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17.11.2022 | (rsn) - In seiner ersten U23-Saison wäre Noé Ury (Dauner | Akkon) beinahe ein großer Coup gelungen. Bei den Luxemburgischen Meisterschaften lag der 19-Jährige im Straßenrennen der Elite auf Siegkurs, ehe er sich nach 140 Kilometern in Nospelt dann doch um eine Sekunde Colin Heiderscheid (Leopard) geschlagen geben musste. "Ich bin sehr zufrieden. Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelernt und der Vizemeistertitel in Luxemburg war definitiv das Highlight", sagte Ury zu radsport-news.com.
Dabei wollte Ury im Straßenrennen ursprünglich gar nicht, wie dann aber geschehen, in die Offensive gehen. "Ich wollte erst einmal die Profis fahren lassen, um dann zu schauen, wie lange ich mithalten kann", sagte er. Dann bot sich ihm aber doch Ausreißerchance, die Ury kurz entschlossen ergriff.
___STEADY_PAYWALL___Da sich die Profis in der Nachführarbeit nicht einig waren, konnte die aus Underdogs bestehende Fluchtgruppe einen Vorsprung von mehr als fünf Minuten aufbauen. "Als bei diesem Abstand nur noch fünf Runden zu fahren waren, dachte ich mir: Die müssen jetzt schon verdammt schnell fahren, um uns noch einzuholen", erinnerte sich Ury. Noé Ury (Dauner | Akkon) vor dem Prolog zur Deutschland Tour 2022. | Foto: Cor Vos
Doch die WorldTour-Profis kamen nicht mehr heran und so machten die Ausreißer den Meistertitel unter sich aus. Dabei entpuppte sich Ury als der beste Bergfahrer. Auf der letzten Runde fuhr er sich über die Kuppe des Anstiegs hinweg einen kleinen Vorsprung heraus und schien auf dem besten Weg zum Sieg. Doch Ury hatte gar nicht registriert, dass er eine Lücke gerissen hatte, hörte auf zu treten, so dass Heiderscheid auf der Abfahrt wieder an ihn heran kam. "Der Meisteritel wäre möglich gewesen. Aber aus Fehlern lernt man", kommentierte den Ausgang des Rennens.
Zwei Mal durch Corona aus dem Tritt gebracht
Der für den Kölner Kontinental-Rennstall Dauner - Akkon fahrende Ury wurde zudem Fünfter im Zeitfahren der U23 und Sechster der U23-Straßenmeisterschaft. Als weitere Highlights nannte er seine Starts bei der Deutschland Tour und den Flèche du Sud, den er in seiner Heimat mit der Nationalmannschaft bestritt.
Als enttäuschend empfand der junge Luxemburger, dass er nicht über 29 Renntage hinauskam. Schuld daran war das Coronavirus, mit dem sich Ury im Saisonverlauf gleich zwei Mal infizierte. So verpasste er etwa die Kreiz Breizh-Rundfahrt (2.2), die ihm als Vorbereitung zur Deutschland Tour gedient hätte. "Das war ziemlich schlecht für meine Vorbereitung auf das letzte Saisondrittel, aber irgendwie hat es dann doch noch gepasst.“
Der Luxemburger im Feld der Deutschland Tour.| Foto: Dauner | Akkon
Den Sprung von den Junioren in die U23-Klasse empfand Ury zwar als "groß. Aber wenn man gut arbeitet, ist es auch möglich, bei der U23 gut mitzufahren", betonte er. Hilfreich war Ury dabei ein anspruchsvolles Programm in der U19. "Wenn man viele Renntage hatte, dann war man schon im Vorteil", erklärte er.
2024 schon in einer Profimannschaft?
Der Wechsel zu Dauner - Akkon war einmal darauf zurückzuführen, dass die Mannschaft von Philipp Mamos konsequent auf junge Talente setzt. Allerdings gibt es nach der Auflösung des Teams Differdange Ende 2019 mit Leopard nur noch ein luxemburgisches Kontinental-Team. Und durch die anstehende Fusion mit Riwal wird es für die einheimischen Fahrer künftig noch schwerer, sich einen Platz im Aufgebot zu sichern. “Es gibt zwar in Belgien noch die Geofco-Doltcini-Mannschaft, die auch gerne Luxemburger nimmt. Aber die Situation hat sich schon verschlechtert. Wenn du jetzt nicht supergut bist, dann wird es schwer, bei Leopard Riwal unterzukommen", lautete Urys Einschätzung.
Aber auch bei Dauner – Akkon sieht er gute Möglichkeiten, seine Karriere weiter voranzutreiben. Im Winter will Ury hart an sich arbeiten, um gleich bei den ersten Saisonrennen 2023 wettbewerbsfähig zu sein. Ein Ziel sei die Luxemburgische U23-Meisterschaft. "Dazu will ich den Flèche du Sud und andere Rundfahrten vorne abschließen", kündigte er an. Perspektivisch peilt Ury einen Profivertrag an, mit etwas Glück schon zur Saison 2024. "Vielleicht kann ich dann schon in einer höher kategorisierten Mannschaft fahren", fügte er an.
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