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16.12.2022 | (rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresrangliste sammeln wie kein anderer Deutscher. Am Ende verpasste der Heidelberger um nur acht Zähler den Sprung auf das Podium der RSN-Rangliste.
"Bester Deutscher zu sein ist definitiv eine super Leistung und das freut mich. Das zeigt meine Entwicklung seitdem ich Profi geworden bin. Ich glaube, dass ich mich jedes Jahr weiterentwickeln konnte. Es war zwar nicht mein glücklichstes Jahr, aber rein sportlich fällt meine Bilanz sehr positiv aus“, sagte Walscheid zu radsport-news.com.
Vor allem im März zeigte er starke Leistungen, als er bei Nokere Koerse (1.Pro) Zweiter wurde, am Tag darauf den GP Denain (1.Pro) gewann und schließlich keine Woche später Brugge-De Panne (1.UWT) auf Rang vier abschloss. "Der März war definitiv ein Highlight für mich. Gerade Denain war eine super Erfahrung. Ich bin dort das erste Mal überhaupt gefahren und habe gleich gewonnen. Und als eine Art Mini-Roubaix hat dieser Erfolg für mich auch einen sehr hohen Stellenwert“, so Walscheid.
___STEADY_PAYWALL___Beim GP Denain feierte Max Walscheid (Cofidis) seinen einzigen Saisonsieg. | Foto: Cor Vos
Doch statt bei den großen WorldTour-Klassikern Gent-Wevelgem, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix anzugreifen und dort seine starke Form unter Beweis zu stellen, musste Walscheid erst einmal längere Zeit pausieren. Dem gebürtigen Neuwieder wurde im Training von einem PKW unweit seiner Heimat die Vorfahrt genommen, was in einem Sturz resultierte. Nur wie durch ein Wunder wurden im Krankenhaus keine Brüche diagnostiziert. Dafür aber trug Walscheid innere Verletzungen in Form von Lungeneinblutungen und -rissen davon.
Für Walscheid war es bereits der zweite schlimme Sturz nach 2016, als er ebenfalls im Training angefahren wurde. "Der Unfall war ein einschneidendes Erlebnis. Ich wurde jetzt zum zweiten Mal völlig aus dem Blauen und ohne Schuld im Training erwischt. Diese erneute Nahtoderfahrung hat mich sowohl mental als auch körperlich sehr viel Kraft gekostet“, meinte Walscheid.
Nahtoderfahrung und Corona
Er gab an, diesen Unfall sowie den vor sechs Jahren soweit "gut verarbeitet“ zu haben. "Aber wie bei allen einschneidenden Erlebnissen im Leben bleibt doch immer etwas hängen. Das ist definitiv auch bei mir der Fall“, gestand Walscheid, der es allerdings recht schnell wieder zurück aufs Rad schaffte und Mitte Mai bereits sein erstes Rennen nach dem Crash bestritt. Er wurde sogar für die Tour de France nominiert, verpasste dort allerdings ein Top-Ten-Ergebnis und musste die Rundfahrt zudem nach der 15. Etappe verlassen, da er positiv auf Corona getestet wurde. "Das Corona-Aus bei der Tour war definitiv eine große Enttäuschung“, sagte Walscheid.
Die Erkrankung machte ihm auch länger zu schaffen als ihm lieb war. Erst zum Münsterland Giro (1.Pro) im Oktober, wo er in einem Weltklassesprintfeld Dritter wurde, hatte er wieder sein ursprüngliches Niveau erreicht. "Auf die Leistung bin ich sehr stolz. Ich war auch schon vor dem Münsterland Giro das eine oder andere Rennen gefahren bin, wo ich gerne besser abgeschnitten hätte, aber meine Leistungsfähigkeit war einfach noch nicht da, wo ich sie gerne gehabt hätte“, blickte Walscheid zurück.
Corona schlägt zurück
Erst in den Tagen vor dem deutschen Saisonabschluss, habe sich angedeutet, dass die Formkurve wieder nach oben zeigt. “Ich wusste also, dass ich mit dem Münsterland Giro noch mal eine super Gelegenheit habe. Und die habe ich genutzt. Das hat meine Saison zu einem guten Abschluss gebracht“, sagte Walscheid.
Sein letzter Saisoneinsatz wäre eigentlich bei der nachfolgenden Tour de Langkawi (2.Pro) gewesen, doch der Allrounder fing sich kurz vor Rundfahrtbeginn zum zweiten Mal binnen drei Monaten Corona ein und musste so seine Teilnahme absagen. "Langkawi zu verpassen war nervig, zum Glück war der Klassenerhalt des Teams aber unter Dach und Fach. Ich war in Topform und hätte in Langkawi um Siege fahren können, beziehungsweise auch ein, zwei mit nach Hause bringen können. Da die großen Teamziele erfüllt waren, war das aber verkraftbar“, meinte Walscheid.
Der Krampf gegen die Uhr
Ärgerlicher sei gewesen, dass es für den erst im Winter zu Cofidis gewechselten Walscheid im Zeitfahren nicht so gelaufen war wie erhofft. "2022 war in Sachen Zeitfahren definitiv enttäuschend“, sagte der Dritte der Zeitfahr-DM 2021. An seiner Leistungsfähigkeit im Zeitfahren hätte es aber nicht gelegen. Vielmehr habe er über das ganze Jahr über "kein gutes Setup gefunden.“ Ein gutes Ergebnis wäre für ihn wohl bei der EM in München möglich gewesen, auf das er sich nach seinem Tour-Aus gezielt vorbereitet hatte. Hochmotiviert ging Walscheid ins Rennen, "vielleicht einen Ticken zu motiviert“, meinte Walscheid, der in einer Kurve wegrutschte, zu Boden ging und dadurch eine bessere Platzierung als Rang 25 verpasste.
Vom Sturz gezeichnet erreichte Walscheid in München das Ziel. | Foto: Cor Vos
"Im Rennen hatte ich mich gut gefühlt und auch die Zwischenzeiten waren sehr gut. Da wäre ein Top-Ergebnis drin gewesen“, war sich Walscheid sicher. Da dies zugleich auch das letzte Zeitfahren seiner Saison war, gab es keine weiteren Möglichkeiten, noch mal zu "glänzen.“ Am Projekt Zeitfahren will Walscheid aber festhalten und 2023 einen neuen Anlauf nehmen. "Ich will voll angreifen. Die WM ist ein großes Ziel, dort möchte ich unbedingt fahren und ich bin auch optimistisch, dass wir ein besseres Setup für mich finden“, so Walscheid, der nach einer enttäuschenden Zeitfahr-DM 2022 im nächsten Jahr wieder um die Goldmedaille fahren will.
Außerdem hat sich Walscheid zum Ziel gesetzt, bei den Frühjahrsklassikern an seine 2022 gezeigten Leistungen anzuknüpfen und bei den Rennen der zweiten Reihe wie Nokere Koerse, GP Denain und dem Scheldeprijs im Vorderfeld zu landen. "Aber auch bei Gent-Wevelgem möchte ich mich vorne platzieren“, sagte Walscheid abschließend.
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