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27.01.2022 | (rsn) - Auch diesmal nehmen wir zu Saisonbeginn die 18 WorldTour-Teams unter die Lupe: Wie lief es im vergangen Jahr, welche Veränderungen gibt es in den Aufgeboten, was ist in der neuen Saison von den Teams zu erwarten?
Astana Qazaqstan hat seinen Kader quasi generalüberholt. Als Leistungsträger sind alte Bekannte zurückgekehrt. Insgesamt fehlt dem kasachischen Rennstall aber die Schlagkraft früherer Jahre.
Rückblick auf die Saison 2021
Beginnend mit dem Positiven, so sind ein vierter Gesamtrang durch Alexandr Vlasov beim Giro d’Italia sowie der siebte Platz für Alexey Lutsenko bei der Tour de France zu nennen. Der Kasache gewann außerdem eine Etappe beim Critérium du Dauphiné und beendete die Tour-Generalprobe auf Platz zwei. Vlasov beendete im März die Fernfahrt Paris-Nizza ebenfalls auf Rang zwei, Routinier Jakob Fuglsang wurde Gesamtdritter der Tour de Suisse.
Allerdings mangelte es an Siegen: Ion Izagirre und Alex Aranburu gewannen je eine Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Nicht weniger als sieben der nur 13 Saisonerfolge wurden bei nationalen Meisterschaften eingefahren. Eine Bilanz, die bei Astana niemanden zufriedenstellen dürfte, zumal das Team erstmals in seiner 15-jährigen Geschichte ohne Grand-Tour-Etappensieg blieb. Darüber hinaus gab es erstmals keinen Gesamtsieg bei einem Mehretappenrennen zu verzeichnen.
___STEADY_PAYWALL___Auch bei den Klassikern fuhr Astana den Ergebnissen hinterher. Mehr Schlagzeilen schrieb dagegen das Management: Teamboss Alexander Winokurow musste Astana nach internen Querelen im Frühsommer überraschend verlassen, ehe er wenige Monaten später zurückkehrte – was wiederum dazu führte, dass der Co-Sponsor Premier Tech das Team verließ.
Auch Miguel Angel Lopez heuerte nach einem Jahr wieder bei seinem ehemaligen Arbeitgeber an. Das einjährige Intermezzo bei Movistar endete im Streit | Foto: Cor Vos
Die wichtigsten Zu- und Abgänge
Das Team hat im Winter ein anderes Gesicht erhalten. 14 Abgänge verzeichnete Astana, darunter langjährige Aktivposten wie Gorka Izagirre (Movistar), Ion Izagirre (Cofidis), Fuglsang und Hugo Houle (beide Israel - Premier Tech), Merhawi Kudus (EF Education - EasyPost), Omar Fraile (Ineos) oder Luis Leon Sanchez (Bahrain Victorious). Dazu wechselte mit Vlasov der beste Rundfahrer des Teams zu Bora - hansgrohe. Ein Verlust ist ebenfalls der Abgang des Allrounders Aranburu (Movistar). Zeitfahrtalent Matteo Sobrero schließlich unterschrieb bei BikeExchange.
Willkommen zurück, heißt es dagegen für zwei Leistungsträger früherer Jahre: Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo) und Miguel Angel Lopez (Movistar) sollen ihre Qualitäten bei den großen Rundfahrten einbringen. Auch David de la Cruz (UAE Team Emirates) bringt Erfahrung und Potenzial für Mehretappenrennen mit.
Nibali besitzt jedoch nur einen Vertrag über eine Saison. Wird es das finale Jahr seiner langen und herausragenden Karriere? Dazu hält sich der 37-jährige Italiener bedeckt. Ebenfalls neu im Team ist sein Landsmann Gianni Moscon (Ineos Grenadiers). Der Allrounder ist der aufgrund zahlreicher Entgleisungen einer der umstrittensten Fahrer im Feld, zugleich aber ein vielseitiger Helfer mit guten Anlagen für die Frühjahrsklassiker. In sportlicher Hinsicht ist Moscon daher ein Gewinn für Astana.
Mit Joe Dombrowski und Valerio Conti (beide UAE Team Emirates) kommen zudem zwei offensiv- und kletterstarke Profis, Sebastian Henao (Ineos Grenadiers) und Andrey Zeits (BikeExchange) sind bewährte Helfer. Ein solider Sprinter ist Alexandr Riabushenko (Team UAE), von Gazprom - RusVelo kommt Simone Velasco, der zuletzt gute Ergebnisse bei italienischen Eintagesrennen einfuhr.
Im Fokus: Miguel Angel Lopez
Der Kolumbianer legte im Vorjahr einen unrühmlichen Abgang bei Movistar hin: Auf der vorletzten Etappe der Vuelta a Espana stieg Lopez unmotiviert vom Rad, ließ eine Top-Platzierung sausen und begründete das später mit Differenzen im Verhältnis zur Teamleitung. Es kam zur Vertragsauflösung. Für Astana war das ein Glücksfall: Denn der Rückkehrer füllt die Lücke bei den großen Rundfahrten, die Vlasov hinterlassen hat. Dazu ist Lopez im Vergleich zum Russen der deutlich erfahrenere Klassementfahrer.
