RSNplusRSN-Rangliste, Platz 20: R. Kepplinger

Nach nur einer kompletten Konti-Saison in die WorldTour

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nach nur einer kompletten Konti-Saison in die WorldTour"
Rainer Kepplinger (Hrinkow Advarics Cycleang) | Foto: Reinhard Eisenbauer

02.12.2022  |  (rsn) – Rainer Kepplinger (Hrinkow Advarics) ist die österreichische Entdeckung des Jahres. In seiner ersten kompletten Saison als Kontinental-Fahrer gewann der ehemalige Ruderer die Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) und zeigte auch bei weiteren Mehretappenrennen auf. Als Lohn sprang für den 25-Jährigen, der bester Kontinental-Fahrer im Ranking ist, ein WorldTour-Vertrag bei Bahrain Victorious heraus.

“Ich hatte eine echt tolle Saison“, befand Kepplinger voller Zufriedenheit gegenüber radsport-news.com. Seine stärkste Phase hatte der Österreicher von April bis Juni. Zunächst gewann er Anfang April in Wels im Rahmen der Österreichischen Rad-Bundesliga das 60. Kirschblütenrennen. Wenige Tage später wurde er Gesamtfünfter bei Belgrade Banjaluka (2.1) und holte dazu einen dritten Etappenrang. Bei der anschließenden Tour of Malopolska (2.2) in Polen belegte Kepplinger hinter seinem Teamkollegen Jonas Rapp schließlich den zweiten Gesamtrang.

___STEADY_PAYWALL___

Seinen großen Auftritt hatte Kepplinger dann standesgemäß vor heimischem Publikum. Bei der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) im Juni gewann er am Schlusstag die Bergankunft im Hütterer Höss als Solist und sicherte sich so auch den Gesamtsieg. “Das war für mich das absolute Highlight der Saison“, meinte Kepplinger mit Blick auf seine beiden ersten UCI-Siege, die er quasi vor seiner Haustür einfahren konnte.

Bei den Zeitfahrmeisterschaften war nur Großschartner stärker

In guter Form trat er Ende des Monats zu den Staatsmeisterschaften an. Im Zeitfahren, das im slowenischen Novo Mesto ausgetragen wurde, musste Kepplinger sich nur WorldTour-Profi Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) geschlagen geben. “Dieser zweite Platz war etwas ganz Besonderes für mich“, meinte der Zweitplatzierte, der unter anderem den achtmaligen Zeitfahrmeister Matthias Brändle hinter sich ließ. Im darauf folgenden Straßenrennen von Judendorf reichte es noch zu einem guten neunten Platz.

Zum Abschluss der ersten Saisonhälfte bestritt Kepplinger im Juli die Sibiu Tour (2.1). In Rumänien musste er aber aus gesundheitlichen Gründen vor dem Schlusstag die Segel streichen. “Das war im ersten Moment schon eine Enttäuschung, da ich mich auf die schweren Bergetappen gefreut hatte“, sagte Kepplinger, der nach einer fünfwöchigen Rennpause bei der Straßen-EM in München sein Comeback gab.

Rainer Kepplinger (Hrinkow Advarics Cycleang , re.) auf der 4. Etappe des Cro Race | Foto: Cor Vos

Im Zeitfahren von Fürstenfeldbruck belegte er nach 24 Kilometern den 17. Platz, es war Kepplingers letztes bemerkenswertes Ergebnis des Jahres. Nach der EM nämlich fing er sich das Coronavirus ein und musste länger pausieren. Erst Ende September kehrte Kepplinger zurück, konnte aber weder beim Cro Race (2.1) noch bei den beiden italienischen Eintagesrennen Giro del Veneto (1.1) und Veneto Classic (1.1) in Erscheinung treten.

Große Vorfreude auf das Abenteuer WorldTour

So gerne Kepplinger auf die insgesamt sehr erfolgreiche Saison 2022 zurückblickt, so sehr freut er sich schon auf das Abenteuer WorldTour. “Das wird eine große Herausforderung, aber ich bin top motiviert und werde alles geben“, kündigte Kepplinger für sein erstes Profijahr an. Dass es so schnell mit dem Aufstieg in die WorldTour klappen würde, damit hätte Kepplinger Anfang 2022 nicht gerechnet. “Diese Entwicklung hat mich schon auch etwas überrascht. Da muss ich mich aber auch ganz klar bei Matej Mugerli (Sportlicher Leiter, d. Red) und meinem Teamkollegen Jonas Rapp bedanken. Von beiden habe ich sehr viel gelernt“, erklärte er.

Konkrete Ziele für 2023 wollte Kepplinger noch nicht ausrufen. “Ich möchte aber auf jeden Fall zeigen, was ich drauf habe“, meinte der Österreicher, der seine Stärken am Berg und im Zeitfahren sieht. Angesichts seines späten Wechsels zum Radsport dürfte Kepplinger auch noch über einiges Entwicklungspotential verfügen. “Ich versuche, täglich mich am Rad weiterzuentwickeln und mache auch gute Fortschritte. Aber am meisten muss ich noch daran arbeiten, wenn es in hektischen Phasen um Positionskämpfe geht“, sagte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine