RSNplusRSN-Rangliste, Platz 11: Gino Mäder

Corona raubte alle Chancen auf einen erfolgreichen Sommer

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Corona raubte alle Chancen auf einen erfolgreichen Sommer"
Gino Mäder (Bahrain Victorious) | Foto: Cor Vos

09.12.2022  |  (rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu Rang fünf bei der Vuelta a Espana, die er als Edelhelfer für den Gesamtdritten Jack Haig bestritt: Gino Mäders Saisonbilanz 2021 ließ nicht viel zu wünschen übrig. Nun sollte der nächste Karriereschritt folgen – doch Corona machte dem Profi von Bahrain Victorious einen Strich durch die Rechnung.

Bei der Tour de Suisse (2.UWT) erkrankte der mit großen Ambitionen gestartete Mäder schon früh – zunächst rebellierte sein Magen-Darm-Trakt - und konnte bis zu seinem Ausstieg vor der 5. Etappe keine Akzente setzen. Wie ein Test danach ergab, hatte sich der Schweizer mit Covid19 infiziert. Da die Erkrankung so hartnäckig war, konnte er auch nicht sein Debüt bei der anschließenden Tour de France (2.UWT) starten, die sein Highlight des Jahres hätte werden sollen.

___STEADY_PAYWALL___

“Ich hatte zu starke Symptome und war zu lange positiv. Corona ist eine neue Krankheit, wir wissen noch nicht wahnsinnig viel darüber. Aber es erschien mir dumm, mit Corona zu trainieren, weshalb ich es nicht gemacht habe und ohne Training in eine Tour de France zu gehen wäre auch ziemlich dumm“, erklärte Mäder gegenüber radsport-news.com.

Corona verhinderte Tour-Start, bei der Vuelta lief es nicht

Stattdessen richtete der 25-Jährige seinen Fokus auf die Vuelta a Espana. “Ich habe mich nicht stressen lassen, sondern einen guten Neuaufbau gemacht. Ich bin wieder frisch im Kopf und in den Beinen“, sagte Mäder vor dem Start der Vuelta gegenüber der Schweizer Boulevardzeitung Blick. Doch weder bei der Generalprobe Burgos-Rundfahrt (2.Pro) noch bei der Spanien-Rundfahrt selbst konnte er seine Bestform abrufen.

Die Tour de Suisse musste Gino Mäder (Bahrain Victorious) wegen einer Corona-Erkrankung vorzeitig aufgeben. Danach war auch an einen Start bei der Tour de France nicht mehr zu denken. | Foto: Cor Vos

Auf den letzten sieben Etappen fand sich Mäder zwar gleich vier Mal in Ausreißergruppen wieder, ein Spitzenresultat sprang allerdings nicht für ihn heraus. Ein elfter und zwei zwölfte Etappenränge waren die besten Ergebnisse für den Gewinner der Vuelta-Nachwuchswertung 2021, der die letzte Grand Tour des Jahres auf Rang 20 abschloss. “Es lief einfach nicht“, meinte Mäder kurz und bündig.

Nach einer vierwöchigen Rennpause bestritt er im Oktober noch Gran Piemonte (1.Pro) und Il Lombardia (1.UWT), doch auch bei den italienischen Herbstklassikern sprang nichts Zählbares heraus. “Nach der Vuelta brauchst du auch etwas Zeit, um runter zu kommen, um dich von den Strapazen zu erholen“, sagte Mäder zur fast vierwöchigen Pause. Es sei auch kein Problem gewesen, sich noch einmal für zwei Rennen zu motivieren. "Aber wenn die Beine nicht tun, muss man das akzeptieren“, fügte er an.

Frühlingshighlight in der Romandie

Dass er dennoch so weit vorne in der Jahresrangliste lag, lag in einer guten ersten Saisonhälfte begründet mit der Tour de Romandie (2.UWT) als Highlight. In seiner Heimat holte er sich als Dritter des abschließenden Bergzeitfahrens noch den zweiten Gesamtrang. “Die Romandie war mit Abstand meine beste Rundfahrt. Zum Gesamtsieg hat aber leider doch ein Stück gefehlt“, befand Mäder, der als positiven Aspekt auch erwähnte: "Es hat sich gezeigt, dass ich dem Druck als Team-Leader standhalten kann.“

Und mit Blick auf das Bergzeitfahren nach Villars ergänzte er: "Ich bin noch nie so lange so schnell gefahren. Ich habe da wattmäßig mehr gedrückt als bei der letztjährigen Vuelta und habe das Maximum herausgeholt.“

Im Frühjahr lief es für den Schweizer besser, vor allem bei der Tour de Romandie, die Mäder auf dem zweiten Platz beendete. | Foto: Cor Vos

Erwähnenswert war noch sein 15. Platz bei der UAE Tour (2.UWT), enttäuschend verlief dagegen im Anschluss daran Paris-Nizza (2.UWT) , wo er nach der 4. Etappe wegen einer Grippe aufgeben musste, deren Folgen ihn noch länger ausbremste. “Die Bilanz fällt sehr durchwachsen aus, mit mehr Tiefen als Höhen. Es war jetzt nicht das geilste Jahr, aber grundsätzlich habe ich mich als Sportler schon weiterentwickelt“, fasste Mäder gegenüber radsport-news.com seine vierte Profisaison zusammen.

Für 2023 hat er sich vorgenommen, “das Level der Romandie als Basis“ zu haben, um dann noch “ein, zwei Schippen“ draufzulegen. Konkrete Saisonziele nannte Mäder allerdings nicht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine