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05.02.2023 | (rsn) – Am Wochenende ist es soweit: Der große Showdown, der Höhepunkt des Cross-Winters 2022/2023 steht an. Zum dritten Mal nach 2009 und 2014 findet die Querfeldein-Weltmeisterschaft im niederländischen Hoogerheide statt. radsport-news.com blickt voraus auf die Entscheidungen in den U23- und Junior-Kategorien:
U23 Männer - Samstag, 13:05 Uhr
Der Zweiländerkampf der Mixed-Staffel wird am Samstag ab 13:05 Uhr bei der U23 der Männer fortgeführt. Gold-Kandidat Nummer 1 ist hier der Belgier Thibau Nys, der in Dübendorf 2020 Junioren-Weltmeister wurde. Der Sohn von Cross-Legende Sven Nys war in seiner U23-Zeit nicht immer konstant, seine beiden letzten Einsätze in dieser Altersklasse gewann er aber bei den Weltcups in Zonhoven und Benidorm und erklärte sich danach auch selbst zum Top-Favorit für die WM. Zwischendurch belegte er bei der Belgischen Meisterschaft den dritten Rang, allerdings in der Elitekategorie. Nur die Generalprobe beim X20-Rennen in Hamme endete in einer Aufgabe.
Während mit Titelverteidiger Joran Wyseure, dem Vorjahreszweiten Emiel Verstrynge, Witse Meeusen und Jente Michels weitere Medaillenkandidaten im Team der Belgier starten werden, kommt der Hauptkonkurrent für Nys vielleicht aus dem Team der Niederländer: Tibor del Grosso.
Den 19-Jährigen kann man getrost als die Überraschung der Saison bezeichnen. Del Grosso schien seine Cross-Karriere schon zu Gunsten seiner Straßenambitionen mehr oder weniger beendet zu haben. Statt für das Cross-Team Pauwels Sauzen fährt er inzwischen für den niederländischen Drittdivisionär Metec, was ihn aber nicht daran hinderte im Verlauf des Winters immer mehr in Fahrt zu kommen. Bei der Niederländischen Meisterschaft errang er den Titel, in Benidorm hinterließ er den stärksten Eindruck, musste sich im Sprint aber Nys geschlagen geben. In dessen Abwesenheit bezwang er allerdings in Besancon eine ganze Armada belgischer U23-Fahrer.
Die Überlegenheit der Belgier kann für del Grosso auch in Hoogerheide zum Problem werden. Pim Ronhaar hat sich für die Elite entschieden, dem letztjährigen Dominator der Juniorenkategorie David Haverdings ging zuletzt etwas die Kraft aus und Danny van Lierop und Lucas Janssen erreichen das Niveau von Nys‘ Mannschaft nicht. Wenn er Gold gewinnen will, muss der Niederländer Nys abschütteln, denn der U23-Straßeneuropameister von 2021 verfügt über einen mächtigen Sprint.
***** Nys
**** del Grosso
*** Verstrynge, Meeussen, Wyseure
** Michels
* Lillo, van de Putte, Belmans, Toneatti, Strohmeyer
U23 Frauen - Sonntag, 13:05 Uhr
Am Sonntag um 13:05 Uhr fällt der Startschuss zum U23-Rennen der Frauen. Die Niederländerin Shirin van Anrooij entschied sich nach langem Zweifeln im Gegensatz zu ihren Landsfrauen Puck Pieterse und Fem van Empel sowie der Ungarin Kata Blanka Vas gegen einen Wechsel in die Elitekategorie. Ohne diese drei Kontrahentinnen ist der Titel van Anrooij kaum zu nehmen.
Einzig die Britin Zoe Backstedt, die letzte Saison die Juniorinnenkategorie nach Belieben dominiert und unter anderem Europa- und Weltmeisterin wurde, könnte an einem guten Tag in die Nähe van Anrooijs kommen. Die 18-Jährige kam nach schwierigem Saisonstart immer besser ins Rollen und überzeugte zuletzt als Siebte und Vierte in der Elitekategorie der beiden Weltcups in Benidorm und Besancon.
Während Gold und Silber schon fast festzustehen scheinen, ist der Kampf um Bronze spannender. Die Französin Line Burquier ist wie van Anrooij und Backstedt regelmäßig bei großen Elite-Rennen in den Top 10 zu finden. Die MTB-Weltmeisterin in dieser Kategorie mag es vor allem schwer und technisch, sie wird also auf viel Regen hoffen.
Marie Schreiber ist die vierte Fahrerin, die sich mit vielen Topplatzierungen bei der Elite schon in der Weltspitze etabliert hat. Die Schnellstarterin könnte Luxemburg die erste WM-Medaille im Querfeldein seit 1985 sichern. Damals gewann Claude Michely Bronze bei der Elite – die einzige Medaille, die ein Athlet je bei Welttitelkämpfen für den kleinen Staat errang.
Außenseiterchancen kann sich Leonie Bentveld ausrechnen. Die Niederländerin war letztes Jahr die zweite Kraft hinter Backstedt und konnte sich heuer einige Male unter den besten Zehn bei Eliterennen behaupten - meist allerdings in kleineren Rennen. Im starken französischen Team könnte auch Amandine Fouquenet für eine Medaille sorgen, die Tschechinnen hoffen auf Krystina Zemanova.
***** van Anrooij
****
*** Backstedt
** Schreiber, Burquier
* Fouquenet, Bentveld, Zemanova
Junioren - Sonntag, 11:05 Uhr
Um 11:05 Uhr beginnt am Sonntag das Rennen der Junioren, bei dem kein großer Favorit auszumachen ist. Die großen Kräftemessen der besten Fahrer dieser Altersklasse lieferten verschiedene Sieger – und auch in den Wochen vor der Weltmeisterschaft wurde keine deutliche Tendenz sichtbar. Das beste Team stellen wohl die Belgier, die mit Seppe van den Boer, Viktor Vandenberghe und Yordi Corsus drei sehr konstante Spitzenfahrer in ihren Reihen haben. Ihre Teamkollegen Wies Nuyens und Antoine Jamin stehen dem nur in wenig nach.
Auch die Niederländer haben mehrere Kandidaten auf Edelmetall am Start. Am erfolgreichsten war heuer Guus van der Eijnden, der sechs Rennen gewann, unter ihnen auch das Flandriencross in Hamme am letzten Wochenende. Ende des letzten Jahres wurde ihm der Rang abgelaufen von Senna Remijn, der drei große Wettkämpfe in drei Tagen für sich entschied. Beim letzten Weltcup in Besancon wurde er Zweiter hinter van den Boer.
Bei den Niederländischen Meisterschaften schlug Keije Solen seine beiden stärker eingeschätzten Landsleute allerdings deutlich. Mit Floris Haverdings, dem ein Jahr jüngeren Bruder von David Haverdings, der letzten Winter die Juniorenkategorie dominierte, hat ein vierter Niederländer Aussicht auf das Podium.
Doch im offensten Rennen dieser WM haben auch die Franzosen gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Europameister Léo Bisiaux war zu beginn der Saison wohl die Nummer eins der Szene, bei seinen letzten beiden Auftritten im Weltcup in Benidorm und Besancon war er aber chancenlos. An seiner Seite tritt Aubin Sparfel an, der nach konstanten Spitzenergebnissen zuletzt ebenfalls etwas schwächelte.
Der US-Amerikaner Andrew August zeigte der Konkurrenz früh in der Saison am Koppenberg ganz klar die Grenzen auf. Seitdem hat er wenige Einsätze gehabt. Bei den letzten beiden Weltcups überzeugte er aber als Vierter und Neunter. Gerade auf schweren Strecken scheint der 17-Jahrige gut zurecht zu kommen. In Nordamerika wusste der Kanadier Ian Ackert zu beeindrucken. Er hat bereits sieben Saisonsiege auf dem Konto und fuhr bei seinen wenigen Einsätzen in Europa stets ganz weit vorn rein.
Auch noch exotischere Cross-Länder schicken Anwärter aufs Podium nach Hoogerheide: Barnabas Vas vertritt wie seine Schwester Kata Blanka Vas die Farben Ungarns. Er fuhr nur bei wenigen Toprennen, konnte dort aber meist die Top Ten erreichen. Auch sein Landsmann Zsombor Takacs überzeugte unter anderem bei der Europameisterschaft in Namur, wo er lange um die Medaillen kämpfte und letztendlich Neunter wurde – fünf Plätze hinter Vas. Daniel Weis Nielsen aus Dänemark startete sehr stark in den Winter und gewann bei der EM Silber, konnte sein Topniveau aber zuletzt nicht mehr ganz erreichen. Gleiches gilt für den Slowaken Matthias Schwarzbacher, der in Besancon als Siebter immer wieder eine aufsteigende Tendenz bewies.
*****
**** Bisiaux, Corsus
*** van den Boer, Vandenberghe, August
** van den Einde, Remijn, Ackert, Nuyens
* Sparfel, Vas, Schwarzbacher, Weis Nielsen, Solen
Juniorinnen
So unübersichtlich die Lage bei ihren Altersgenossen ist, so sehr hat die Niederländerin Lauren Molengraaf ihre Kategorie aufgeräumt. Die 17-jährige Rotterdamerin ist bei den Juniorinnen in dieser Saison ungeschlagen und kam auch schon bei großen Eliterennen unter die besten Zehn.
Auf dem schnellen Parcours in Benidorm konnte sich die Europameisterin aber kaum von ihren schärfsten Konkurrentinnen absetzen. Die Holmgren-Zwillinge Ava und Isabella aus Kanada belegten mit fünf Sekunden Rückstand die weiteren Podiumsplätze und auch die Tagesvierte Französin Célia Gery verlor nicht mehr Zeit als die Kanadierinnen.
Der letzte Weltcup der Saison spiegelt die Kräfteverhältnisse der Saison gut wieder, denn die hinter den besten Vier folgenden Italienerinnen Valentina Corvi und Federica Venturelli sowie die beiden Belgierinnen Fleur Meurs und Xaydee van Sinaey, die in Spanien Siebte und Achte wurden, können in den Niederlanden ebenfalls hoffen, den Sprung aufs Podest zu schaffen.
In Benidorm fehlte von den Topfahrerinnen einzig die Britin Cat Ferguson, die in der Vorwoche in Besancon Sechste wurde und auf schweren Strecken am besten zur Geltung kommt.
****Molengraaf
****
*** A.Holmgren, I.Holmgren, Gery
** Ferguson, Corvi, Venturelli, Meurs
* van Sinaey
Das WM-Programm:
Freitag, 3.2. - 12:35 Uhr: Mixed-Staffel
Samstag, 4.2. - 11:05 Uhr: Juniorinnen
Samstag, 4.2. - 13:05 Uhr: U23 Männer
Samstag, 4.2. - 15:05 Uhr: Elite Frauen
Sonntag, 5.2. - 11:05 Uhr: Junioren
Sonntag, 5.2. - 13:05 Uhr: U23 Frauen
Sonntag, 5.2. - 15:05 Uhr: Elite Männer
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