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03.11.2019 | (rsn) - Es waren nicht viele Profirennen, die Johannes Hirschbichler in der abgelaufenen Saison bestritt, aber vor allem in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, wusste er mit Rang drei bei den Österreichischen Meisterschaften zu überzeugen. Vor ihm lagen am 19. Mai in Kärnten nur der ehemalige Stundenweltrekordler Matthias Brändle, der seinen fünften Titel gewann, sowie der beste U23-Fahrer Patrick Gamper.
Dagegen ließ der Amateurfahrer Hirschbichler, der 2019 für das Eliteteam Union Radteam Raiffeisen Tirol an den Start ging, neben seinem Brotberuf als Fahrradmechaniker auch den WorldTour-Profi Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) hinter sich. "Insgesamt bin ich mit meiner zweiten Elitesaison zufrieden. Die Bronzemedaille bei den Meisterschaften war super", berichtete der 26-Jährige gegenüber radsport-news.com.
Erst im Alter von 18 Jahren kaufte sich Hirschbichler sein erstes Rennrad und kam erst relativ spät mit Spitzensport in Berührung. Die Motivation dazu bezog er sich aus einem Buch von Hermann Maier. Der Salzburger Skifahrer schaffte nach einem schweren Motorradunfall ein erfolgreiches Comeback und wurde nochmals Weltmeister. "Ich habe mir gedacht, warum soll ein gesunder Mensch, der einfach später mit Leistungssport anfängt, es nicht im Radsport schaffen?", verriet er in diesem Jahr einer österreichischen Zeitung.
Mit der Unterstützung seiner Familie und seiner Freundin fokussierte sich der Salzburger immer mehr auf den Radsport, schaffte den Sprung auf die Kontinentalebene. Nach einer verkorksten Debütsaison im Team Vorarlberg – Santic 2018, die vor allem von Verletzungen geprägt war und in nur wenigen Renneinsätzen mündete, wechselte er zu Jahresbeginn in den Elitebereich zurück und konzentrierte sich vor allem auf das Zeitfahren.
Ein Saisonhighlight wartete nach seiner guten Performance bei den Zeitfahrmeisterschaften dann bei den Straßen-Europameisterschaften. 2:06 Minuten hinter Wunderkind Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step) landete der Amateurfahrer in Alkmaar im Kampf gegen die auf Rang 23. "Mit der Fahrt war ich nicht so zufrieden, aber es war eine super Erfahrung“, sagte Hirschbichler. Ähnlich wie seine Landsfrau Anna Kiesenhofer, EM-Fünfte im Zeitfahren der Frauen, zeigte er aber, dass man auch ohne Profivertrag nationale Spitze im Zeitfahren sein kann.
Trotzdem hegte der 26-Jährige die Hoffnung, seine starke Leistung würde ihn wieder zurück in die dritte Liga des Radsports bringen. "So wie es aussieht, werde ich aber beim Radteam Tirol bleiben. Mir gefällt es sehr gut und es ist eine super Mannschaft", erklärte Hirschbichler, der 25 Stunden in einem Bikeshop in Unken beschäftigt ist. "Ein Kontivertrag wäre natürlich cool gewesen im Hinblick auf einen dichteren Rennkalender und der Teilnahme an der Österreich Rundfahrt zum Beispiel. Es wäre aber sicherlich interessant, könnte ich mich ein Jahr voll auf das Training und auf die Rennen konzentrieren", fügte er an.
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