--> -->
02.04.2023 | (rsn) - Hola de Durazno, Uruguay. Heute früh (Freitag, d. Red.) herrschte etwas Aufregung, weil alle unsere Ersatzlaufräder verschwunden waren. Sie sind deutlich beschriftet, also glaubten wir nicht, dass sie ein anderes Team versehentlich mitgenommen hatte und gingen davon aus, dass sie gestohlen worden waren.
Die Etappe sollte über 185 Kilometer führen und das war auch alles, was ich darüber wusste. Die Zwischensprints und Hügelwertungen (Berge gibt es ja nicht) interessieren mich nicht und die Rennbibel kann ich nicht lesen, da sie nur auf Spanisch ist. Höhenprofile wären sowieso überflüssig und Streckenkarten gibt es auch nicht. Es wurde also eine Fahrt ins Blaue.
Nach der Neutralisation wird immer nochmal angehalten, damit jeder pinkeln gehen kann und dann geht das Rennen los. Wie gestern setzte sich schnell eine Gruppe ab, da wird hier nicht lange gefackelt. Es waren etwa. 20 Fahrer und von uns war Reinier Honig mit dabei, wahrscheinlich der Fahrer mit dem besten Palmares im Feld. Er ist sieben Jahre in Pro-Continental-Teams gefahren und hatte Teamkollegen wie Stefano Garzelli, Luca Paolini oder Niki Terpstra. Außerdem war er noch acht Jahre bei Kontinental-Teams, darunter letzte Saison für das Team China Glory. Er war also der richtige Mann in der Gruppe.
Schnell merkte ich, dass es sich heute im Gegensatz zu gestern entspannt im Feld mitrollen ließ, denn wir hatten Rückenwind. Zwar war der Wind nicht so stark wie gestern, aber wir waren trotzdem schnell unterwegs. Nachdem ich einen einheimischen Fahrer gefunden hatte, der Englisch sprach, erkundigte ich mich, ob wir den Kurs nach Norden halten würden und er bestätigte es. Mir stand also ein relativ gemütlicher Tag im Feld bevor und nur kurzzeitig gab es mal etwas Schiebekante, als der Wind schräg von rechts hinten blies. Die Gruppe wurde bis auf dreieinhalb Minuten weggelassen und dort gehalten.
Den einzigen Stressmoment erlebte ich nach 125 Kilometern, als ich in einer Abfahrt irgendwas mit dem Vorderrad traf und mir einem Platten fuhr. Ich konnte es aussteuern und fuhr auf dem Platten weiter, bis ich an Position 19 der Kolonne angekommen war, wo unser Teamauto fuhr. Zum Glück waren unsere Ersatzlaufräder kurz vor dem Start doch wieder aufgetaucht, ein anderes Team hatte sie tatsächlich versehentlich eingepackt. So konnte ich also das Laufrad wechseln, was schnell genug ging, um nicht aus der Kolonne zu fallen. Nun trat ich meine Aufholjagd an und hangelte mich von Auto zu Auto.
Eigentlich von Auto zu Kleinbus zu Pik-Up Truck zu Kleinlaster, denn in der Kolonne waren alle möglichen Fahrzeuge vertreten. Ich wurde von Kommissären auf einem Motorrad überwacht, konnte also nicht zu lange im Windschatten der Fahrzeuge fahren und musste Lücken in der Kolonne aus eigener Kraft überbrücken. Trotzdem blieb ich ruhig und fuhr nicht zu hart, denn es ist besser, sich beim Zurückkommen mehr Zeit zu lassen, als es mit einem Kraftakt zu versuchen. Nach 15 Kilometern Verfolgung war ich wieder im Feld, gerade noch rechtzeitig, bevor wir ins schnelle Finale gingen.
Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung der Gruppe noch über zwei Minuten und ich hoffte, dass sie es schaffen würden und Reinier die Etappe gewinnen würde. Doch leider wurde das Loch professionell zugefahren und nur einen Kilometer vor dem Ziel wurden sie gestellt. Im Massensprint verbesserte sich unser chilenischer Sprinter Nicolas vom achten Rang gestern auf den guten sechsten Platz heute. Ich rollte mitten im Feld ins Ziel und stellte fest, dass wir die 185 Kilometer in unter vier Stunden mit einem 48er-Streifen gefahren waren, das macht man auch nicht alle Tage.
Das Hotel war nur ein Katzensprung vom Ziel entfernt, jedoch mussten wir zum Mittagessen woanders hinfahren, aber es hat sich gelohnt. Gelohnt hat sich auch die Reise hierher jetzt schon, denn ich merke, dass ich wieder reinkomme und es mir Spaß macht. Dazu trägt auch das perfekte Rennwetter bei, denn es ist mit sonnigen 20-25 Grad sehr angenehm und man muss sich keine Gedanken über die richtige Kleidung machen, Trikot und Hose reichen. Morgen geht es nur über 144 Kilometer und falls wir wieder Rückenwind haben, könnte das in drei Stunden erledigt sein.
Morgen gleiche Stelle gleiche Welle.
Gez. Sportfreund Radbert
(rsn) - Hola de Montevideo, Uruguay. Am elften Tag stand heute die 10. und letzte Etappe über nochmal 200 Kilometer an. Frühstück gab es in der Unterkunft im Fußball Stadion nicht, es wurden also
09.04.2023Massenschlafsaal als Unterkunft und Götterspeise zum Nachtisch(rsn) - Hola de Punta del Este, Uruguay. Heute Morgen gab es in dem Schullandheim, in dem wir untergebracht waren, nur kalten Reis von gestern und Äpfel zum Frühstück, mehr nicht. Zum Start konnte
09.04.2023Auf der letzten Rille noch den Zug nach vorn erwischt(rsn) - Hola de Rocha, Uruguay. Der Wecker klingelte kurz vor sechs Uhr und es gab sogar ein bescheidenes Frühstück. Der wieder über 200 Kilometer lange Transfer zum Start sollte 6:30 Uhr starten
07.04.2023Zu viele Fragen darf man hier nicht stellen(rsn) - Hola de Melo, Uruguay. Heute sollte es bereits um sechs Uhr Frühstück geben, gab es aber nicht. Das kommt hier manchmal vor, sagt uns vorher aber niemand. Überhaupt läuft die Kommunikatio
06.04.2023Unterwegs mit auffälligen Fahrern und einem Vollidioten(rsn) - Hola de Tacuarembo, Uruguay. Der Tag begann schon um sechs Uhr, denn vor dem Start um 8:30 Uhr hatten wir noch einen einstündigen Transfer zu absolvieren. Die ganze Rundfahrt-Karawane stoppt
05.04.2023Gegen die Zahnschmerzen gab es eine Spritze in den Hintern(rsn) - Hola de Paysandu, Uruguay. Heute Morgen suchte mein belgischer Teamkollege Kim den Rennarzt auf, da er in der Nacht wegen starker Zahnschmerzen kaum schlafen konnte. Der Arzt meinte, er hätte
04.04.2023Nach Abbruch: Die Letzten waren diesmal tatsächlich die Ersten(rsn) - Hola de Mercedes, Uruguay. Heute konnte ich länger schlafen, erwachte aber zum unschönen Prasseln des Regens ans Fenster des Hotelzimmers. Ich habe wohl das Wetter zu voreilig gelobt, denn
03.04.2023Reinier ist trotz Windkantenstress wohl nicht ausgelastet(rsn) - Hola de Trinidad, Uruguay. Der Tag begann für mich wieder sehr früh, denn wegen des Jetlags (es ist hier fünf Stunden früher als in Deutschland) war ich bereits gegen 4:30 Uhr wach und kon
01.04.2023Was an Bergen fehlt, macht der starke Wind absolut wett(rsn) - Hola de Montevideo, Uruguay. Heute ging die Rundfahrt mit der ersten Etappe über 172 km richtig los, und zwar härter, als mir lieb war. Uruguay ist ja ein ziemlich flaches Land, es gibt kein
31.03.2023Beim Prolog im Dunkeln lief es wie erwartet schlecht(rsn) - Hola de Colonia, Uruguay. In den nächsten zehn Tagen werde ich hier von der 78. Vuelta Ciclista del Uruguay berichten, der ältesten Rundfahrt Amerikas. Sie findet in der uruguayischen Touris
(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden
03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g
03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage
03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht
03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze
03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch
02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S
02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien
02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig
02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P