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05.02.2023 | (rsn) – In einem bis auf die Zielgerade packenden Duell hat sich Mathieu van der Poel zum Abschluss der Cross-WM in Hoogerheide im Männerrennen das Regenbogentrikot gesichert. Der 28-jährige Niederländer setzte sich beim Heimspiel nach 1:07 Minuten im Sprint souverän vor dem gleichaltrigen Belgier Wout Van Aert durch und feierte vor 40.000 begeisterten Fans seinen bereits fünften Titelgewinn bei einer WM, während Van Aert seine Bilanz von drei Siegen nicht verbessern konnte.
“Ich bin cool geblieben. Das hat mir heute vielleicht den Sieg gebracht. Ich habe mich sehr gut gefühlt und auch gespürt, dass ich der Stärkste bin", sagte van der Poel im Ziel-Interview dem TV-Sender NOS-Kamera. “Ich bin wirklich sehr glücklich. Diese Woche habe ich mit David (van der Poel, sein Bruder) Bergaufsprints trainiert, das konnte ich heute gut gebrauchen. Ich war wirklich entspannt.“
Auch wenn van der Poel versuchte, Van Aert vor allem an den Balken unter Druck zu setzen, verließ er sich letztlich auf seinen Sprint. “Alle haben erwartet, dass ich an den Balken gehe, aber ich fand das zu vorhersehbar. Ich wollte als Zweiter in die letzte Gerade einbiegen und bin dann gleich losgefahren. Vielleicht habe ich Van Aert damit überrascht“, fügte er an.
In einem weiteren belgisch-niederländischen Duell holte sich Van Aerts Landsmann Eli Iserbyt mit 13 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille vor Lars van der Haar. Auf den weiteren Plätzen folgten die Belgier Michael Vanthourenhout (+0:46), Gerben Kuypers (+0:54), Niels Vandeputte (+0:57) und Laurens Sweeck (+0:59).
Die Plätze zwölf und 13 belegten zeitgleich 1:34 Minuten hinter dem neuen Weltmeister die beiden Schweizer Kevin Kuhn und Simon Rüegg, Marcel Meisen kam als einziger deutscher Starter auf Rang 32 (+5:24) ins Ziel.
So lief das Rennen:
Am Scheldeweg in Hoogerheide nahmen bei Sonnenschein insgesamt 40 Fahrer das abschließende Rennen dieser WM in Angriff. Van Aert musste als Neunter der Weltrangliste aus der zweiten Reihe starten, arbeitete sich aber schnell auf Rang drei vor. Vor ihm lagen nur noch van der Haar und van der Poel, der bereits im ersten langen Anstieg attackierte und sich gemeinsam mit Van Aert absetzte.
Schon nach der ersten von zehn Runden hatten die beiden Top-Favoriten einen Vorsprung von 16 Sekunden auf die große Verfolgergruppe herausgefahren. Danach trugen van der Poel und Van Aert ihr Privatduell aus, bei dem der Niederländer seinem belgischen Konkurrenten in Runde zwei die Spitze überließ. In der dritten Runde kristallisierten sich Europameister Vanthourenhout und der 23-jährige Kuypers als die nächsten Verfolger heraus.
Van der Poel, der zuvor bereits ein weiteres Mal attackiert hatte, sprang auch beim dritten Mal besser über die beiden Balken als sein Konkurrent, doch eingangs der vierten Runde war Van Aert wieder heran. Seine beiden Landsleute folgten mit 24 Sekunden Rückstand, die weiteren Verfolger um Kuhn langen schon rund 40 Sekunden dahinter.
Van der Poel springt besser über die Balken
In der vierten Runde drehte Van Aert den Spieß um, doch van der Poel blieb an seinem Hinterrad und überholte seinen Gegner wieder an den Balken, ohne dass der Belgier danach ernsthaft in Gefahr geriet. In der sechsten Runde löste sich Vanthourenhout von Kuypers, der kurz darauf von van der Haar und Iserbyt eingefangen wurde.
In der siebten Runde griff van der Poel ein weiteres Mal am langen Anstieg und an den Balken an, ohne dass sich Van Aert abschütteln ließ. Eingangs der achten Runde hatten sich van der Haart und Iserbyt auch an Vanthourenhout vorbeigearbeitet und duellierten sich im Finale um Bronze, dahinter folgte das Duo Vanthourenhout/Kuypers.
Da Van der Poel und Van Aert die achte Runde etwas langsamer absolvierten, kamen van der Haar und Iserbyt bis auf 16 Sekunden an die beiden heran, ohne die Top-Stars gefährden zu können. Van Aert beschleunigte zu Beginn der Schlussrunde, doch van der Poel schloss die kleine Lücke wieder und ging danach wieder in Führung, die sich Van Aert aber vor den Balken noch zurückholte.
Die letzte Passage über die Hürden nahmen beide Seite an Seite, ehe Van Aert sich kurz vor der Treppe wieder an die Spitze setzte und auch als erster in die ansteigende Zielgerade einbog. Hier zog van der Poel vom Hinterrad seines großen Konkurrenten den Sprint an, dem Van Aert nichts entgegenzusetzen hatte.
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