphilippe erklärte sogar, in seiner Karriere noch nie bei vergleichbar schlechtem Wetter ein Rennen bestritten zu haben. Deshalb sei er “glücklich, es beendet zu haben. Ehrlich gesagt haben wir Fahrer manchmal ein Hundeleben. Ich werde mein ganzes Leben an dieses Rennen denken“, fügte Alaphilippe an.

Lefevere zeigte sich aber trotz der für sein Team enttäuschenden Frühjahrskampagne optimistisch hinsichtlich der Perspektiven vor allem der jüngeren Fahrer. “Wir sind dabei, ein Team für die nächste Zukunft aufzubauen“, sagte er der Sudpresse. “Julian Alaphilippe ist 23 Jahre alt, Laurens De Plus ist 20 und Petr Vakoc ist 23 …das ist vielversprechend.“

Und auch wenn Etixx-Quick-Step diesmal hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb, ist der Teamchef sowohl mit der bisherigen Saisonausbeute als auch mit den gezeigten Leistungen zufrieden. “Wir versuchen, jedes Rennen zu gewinnen, und mit 22 Siegen Ende April sind wir in einem guten Tempo. Wir haben im Finale eines jeden Rennens kollektive Stärke gezeigt“, sagte Lefevere.

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