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04.02.2023 | (rsn) – Nachdem er sich vor Jahresfrist in Fayetteville mit WM-Bronze begnügen musste, war Thibau Nys in Hoogerheide nicht zu stoppen. Mit einem souveränen Auftritt entschied der 20-jährige Belgier bei der Cross-WM in den Niederlanden das Rennen der U23 Männer für sich und sicherte sich nach dem U23-Gesamtweltcup nun auch das Regenbogentrikot in seiner Altersklasse.
Vier Sekunden hinter Nys entschied der Niederländer Tibor Del Grosso den Sprint eines dreiköpfigen Verfolgertrios vor den beiden Belgiern Witse Meeussen und Joran Wyseure für sich und durchbrach damit die belgische Phalanx, die gleich sieben Fahrer unter den besten Acht brachte.
“Ich wollte diesen Sieg so sehr, ich habe so hart dafür gearbeitet. Das war mein größtes Saisonziel“, sagte der sichtlich erleichterte Top-Favorit Nuys im Ziel-Interview. “Der Druck war enorm, auch von mir selbst. Es ist ein Rennen, bei dem man keine Fehler machen darf. Das so zu Ende zu bringen … davon hätte ich vorher nur träumen können.“
Nys löste sich schon nach zwei Runden von seinen Konkurrenten und fuhr danach einen letztlich ungefährdeten Solo-Sieg ein, auch wenn er schwer zu kämpfen hatte. “Es war sehr schwer, das ganze Rennen alleine zu fahren. Ich habe mich im technischen Teil sehr gut gefühlt, aber auf dem schnellen Abschnitt hatte ich das Gefühl, dass der Rollwiderstand nicht allzu gutwar. Aber ich hatte die Kraft, es zu vollenden“, sagte Nys und kündigte bereits an, seinen Titel im kommenden Jahr nicht verteidigen zu wollen: “Das war mein letztes U23-Crossrennen. Nächstes Jahr werde ich in die Elite-Kategorie wechseln und versuchen, mir dort einen Platz für die WM-Auswahl zu sichern.“
Bester deutscher Teilnehmer war Silas Kuschla, der mit 3:24 Minuten Rückstand Rang 27 belegte. Der Deutsche Meister Hannes Degenkolb, der die Top 20 angepeilt hatte, musste sich mit Platz 33 (+4:07) begnügen.
So lief das Rennen:
Nach dem Start setzte sich Del Grosso auf vom Regen aufgeweichten Terrain schnell mit Nys ab, fiel nach einem Fahrfehler dann aber eingangs der zweiten von sieben Runden aus der mittlerweile vierköpfigen Spitzengruppe zurück. Während Nys sich nach einer Tempoverschärfung lösen konnte und zu Beginn der dritten Runde sieben Sekunden Vorsprung hatte, musste sich del Grosso gegen gleich drei weitere Belgier behaupten: Meeussen, Wyseure und Emiel Verstrynge bildeten mit dem 19-Jährigen eine Verfolgergruppe, die aber nicht lange Bestand hatte.
Verstrynge nämlich verlor nach einem Defekt den Anschluss, wogegen Meeussen sich aus der Verfolgergruppe löste und näher an seinen Landsmann herankam. Wyseure und Del Grosso blieben aber in Schlagdistanz und kamen in der fünften Runde wieder an Meeussen heran, während der Rückstand gegenüber Nys auf gut 20 Sekunden angewachsen war.
In der Schlussrunde behauptete der Spitzenreiter souverän seinen Vorsprung, zugleich setzte sich im Kampf um die weiteren Medaillen Meeussen von seinen beiden Konkurrenten ab, doch del Grosso und Wyseure schlossen gemeinsam die Lücke wieder. Nys konnte schon auf der Treppe kurz vor dem Ziel triumphierend die Fäuste ballen, auch wenn die Verfolger noch bis auf vier Sekunden an ihn herankamen.
Im Sprint des Trios sicherte sich Del Grosso schließlich Silber vor Meeussen, wogegen Titelverteidiger Wyseure leer ausging und seinen Frust im Ziel aus sich herausschrie.
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