Etappe 5: Lorient – Quimper, 203 km

Gefordert sind Zähigkeit, Ausdauer und Willensstärke

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Gefordert sind Zähigkeit, Ausdauer und Willensstärke"
Streckenkarte der 5. Etappe der Tour de France | Foto: ASO

11.07.2018  |  (rsn) - Tag zwei der Bretagne-Trilogie – und was für einer: Auf 203 Kilometern gleicht die Etappe einem Haifischgebiss. Ständiges Auf und Ab sowie ein möglicherweise starker Wind können das Rennen damit schwerer als so manche Alpenetappe machen. Wie es sich für die Bretagne gehört, werden den Fahrern heute Zähigkeit, Ausdauer und Willensstärke abverlangt.

TagesTOUR: Insgesamt fünf Bergwertungen sind auf 203 Kilometern zu erklimmen: Den Anfang machen nach dem Zwischensprint bei Kilometer 92,5 die zur Cote de Kaliforn (km 106) und zur Cote de Trimen (km 113), beide der Kategorie 4 zugeordnet. Weiter geht es über die Drittkategorie-Anstiege Cote de la Roche du Feu (km 140,5), Cote de Menez Quelerc (km 159,5) und Cote de la montagne de Locronan (km 181) sowie beim Bonussprint (km 192,5) permanent rauf und runter Richtung Quimper. Auch dort ist die Zielgerade leicht ansteigend, so dass die klassischen Sprinter wie Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) kaum für den Sieg in Frage kommen dürften.

KulTOUR: Der äußerste Westen Frankreichs ist geprägt von vielen, teils keltischen, Traditionen wie der bretonischen Sprache und der Musik, aber auch von der tief verwurzelten Religiosität. Am Streckenrand werden wieder zahlreiche schwarz-weiß gestreifte Fahnen zu sehen sein – die Landesflagge der stolzen Bretonen. Einer von ihnen ist der letztjährige Sieger der Bergwertung, Warren Barguil (Fortuneo-Samsic). Er stammt aus Hennebont, einem Vorort von Lorient. Sehen wir Barguil in der Gruppe des Tages auf Bergpunkte-Jagd gehen?

HisTOURie: Quimper war bereits sechs Mal Etappenort der Tour. Zuletzt ging im Jahr 2004 eine Etappe in der Küstenstadt zu Ende. Im Massensprint sicherte sich der Norweger Thor Hushovd den Sieg vor Kim Kirchen aus Luxemburg und Erik Zabel aus Unna. An der Namensliste lässt sich erkennen – reine Sprinter haben es in Quimper schwer. Die drei Etappenersten waren auch als Klassikerspezialisten und für ihre Fähigkeiten auf schwerem Gelände bekannt.

rsn-TOURakel: Ein Tag für die Puncheurs. Fahrer mit Kletterfähigkeiten und einem starken Sprint sind heute definitiv im Vorteil. Für den Sieg kommen vor allem Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Michael Matthews (Sunweb), Greg Van Avermaet (BMC), Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), Michal Kwiatkowski (Sky) oder auch Alejandro Valverde (Movistar) in Betracht. Doch nach seinen bisherigen Auftritten ist auch Alaphilipps Teamkollege Fernando Gaviria ein weiterer Coup zuzutrauen. Allerdings könnte auf dem hügeligem Terrain erstmals im Verlauf dieser Tour sogar eine Ausreißergruppe durchkommen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.07.2018Schaulaufen mit prestigeträchtigem Finale

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

28.07.2018Achterbahnfahrt durch das französische Baskenland

(rsn) – Kampf gegen die Uhr, Stunde der Wahrheit. Die Disziplin des Einzelzeitfahrens kennt viele Umschreibungen, die allesamt darauf hinaus laufen, dass die Bereitschaft zur Qual der Schlüssel zu

27.07.2018Furioses Pyrenäenfinale mit Tourmalet und Aubisque

(rsn) – Ein letztes Mal rufen die hohen Berge. Der finale Tag in den Pyrenäen hält nochmals viele Höhenmeter bereit, verteilt auf 200 Kilometern zwischen Lourdes und Laruns. Vor dem morgigen Einz

26.07.2018Wer kriegt den besten Abschluss in der Universitätsstadt?

