Etappe 6: Brest – Mur de Bretagne, 181 km

In der Heimat des “Dachses“

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "In der Heimat des “Dachses“"
Die Streckenkarte der 6. Etappe der Tour de France | Foto: ASO

12.07.2018  |  (rsn) – Die erste (Mini-) Bergankunft der diesjährigen Tour wartet auf die Fahrer. An der Mur de Bretagne müssen die Favoriten auf den Gesamtsieg aufmerksam sein, denn Zeitverluste sind hier schnell kassiert. Da die Abstände unter den Besten nach dem bisherigen Rennverlauf noch relativ gering sind, ist ein Wechsel an der Spitze des Gesamtklassements nicht ausgeschlossen.

TagesTOUR: Die 181 Kilometer sind vom Profil her leichter als die gestrige Etappe – dennoch wartet ein schweres Finale auf das Peloton. Den Auftakt machen diesmal die Anstiege zur Cote de Ploudiry (km 44 / 3. Kat.) und zur Cote de Roch Trévézel (km 68,5 / 4. Kat.). Von da an führt der Parcours über weitgehend flaches Gelände zum Zwischensprint bei Kilometer 135, ehe gut 16 Kilometer vor dem Ende das Ziel an der Mur de Bretagne (3. Kat.) erstmals passiert wird. Über den Bonussprint 13 Kilometer vor dem Ende führt die Schlussrunde erneut die Mur hinauf – diesmal jedoch werden die Favoriten ein Feuerwerk entzünden. Zeitabstände sind hier vorprogrammiert, auch wenn diese sich nur im Sekundenbereich bewegen werden.

KulTOUR: Die Bretagne ist die Heimat von Bernard Hinault. Der fünfmalige Tour-France-Sieger ist der bisher letzte Franzose, der das größte Rennen der Welt gewinnen konnte – das war im Jahr 1985. Seitdem wartet die Grande Nation auf einen Nachfolger. Yffinac, Heimatort des "Dachses“, liegt nur gut 50 Kilometer vom Etappenziel entfernt. Zu seiner aktiven Zeit wäre Hinault ein heißer Kandidat auf den Tagessieg gewesen.

HisTOURie: Erst zwei Mal war die Mur de Bretagne Zielort einer Tour-Etappe. Bei der Premiere im Jahr 2011 setzte sich der spätere Gesamtsieger Cadel Evans im Fotofinish aus einer zehnköpfigen Favoritengruppe heraus gegen Alberto Contador durch. Vier Jahre später nutzte Alexis Vuillermoz (AG2R) die Beobachtungsphase der Favoriten und triumphierte mit einem Vorstoß auf dem Schlusskilometer als Solist vor Daniel Martin (damals Cannondale / jetzt UAE Team Emirates).

rsn-TOURakel: Erneut kommen heute die Puncheure zum Zug. Für die bergfesten Sprinter wird die Schlusssteigung zu lang und zu schwer sein. Die letzten zwei Kilometer weisen sieben Prozent Steigung auf, zum Ziel hin etwas weniger. Der Etappensieger wird aller Voraussicht nach ein gleichermaßen kletter- wie sprintstarker Fahrer sein – Julian Alaphilippe, Philippe Gilbert (beide Quick-Step Floors), Michal Kwiatkowski (Sky), Alejandro Valverde (Movistar) und auch Daniel Martin sind an erster Stelle zu nennen. Und natürlich ist auch Peter Sagan (Bora-hansgrohe), dem Sieger von Quimper, ein weiterer Coup zuzutrauen. Doch auch ein Fahrer aus der zweiten Reihe könnte zum Etappensieg kommen – nämlich dann, wenn sich die Favoriten belauern. Auf diese Art gelang Vuillermoz der große Coup.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.07.2018Schaulaufen mit prestigeträchtigem Finale

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

28.07.2018Achterbahnfahrt durch das französische Baskenland

(rsn) – Kampf gegen die Uhr, Stunde der Wahrheit. Die Disziplin des Einzelzeitfahrens kennt viele Umschreibungen, die allesamt darauf hinaus laufen, dass die Bereitschaft zur Qual der Schlüssel zu

27.07.2018Furioses Pyrenäenfinale mit Tourmalet und Aubisque

(rsn) – Ein letztes Mal rufen die hohen Berge. Der finale Tag in den Pyrenäen hält nochmals viele Höhenmeter bereit, verteilt auf 200 Kilometern zwischen Lourdes und Laruns. Vor dem morgigen Einz

26.07.2018Wer kriegt den besten Abschluss in der Universitätsstadt?

