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09.11.2022 | (rsn) – Nach zahlreichen guten Ergebnissen im Trikot des Development-Teams von Groupama – FDJ wurde Alexandre Balmer Ende 2021 mit einem Profivertrag belohnt - allerdings nicht von seiner damaligen Equipe, sondern vom australischen Team BikeExchange - Jayco.
Als Grund für seinen Wechsel nannte Balmer, dass ihn sein neuer Rennstall bei seinen Mountainbike-Ambitionen besser unterstützen wollte. Sein Fernziel sind die Olympischen Spiele von Paris 2024, wo er im Mountainbike-Wettbewerb starten möchte.
"Bei Groupama wollten sie, dass ich nur Straße fahre. Als ich beim Development-Team unterschrieb, hieß es, dass sie mich auch im Mountainbike unterstützen würden. Aber das war nicht der Fall. Ich saß dann kaum auf dem Mountainbike und habe dann auch in den zwei Jahren meine Technik im Gelände verloren“, erklärte Balmer gegenüber radsport-news.com.
___STEADY_PAYWALL___Als Debütant bei Paris-Roubaix belegte Neoprofi Alexandre Balmer den 105. Platz. | Foto: Cor Vos
Bei seinem neuen Arbeitgeber sei dies ganz anders. "Sie wissen, dass ich auch auf dem Mountainbike trainieren muss. Es reicht nicht, einen Tag vorher mal zu trainieren und dann ein großes Rennen zu fahren. Wir haben gemeinsam einen Plan erstellt und das Team unterstützt mich bei meinem Weg“, lobte er seine neue Mannschaft.
Später Saisoneinstieg wegen Entzündung im Knie
Dass er erst Anfang April sein Debüt für BikeExchange gab und es in seiner ersten Profisaison auf insgesamt nur 25 Renntage brachte, lag allerdings daran, dass Balmer im Winter vier Monate mit einer Entzündung im Knie zu kämpfen hätte. "In dieser Zeit konnte ich insgesamt nur 90 Stunden trainieren. Maximal eine Stunde am Tag mit nicht mehr als 200 Watt waren möglich. Das war eine sehr schwierige Zeit für mich, da ich lange nicht wusste, wann ich wieder würde Rennen bestreiten können“, berichtete der 22-Jährige.
Dann hatte Balmer auch noch einen denkbar ungünstigen, weil extrem schweren Einstieg in seine Saison. Seine ersten Profirennen waren der Scheldeprijs, das Amstel Gold Race, Paris-Roubaix, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Wenig überraschend erreichte er nur bei zwei dieser Frühjahrsklassiker das Ziel, bestes Ergebnis war Rang 105 bei Paris-Roubaix. "Ich wollte erst gar nicht diese Rennen fahren. Gegen die Allerbesten Radrennen zu fahren, ist immer schwer, aber ich hatte gerade einmal einen Monat trainiert. Ich habe da erst das Team nicht verstanden, aber im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, denn ich wurde von Rennen zu Rennen besser“, sagte Balmer.
Wegen einer Knieverletzung kam der 22-jährige Schweizer in seiner ersten Saison bei den Profis nur auf 25 Renntage.| Foto: Cor Vos
Bei der anschließenden Ungarn-Rundfahrt reichte es schon zu Gesamtrang 15 und die Schweizer Meisterschaften schloss er auf Platz zehn ab. Danach wechselte Balmer wieder ins Gelände und belegte beim Mountainbike-Weltcup in Lenzerheide ein ordentlichen achten Platz im U23-Rennen. Danach allerdings folgt ein Trainingssturz, bei dem er sich den Radiusknochen der linken Hand brach.
Starke Leistungen zum Saisonfinale
Erst im September kehrte Balmer wieder ins Renngeschehen zurück, fand dann aber schnell seine Form. Bei der Maryland Classic (1.Pro) in den USA wurde er Neunter, danach fuhr er die beiden kanadischen World Tour-Eintagesrennen, bei denen er die Plätze 35 (Quebec) und 39 (Montreal) belegte. Bei der Straßen-WM in Australien bestritt er im Schweizer Nationaltrikot die U23-Wettbewerbe, im Straßenrennen reichte es zu Platz 15. Mitte Oktober setzte Balmer als Neunter des Giro del Veneto (1.1) zum Saisonabschluss nochmals ein Ausrufezeichen. "In den letzten Wochen der Saison habe ich gute Leistungen gebracht, auch wenn es sich nicht immer in den Ergebnissen widergespiegelt hat“, meinte Balmer dazu.
Balmer bei der Slowenien Rundfahrt mit seinem Teamkollegen Dylan Groenewegen (re.) | Foto: Cor Vos
Trotz des versöhnlichen Jahresabschlusses sprach er von einer "komplizierten Saison. Ich hatte nur wenige Highlights und es gab jetzt auch nicht das eine Rennen, auf das ich besonders stolz bin.“ Als positiven Aspekt verbuchte Balmer: "Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, insgesamt hat mir das Jahr auch sehr geholfen.“
Bei der Formulierung seiner Ziele für die kommende Saison tat er sich schwer. "Ich weiß noch nicht, wo mein Limit ist. Ich hatte jetzt zwei schlechte Winter und hoffe jetzt einfach, mal gesund durchzukommen“, so Balmer, der bei den Mountainbike-Weltcups im überzeugen will - mit Blick auf die Olympischen Spiele wird das auch nötig sein. "Ich muss noch Punkte sammeln für einen besseren Startplatz und muss wie bereits erwähnt an meiner Technik arbeiten.“
Auf der Straße soll er auf ganz unterschiedlichem Terrain eingesetzt werden. Von den flämischen über die Ardennenklassiker bis hin zu bergigen Rennen ist fast alles eingeplant. "Wir wissen auch noch nicht, was für ein Fahrertyp ich bin. Auf diese Art können wir herausfinden, was mir liegt“, schloss Balmer.
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