Alexey Lutsenko feiert hier den Sieg im längsten Gravelrennen Piazzola sul Brenta. Auf der Straße soll der Zweitplatzierte des Criterium du Dauphiné am besten Siege in Rundfahrten abliefern| Foto: Cor Vos
Bei Astana ist er nun zurück in dem Team, in dem er unter anderem 2018 Platz drei beim Giro d’Italia und der Vuelta a Espana erreichte. Und der 27-Jährige war zuletzt nicht müde zu betonen, wie wichtig dieses Umfeld für seine Leistungen sei. Dem muss er nun Ergebnisse folgen lassen. Das soll vor allem beim Giro gelingen, wo Lopez um den Sieg fahren will – vor allem, da Tadej Pogacar, Egan Bernal und Primoz Roglic in Italien fehlen werden.
Aufgepasst auf ... Samuele Battistella
Möglicherweise ist der Knoten geplatzt: In seinem letzten Saisoneinsatz gelang dem Italiener im Oktober beim Eintagesrennen Veneto Classic sein erster Profisieg. Auch zuvor zeigte der 23-jährige Battistella bei den gut besetzten italienischen Herbstklassikern aufsteigende Form, belegte Platz vier bei der Coppa Bernocchi und Platz sechs bei der Trofeo Matteotti. Der U23-Weltmeister von 2019 scheint sich nach einem verhaltenen Start nun langsam bei den Profis zurechtzufinden.
U23-Weltmeister Samuele Battistella gewann bei seinem letzten Saisoneinsatz die Veneto Classic. Der sprintstarke Allrounder ist auf einem guten Weg, seinen Platz bei den Profis zu finden | Foto: Cor Vos
In der U23-Szene machte Battistella als sprintstarker Allrounder auf sich aufmerksam, bei Astana dürften seine Stärken bei Eintagesrennen und einzelnen Etappen liegen. Dass mit ihm aber auch bei kürzeren Rundfahrten zu rechnen ist, zeigt Platz vier im Sommer beim Arctic Race of Norway. Kann er den Schwung aus dem Herbst mitnehmen, wird Battistella sich mit guten Ergebnissen weiter im Profifeld etablieren.
Ausblick auf die Saison 2022
Astana hat den Kern der alten Mannschaft aufgelöst und gleichzeitig viel Potenzial durch Neuzugänge hinzugeholt. Ob das Team in der Breite nun besser aufgestellt ist, muss sich zeigen. Zumindest in der Spitze bleibt Astana ein Kandidat für die Grand Tours. Der Fokus der ersten Saisonhälfte liegt auf dem Auftritt von Lopez beim Giro d’Italia, bei dem der Kolumbianer ein ernstzunehmender Sieganwärter ist.
Mit de la Cruz und Nibali stehen ihm dafür starke Helfer zur Seite – wobei der zweimalige Giro-Gesamtsieger Nibali wohl auch Freiheiten als Etappenjäger erhalten dürfte. Für die Tour bekommt Lutsenko die Kapitänsrolle, mit der er seine Entwicklung zum Klassementfahrer bestätigen muss. Bei der Vuelta ist eine aussichtsreiche Doppel-Strategie um de la Cruz und Lopez denkbar.
Ausbaufähig war zuletzt die Siegausbeute, die bis vor einigen Jahren noch die große Stärke des Teams war. Einige der damaligen Leistungsträger haben die Mannschaft jedoch inzwischen verlassen oder sind in die Jahre gekommen. Der radikale Kaderumbruch macht daher Sinn, ist aber nur ein Anfang. Die Neuzugänge Dombrowski, Conti, Moscon und Velasco entsprechen der offensiven Fahrweise, die Astana einst auszeichnete. Zuverlässige Siegfahrer sind sie jedoch nicht.
Hinzu kommen Fahrer wie Fabio Felline und Battistella als Allrounder sowie Lutsenko, dessen Offensivgeist aber aufgrund der neuen Ausrichtung als Rundfahrer leiden könnte. Dafür dürfte Nibali neuerdings vor allem als Etappenjäger auftreten – was angesichts seiner immensen Erfahrung durchaus erfolgversprechend ist.
Dennoch wird sich Astana strecken müssen, um auf mehr als 15 Saisonsiege zu kommen. Auch wenn der eine oder andere Tageserfolg auf WorldTour-Niveau dabei sein sollte, so mangelt es weiterhin an Qualität in der Breite. Auch das Fehlen eines konkurrenzfähigen Sprinters drückt die Aussichten.
Neuzugang Gianni Moscon, Vierter bei Paris-Roubaix, verstärkt die Klassikerfraktion. | Foto: Cor Vos
Mit Moscon hat Astana dafür neue Perspektiven für die flämischen Klassiker, bei denen das Team zuletzt keine Rolle spielte. Der Vierte von Paris-Roubaix 2021 hat das Potenzial, auch in Belgien um den Sieg mitzufahren. Was jedoch fehlt, ist eine schlagkräftige Helferriege. Ausgewiesene Experten für dieses Terrain sucht man neben Moscon und Felline vergeblich im Aufgebot. Bei den Ardennenklassikern bilden Lutsenko und Nibali ein taugliches Duo. Insgesamt bleibt Astana Qazaqstan jedoch ein Team, das in erster Linie mit Erfolgen bei Rundfahrten wird überzeugen können.
Eckdaten:
Land: Kasachstan
Hauptsponsor: Samruk-Kazyna
Branche: Staatsfonds (Rohstoffe, Eisenbahn, Post)
Manager: Alexander Winokurow
Radausrüster: Wilier
Teamranking 2021: 13
Siege 2021: 13
Fahrer im Aufgebot: 29
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