(rsn) – Nach der gestrigen Feuerwerk-Etappe zeigen sich die Organisatoren der Tour mit dem Peloton gnädig und haben eine Flachetappe über 172 Kilometer von Trie-sur-Baise nach Pau entworfen. Für

25.07.2018Schnell, intensiv und von allen gefürchtet

(rsn) – Nur 65 Kilometer – was nach einem kurzen Arbeitstag klingt, bedeutet für die Radprofis auf dieser 17. Etappe von Bagnères-de-Luchon nach Saint-Lary-Soulan allerdings einen der härtesten

24.07.2018Bergauf-Festival mit Downhill-Finale

(rsn) – Der zweite Ruhetag der Tour 2018 ist Geschichte und die Grand Boucle nimmt Kurs auf das Finale in Paris. Doch den kürzesten und topografisch einfachsten Weg in die Hauptstadt dürfen die ve

22.07.2018Steigerungsfahrt in Richtung Pyrenäen

(rsn) – Auch für heute haben die Organisatoren der Tour de France den angriffslustigen Fahrern das Terrain zur Attacke vorbereitet. Auf 181 Kilometern zwischen Millau und Carcassonne ist mit einer

21.07.2018Wer landet als Erster im Aerodrome?

(rsn) – Ganz gern bauen die Organisatoren der Tour de France zwischen Alpen und Pyrenäen sogenannte Überführungsetappen ein. Meist sind das Tage, an denen sich die Bergfahrer schonen können, die

20.07.2018Sprinter gegen Ausreißer zwischen den Bergen und dem Meer

(rsn) – Die ersten drei Bergetappen liegen hinter den Fahrern. In Bourg d’Oisans am Fuße von Alpe d’Huez haben die Fahrer die Nacht verbracht und fahren heute aus den Alpen heraus nach Valence

19.07.2018Haarnadel-Spektakel sorgt für Helden, Dramen und Legenden

(rsn) – Alpe d’Huez. Man muss kein Radsportfan sein, um diesen Berg zu kennen. Der Anstieg, der schon so oft für Helden, Dramen und Legenden gesorgt hat, ist der Scharfrichter der letzten Alpenet

18.07.2018Kurz und knackig und neu im Tour-Programm

(rsn) – Zweiter Tag in den Alpen, erste Bergankunft der Tour: Der Tross bewegt sich weiter und legt zwischen der Olympiastadt von 1992, Albertville, und der Bergankunft in La Rosière 108,5 Kilomete

17.07.2018Zum Alpenauftakt Revanche für Roubaix?

(rsn) - Nach dem Ruhetag, den die meisten Fahrer nach der Jagd über die Pflastersteine sicher gebraucht haben, biegt die Tour endlich in die Berge ein. Die erste Alpenetappe über 159 Kilometer vom L

Weitere Radsportnachrichten

04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport

(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor

04.11.2024dsm-Profi Bevin stellt sein Rad in die Ecke

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert

(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin

04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg

(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.

04.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c

03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag

(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si

03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel

(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der

03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado

(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme

03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar

(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un

03.11.2024Gery sprintet aus Schreibers Windschatten zur Goldmedaille

(rsn) – Mit einem cleveren Auftritt hat sich Célia Gery bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda den Titel im Rennen der U23 Frauen gesichert. Die 18-jährige Französin verwies im Sprintduell die

03.11.2024Cross-EM: Agostinacchio bejubelt zweites Gold, Hofer Zweiter

(rsn) – Mit einem souveränen Auftritt hat sich der Italiener Mattia Agostinacchio bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda den Titel im Rennen der Junioren gesichert. Der 17-Jährige, der bereits

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine