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27.09.2023 | Ein Jahr nach der Vorstellung des "großen Bruders" Edge 1040 Mitte letzten Jahres (hier der "rsn best of"-Artikel dazu) war nun die kleinere 5er- und 8er-Modellreihe des Fahrrad-Computer-Spezialisten Garmin mit einem Update dran. Der Unterschied der Modelle: Die 840er-Reihe bietet neben den seitlichen Tasten die Bedienung via Touchscreen, die 540er lassen sich nur über die Tasten steuern. Der Zusatz "Solar" im Namen weist darauf hin, dass die Akku-Laufzeit mit der Kraft der Sonne verlängert werden kann.
Die Einrichtung
Nachdem ich seit Jahren mit einem Edge 830 unterwegs bin, fiel mir der Umstieg auf das Edge 840 Solar denkbar leicht. Über die Garmin Connect App lässt sich das Gerät bequem über das Smartphone einrichten, oder man kann einfach die bereits vorhandenen Profile übernehmen. Das Gerät zeigt dabei einen QR-Code, den man scannt und direkt in der Garmin App lädt. Beim ersten Koppeln und Synchronisieren führt die App durch die Funktionen und Tasten des Geräts, was den Einstieg erleichtert. In der App lassen sich dabei alle Aktivitäts-Profile bearbeiten, Einstellungen ändern und das Gerät bequem mit Wlan verbinden.
Die Synchronisierung
Deutlich verbessert wurde das Synchronisieren mit Garmin Connect und mit verknüpften anderen Konten. Im meinem Fall mit Komoot, bei dem ich auf meinem alten 830er immer manuell über die App die Touren herunterlanden musste. Nun erscheinen sie sofort, wenn die Tour online gespeichert wurde, und das Gerät mit dem Internet über Wlan oder das Smartphone verbunden ist. Praktischerweise ist die neueste Tour direkt auf dem Starbildschirm zu sehen und muss nicht lange gesucht werden. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, selbst während laufender Aktivitäten neue Touren an das Gerät zu senden.
Die Solar-Lade-Funktion
Ich kenne die Solar-Funktion von meiner Garmin-Uhr Fenix 7, wo sie allerdings nie wirklich viel gebracht hat: Die kleine Linse und die seitliche Position des Arms beim Radeln reduziert die Zeit doch sehr, in der Sonne direkt auf die Uhr scheint. Ich war daher gespannt, wie das nun bei dem 840er funktioniert, das waagrecht vor dem Lenker montiert ist. Garmin gibt bis zu 25 Minuten extra pro Stunde Akku-Laufzeit an; im Kleingedruckten findet sich dazu: "Voraussetzung: Durchgängig 75 000 Lux bei Touren".
Die Recherche auf Wikipedia zeigt in Sachen Lux folgende Werte: Klarer Himmel, Mitteleuropa, Sommer, mittags: 90 000 Lux; bedeckter Himmel, Mitteleuropa, Sommer, mittags: 19 000 Lux. Da wird klar, dass man 75 000 Lux wohl eher selten erreichen wird. Mein Rekord war an einem wolkenlosen Tag auf Korsika mit 70 Prozent Intensität: Verbraucht 4:53 Stunden, gewonnen 1:02 Stunden - macht etwa 13 Minuten pro Stunde Fahrtzeit. In der App findet sich dazu noch der Hinweis, dass die Solar-Ladung im Ruhezustand am besten funktioniert; also an einem sonnigen Tag nach der Tour rauslegen, um den Akku zu laden.
Das Display
Garmin setzt auf ein 2,6-Zoll-Display, das für meine Bedürfnisse perfekt gepasst hat - ein guter Kompromiss aus Kompaktheit mit guter Ablesbarkeit.