(rsn) – Nach der gestrigen Feuerwerk-Etappe zeigen sich die Organisatoren der Tour mit dem Peloton gnädig und haben eine Flachetappe über 172 Kilometer von Trie-sur-Baise nach Pau entworfen. Für

25.07.2018Schnell, intensiv und von allen gefürchtet

(rsn) – Nur 65 Kilometer – was nach einem kurzen Arbeitstag klingt, bedeutet für die Radprofis auf dieser 17. Etappe von Bagnères-de-Luchon nach Saint-Lary-Soulan allerdings einen der härtesten

24.07.2018Bergauf-Festival mit Downhill-Finale

(rsn) – Der zweite Ruhetag der Tour 2018 ist Geschichte und die Grand Boucle nimmt Kurs auf das Finale in Paris. Doch den kürzesten und topografisch einfachsten Weg in die Hauptstadt dürfen die ve

22.07.2018Steigerungsfahrt in Richtung Pyrenäen

(rsn) – Auch für heute haben die Organisatoren der Tour de France den angriffslustigen Fahrern das Terrain zur Attacke vorbereitet. Auf 181 Kilometern zwischen Millau und Carcassonne ist mit einer

21.07.2018Wer landet als Erster im Aerodrome?

(rsn) – Ganz gern bauen die Organisatoren der Tour de France zwischen Alpen und Pyrenäen sogenannte Überführungsetappen ein. Meist sind das Tage, an denen sich die Bergfahrer schonen können, die

20.07.2018Sprinter gegen Ausreißer zwischen den Bergen und dem Meer

(rsn) – Die ersten drei Bergetappen liegen hinter den Fahrern. In Bourg d’Oisans am Fuße von Alpe d’Huez haben die Fahrer die Nacht verbracht und fahren heute aus den Alpen heraus nach Valence

19.07.2018Haarnadel-Spektakel sorgt für Helden, Dramen und Legenden

(rsn) – Alpe d’Huez. Man muss kein Radsportfan sein, um diesen Berg zu kennen. Der Anstieg, der schon so oft für Helden, Dramen und Legenden gesorgt hat, ist der Scharfrichter der letzten Alpenet

18.07.2018Kurz und knackig und neu im Tour-Programm

(rsn) – Zweiter Tag in den Alpen, erste Bergankunft der Tour: Der Tross bewegt sich weiter und legt zwischen der Olympiastadt von 1992, Albertville, und der Bergankunft in La Rosière 108,5 Kilomete

17.07.2018Zum Alpenauftakt Revanche für Roubaix?

(rsn) - Nach dem Ruhetag, den die meisten Fahrer nach der Jagd über die Pflastersteine sicher gebraucht haben, biegt die Tour endlich in die Berge ein. Die erste Alpenetappe über 159 Kilometer vom L

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2024Van der Poel muss in Gavere bis zum Schluss alles geben

(rsn) – Auch bei seinem dritten Einsatz im Gelände hat Mathieu van der Poel (Fenix – Deceuninck) keinen Zweifel an seiner Hegemonie aufkommen lassen. Der Weltmeister aus den Niederlanden dominier

26.12.2024Auch in der Abschiedssaison mehr als eine erstklassige Helferin

(rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine To

26.12.2024Laufstarke van Empel beim Weltcup in Gavere ganz vorn

(rsn) – Die Niederländerin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat erstmals in ihrer Karriere den Weltcup in Gavere gewonnen. In der zweiten Runde lief die Weltmeisterin im längsten Anstieg all

26.12.2024Wie wird man dreifacher Madison-Weltmeister?

(rsn) – Roger Kluge gewann im Herbst im stolzen Radsportalter von 38 Jahren zum dritten Mal WM-Gold im Madison. Auf dem Weg dorthin hat Sebastian Paddags den gebürtigen Eisenhüttenstädter begleit

26.12.2024Ehemaliger Festina-Profi Hervé an Heiligabend verstorben

(rsn) – Der ehemalige Festina-Profi Pascal Hervé ist am 24. Dezember im Alter von 60 Jahren gestorben. Das berichtete das Radsportportal directvelo.com. Der Franzose hatte sich im Sommer wegen eine

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

26.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

26.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine