Österreicher kommt bei Vuelta immer besser in Fahrt

Großschartner hofft auf Chancen in der dritten Woche

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Großschartner hofft auf Chancen in der dritten Woche"
Felix Großschartner | Foto: Bora - hansgrohe / Bettiniphoto

07.09.2019  |  (rsn) – Es war noch nicht die perfekte Form, mit der Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) in die 74. Spanien-Rundfahrt startete. Die Beine waren es, die dem Oberösterreicher im Trikot der Raublinger Equipe zu Beginn noch zu schaffen machten. Wie mit seinem Sportlichen Leiter Enrico Poitschke besprochen, ließ er die erste Woche ruhiger angehen, leistete seine Helferdienste, fuhr dann aber die mit vielen Höhenmeter angereichten Abschnitte locker zu Ende.

"Von Saisonbeginn an war das so abgesprochen. Ich habe meine Chancen im Frühjahr bekommen und die auch gut genützt. Wir waren uns aber sicher, dass der Druck, etwas im Gesamtklassement zu reißen, aber noch zu groß gewesen wäre", erklärte der Österreicher, der im April bei der Tour of Turkey den ersten Rundfahrtssieg für die deutsche Mannschaft holte, gegenüber radsport-news.com.

Nach dem anstrengenden ersten Halbjahr nahm Großschartner nach dem Critérium du Dauphiné raus, bereitete sich aber nicht speziell auf die Spanien-Rundfahrt vor: "Ich bin nicht in die Höhe gegangen und vielleicht wäre für die Beine eine härtere Vorbereitung als die Tschechien-Tour besser gewesen wie beispielsweise in Polen."

Zusätzlich musste sein Team in Spanien zwei schwerwiegende Ausfälle in Kauf nehmen. Gregor Mühlberger, der sich von den Strapazen der Tour de France nicht gut erholt hatte, warf früh das Handtuch. Außerdem erwischte es nur einen Tag später Davide Formolo in einem Sturz, wodurch sich das die vierköpfige Kletterfraktion auf Kapitän Rafal Majka und Großschartner reduzierte. Der ist nun im letzten Drittel der Vuelta deutlich mehr gefragt als ursprünglich eingeplant.

Zweimal zeigte sich der Marchtrenker schon in Fluchtgruppen, was ihn für die letzte Woche der Vuelta hoffen lässt: "Am Weg nach Cortals d’Encamp war ich schon in der richtigen Gruppe, aber hatte noch nicht die Power um ganz vorne mitzuhalten. Am Ende hätte es ja fast mit Marc Soler ein Fahrer geschafft, der in der großen Flucht des Tages mit dabei war", berichtete er.

Traumziel Etappensieg

Auf der 12. Etappe nach Bilbao war Großschartner ausgerissen, probierte es am schweren Anstieg im Finale sogar als Solist und zeigte seine ansteigende Form wie auch gestern, als er hinauf nach Los Machucos lange an der Seite von Majka blieb. "Die Teambilanz ist nach wie vor gut. Wir haben schon den Etappensieg durch Sam Bennett und auch Rafa liegt gut platziert unter den besten Zehn der Gesamtwertung", zeigte sich der 25-Jährige zufrieden.

Großschartner macht, wie er selbst beschreibt, jene Arbeit, die von ihm von Seiten der sportlichen Leitung verlangt wird: "Und ich hoffe, dass ich wenn ich meine Chance bekomme, dann auch die Beine dazu habe." Auch in der letzten Woche warten noch genug Höhenmeter und mit ansteigender Form sollte der junge Österreicher noch Möglichkeiten bekommen, sein Traumziel, einen Etappensieg zu landen, zu verwirklichen.

"Die Vuelta ist halt schon auch wirklich brutal. Die Etappen sind zwar im Vergleich zu Giro und Tour kurz, aber zumeist sind sie mit vielen Höhenmetern gespickt. Dadurch sitzt du dann doch wieder lang im Sattel und auch die langen Transfers ermüden noch zusätzlich", erklärte Großschartner. Denn trotz der kurzen Wege mit den drei Clusterabschnitten (Costa Blanca, Baskenland/Asturien und Madrid) liegen die Teamhotels dann doch immer ein Stückchen entfernt von den Start- und Zielorten.

"Für Ablenkung im Bus sorgt dann immer Sam Bennett, der den DVD-Player bedient", schmunzelte Großschartner, der seine dritte GrandTour bestreitet und erstmals in Spanien am Start steht. Im letzten Jahr wurde er Etappendritter am vorletzten Tag des Giro, als es von Susa über 214 Kilometer nach Cervinia am Fuße des Matterhorns ging: "Normalerweise hatte ich nie ein Problem in der dritten Woche und wurde im Fortlauf der bisherigen GrandTours immer stärker. Das motiviert mich natürlich zusätzlich." Ein weiterer Punkt, der in der letzten Woche für Großschartners Traumziel sprechen könnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.11.2019Uran sitzt wieder auf dem Rad

(rsn) – Ein Vierteljahr nach seinem schweren Sturz bei der Vuelta a Espana hat Rigoberto Uran (EF Education First) wieder mit dem Straßentraining begonnen. Am Samstag stellte der Kolumbianer auf Tw

19.09.2019Evenepoel ist für Lefevere ein Medaillenkandidat

(rsn) - Im WM-Zeitfahren der Männer tritt das belgische Team mit Stundenweltrekorder Victor Campenaerts (Lotto Soudal) und Europameister Remco Evenepoel an. Deceuninck-Team-Manager Patrick Lefevere t

18.09.2019Sieht wohl schlimmer aus, als es ist: Martin sitzt wieder auf dem Rad

(rsn) - Tony Martin will am Sonntag in der neuen Mixed Staffel die erste WM-Medaille für Deutschland bei den Titelkämpfen von Yorkshire erringen. Davon wird ihn auch sein Sturz am Freitag, dem 13. S

17.09.2019Podcast: Das Vuelta-Fazit

Auch die dritte Grand Tour des Radsportjahres ist vorüber. Und Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat es endlich geschafft. Nachdem er schon beim Giro lange vorne mitmischte, sich am Ende auch selbst etwa

16.09.2019Kann Jumbo - Visma bei der Tour Team Ineos schlagen?

(rsn) - Gibt es nach fünf Siegen in Folge bei der Tour de France endlich einen ernsthaften Konkurrenten für das Team Ineos? Die Briten nahmen seit 2012 insgesamt sieben Mal das oberste Treppchen auf

15.09.2019Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) - Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) hat zum Abschluss der 74. Vuelta a Espana seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der Niederländische Meister entschied die 21. Etappe über 106 Kilometer

15.09.2019Roglic und Jakobsen feiern die größten Siege ihrer Karrieren

(rsn) - Nachdem er die Ziellinie in Madrid erreicht hatte, konnte Primoz Roglic (Jumbo Visma) befreit lachen. Nachdem er bei der Vuelta a Espana drei Wochen lang sehr konzentriert und ernst gewirkt ha

15.09.2019Jakobsen gewinnt Schlussetappe, Roglic feiert Gesamtsieg

(rsn) - Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) hat zum Abschluss der 74. Vuelta a Espana seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der Niederländische Meister entschied die 21. Etappe über 106 Kilometer

15.09.2019Valverde wird auch ohne Mann im Ohr Gesamtzweiter

(rsn) - Auch wenn es nicht zum zweiten Gesamtsieg nach 2009 reichen wird, so kann Alejandro Valverde (Movistar) mit dem Ausgang der 74. Vuelta a Espana zufrieden sein. Erstmals seit 2014 wird der Span

15.09.2019106 Kilometer fehlen Roglic noch zu seinem größten Triumph

(rsn) - Es ist fast geschafft: Auch auf der letzten Bergetappe der 74. Vuelta a Espana hat Primoz Roglic (Jumbo - Visma) souverän sein Rotes Trikot verteidigt und steht damit vor dem größten Triump

15.09.2019Bouchard nutzt die Planänderung bei AG2R

(rsn) - Bei der 74. Vuelta a Espana haben die GrandTour-Debütanten groß aufgetrumpft. Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) beendete die letzte dreiwöchige Landesrundfahrt des Jahres nach gleich drei

15.09.2019Abwechslungsreiches Finale im Herzen Spaniens

(rsn) - 21 Etappen über insgesamt 3272,2 Kilometer warten von 24. August bis 15. September bei der 74. Vuelta a Espana auf die Fahrer. Sechs flache Etappen, vier hügelige Tagesabschnitte, neun Berg

Weitere Radsportnachrichten

22.12.2024Van Aert muss seinen Crossauftakt verschieben

(rsn) – Am Montag wären sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) beim Superprestige-Rennen in Mol das erste Mal in dieser Cyclocross-Saison gege

22.12.2024Zuerst kalte Hände, dann doch Siegpremiere für Alvarado

(rsn) - Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) hat in und an der berühmten Kuil den Cross-Weltcup von Zonhoven gewonnen. Nach einem spannenden Rennen verwies sie Zoe Bäckstedt (Canyon –

22.12.2024Viel Spaß und eine Riesenerfahrung bei der Tour

(rsn) – Mit seinen 27 Jahren hat sich Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) zum absoluten Allrounder und einem Fixstarter bei fast allen großen Rennen des Jahres entwickelt. Der Augsburger ist

22.12.2024Teutenberg und Brauße holen sich Omnium-Titel

(rsn) – In Frankfurt an der Oder wurden an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf auf der Bahn ausgefahren. Die Goldmedaillen sicherten sich Franziska Brauße (Ceratizit WNT Pr

22.12.2024“Bis zur Corona-Infektion lief es richtig gut“

(rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann

22.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine