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27.04.2018 | (rsn) - Thomas De Gendt (Lotto Soudal) hat auch auf der gestrigen 2. Etappe der Tour de Romandie bewiesen, dass er für sein Team unverzichtbar ist. Mit einem seiner berühmten Ausreißversuche - diesmal über insgesamt 167 Kilometer - sicherte sich der Belgier als Solist seinen zweiten Saisonerfolg und Lotto Soudal den bereits zehnten Sieg in diesem Jahr.
Nach hügeligen 174 Kilometern von Delémont nach Yverdon-les-Bain erreichte De Gendt mehr als zwei Minuten vor dem Feld das Ziel - und das nach einer taktischen Meisterleistung, an der auch sein Teamkollege Victor Campenaerts großen Anteil hatte. Die beiden Belgier hatten sich früh gemeinsam mit Nathan Brown (EF-Drapac), Andrij Grivko (Astana) und dem jungen Italiener Profi Matteo Fabbro (Katusha-Alpecin) auf und davon gemacht. In der Folge fiel zunächst Fabbro wegen eines Defekts zurück, später konnte Grivko dem Tempo seiner Begleiter nicht mehr folgen.
Die so entstandene Überlegenheit spielte das Lotto Soudal-Duo perfekt aus. Campenaerts war dabei die Lokomotive für De Gendt, bis er auf den letzten rund 30 Kilometern mit seinen Kräften am Ende war. Kurz darauf schüttelte der 31-Jährige schließlich auch noch Brown ab und behauptete sich souverän gegen das Feld. “Ich bin heute solo im Ziel angekommen, aber dieser Sieg ist auch das Verdienst von Victor. Er hat alles getan um sicherzustellen, dass ich einen möglichst großen Vorsprung hatte”, lobte De Gendt den Zeitfahr-Europameister, der hauptsächlich dafür verantwortlich war, dass sich die Ausreißer fast acht Minuten Vorsprung erkämpften. "Da habe ich gespürt, dass es möglich war zu gewinnen”, sagte De Gendt und betonte: “Wir haben diesen Vorsprung nicht vom Feld geschenkt bekommen, das war alles unser Verdienst.”
Tatsächlich mühten sich zunächst die Helfer von Spitzenreiter Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) nach Kräften, das Geschehen unter Kontrolle zu bekommen. In der zweiten Rennhälfte beteiligten sich weitere Teams wie BMC, Sky oder Bahrain-Merida an der Jagd - vergebens. Als De Gendt 25 Kilometer vor dem Ziel in einem Anstieg auch noch Brown los wurde und noch mehr als drei Minuten Vorsprung gegenüber dem Feld hatte, war die Vorentscheidung gefallen - zumal sich der Lotto-Profi die Kräfte gut eingeteilt hatte.
“Wir hatte uns die Zielrunde am Montag angeschaut, deshalb wusste ich, was kommen würde. In dem Moment hatte ich noch drei Minuten Vorsprung, das war genug, um vorne zu bleiben. Ich musste nicht mehr alles geben, aber wegen des Gegenwinds und der langen Flucht war es doch ein weiter Weg bis ins Ziel”, sagte De Gendt, der die Tour de Romandie zu einem seiner Saisonziele auserkoren hatte.
“Ich habe auf die Ardennenklassiker verzichtet, um für dieses Rennen frisch zu sein. In der Vergangenheit habe ich mich hier nie gut gefühlt und ich wollte das ändern”, so der Allrounder, der sich in der vergangenen Woche sogar eigens in einem Trainingslager auf die Romandie-Rundfahrt vorbereitet hatte. "Und jetzt bin ich in exzellenter Form”, sagte er.
Die kann er im heutigen Bergzeitfahren gleich wieder unter Beweis stellen, auch wenn er sich auf den schweren 9,9 Kilometern von Ollon nach Villars nicht allzuviel ausrechnet.”Ich werde sehen, wie ich mich im Zeitfahren fühle. Heute das war ja schon ein vierstündiges Zeitfahren”, fügte er lachend am Donnerstag an. “Wenn alles gut geht, kann ich in den Top 20 landen”, sagte De Gendt. “Ich habe bessere Chancen auf den Etappen am Wochenende”, sagte er mit Ausblick auf die letzten beiden Tage, die den Ausreißern nochmals gute Möglichkeiten bieten dürften - auch für De Gendt die auf einen zweiten Tagessieg.
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