Das Farb-Display ist auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar und dunkelt über den Helligkeits-Sensor automatisch ab. Wird es ganz dunkel, wechselt es in den Nacht-Modus, mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift, um ein Blenden zu vermeiden. Geht es in den Wald, mit Lichtflecken und schnellen Hell-Dunkel-Wechseln, spiegelt das Display mit der Solar-Funktion leider deutlich mehr, was die Ablesbarkeit erschwert.Der Akku
Der Akku ist für mich der wahre Star des Geräts, der wirklich lange Touren ermöglicht: Im Energiespar-Modus sind bis zu 60 Stunden drin, beim Standard-Modell ohne Solar-Glas 48 Stunden. Was mich am meisten beeindruckt hat: Wie schnell das Gerät lädt. Von drei Prozent in zehn Minuten auf 20 Prozent, für fast sechs Stunden Laufzeit, bzw bis zu neun Stunden im Energiespar-Modus - mehr als genug für eine ordentliche Rennrad-Runde. Geladen wird mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel, die Ladebuchse ist unten am Gerät platziert und nach IPX7-Schutzklasse abgedichtet - also wasserdicht beim Untertauchen (für kurze Zeit) und Reinigung unter dem Wasserhahn,
Die Navigation
Auf der vorinstallierten Fahrradkarte ist ganz Europa inklusive der Insel-Destinationen gespeichert, mit reichlich Hintergrund-Infos. Ein Platten in der Türkei? Das 840er weiß, wo der nächste Bike-Shop ist, oder auch eine Wasser-Station, eine Unterkunft. Über die "Home"-Navigation lässt sich immer bequem nach Hause finden, sei es auf der gleichen Route oder auf der schnellsten - inklusive Umplanung, wenn man einen Abstecher macht. Die Routen-Planung direkt am Gerät ist wegen der Größe des Displays etwas umständlich; das lässt sich aber leicht mit dem Smartphone umgehen.
Über die üblichen Drittanbieter-Apps wie Komoot, OutdoorActive oder via GPX-Import lässt sich auch während einer laufenden Aktivität über die Garmin App eine neue Route ans Gerät senden. Abbiege-Hinweise werden am Display eingeblendet oder zusätzlich akustisch wiedergegeben. Ist das Smartphone verbunden, werden die Hinweise auch als Anweisung über Lautsprecher oder verbundene Kopfhörer übertragen. Der 32 GB Speicher bietet Platz für viele Karten und rund 100 Strecken.
In der Praxis
Ich konnte das Garmin 840 auf dem Gravelbike, dem Rennrad und auf dem MTB vier Monate lang auf Herz und Nieren testen, im direkten Vergleich zu meinem eigenen 830er Modell. Die deutlichsten Veränderungen im Funktionsumfang waren dabei bei "ClimbPro", bei der Synchronisierung, aber auch beim Laden und der Aufbereitung der Daten auf dem Startbildschirm. ClimbPro funktioniert jetzt nicht nur bei geplanten Touren, sondern liefert auch während der Fahrt Daten zum Anstieg, und es zeigt auf der Karte die umliegenden Anstiege an.
Die Synchronisierung der Daten mit der App funktionierte tadellos, Touren lassen sich während laufender Aktivitäten aufs Gerät senden und die neuste geplante Tour ist Sekunden nach dem Speichern bereits auf dem Startbildschirm bereit. Via USB-C-Anschluss lädt das Gerät deutlich schneller als die Vorgänger und bietet satte 32 Stunden Akku-Laufzeit. Die Solar-Lade-Funktion ist ein nettes Feature, wenn man mehr Laufzeit will; ich persönlich würde zum Standard-Modell greifen, weil hier das Display besser lesbar ist und mir die Laufzeit mehr als reicht.
Der Startbildschirm erinnert inzwischen mehr an die Anzeige einer Fitness-Uhr als an einem Fahrrad-Computer und liefert viele Zusatz-Infos: Wetter, Sonnenuntergang, Aktivitäten etc., Fitness-Daten wie Stamina, akute Belastung, Hitze, Höhen-Akklimatisierung und vieles mehr. Die Bedienung erfolgt bequem über den Touchscreen, was auch während der Fahrt gut funktioniert. Alternativ ist eine Bedienung über die seitlichen Tasten möglich, aber leider nur wenig intuitiv, und für mein Empfinden unnötig kompliziert.
Wer eine Shimano Di2 hat, sollte den Computer mit der Schaltung koppeln und die Knöpfe an den Schalthebeln zum Seitenwechsel verwenden; das hat bei meiner GRX Di2 super funktioniert. Die Navigation war auch dann zuverlässig und das Umplanen unterwegs zum Ausgangspunkt erfolgte deutlich schneller und zuverlässiger.
Das Fazit:
Mit dem Edge 840 Solar bietet Garmin für 600 Euro einen High End Fahrrad Computer, der durch eine intuitive Touchscreen Bedienung, eine Fülle an Funktionen, zuverlässige Navigation und lange Akku-Laufzeit glänzt, dazu die Möglichkeit, direkt über die Sonne zu laden. Dabei ist das Standard-Modell 840 ohne Solar-Ladung für 499 Euro eine interessante Alternative, die eine bessere Lesbarkeit bietet, bei nur etwas weniger Laufzeit.
Die Daten
Gewicht: 89 Gramm
Display: 2,6 Zoll
Speicher: 32 GB
Akku-Laufzeit: bis 32 h
Schutzklasse: IPX7
Anschluss: USB-C
Preis: 599,99 Euro
Weitere Informationen
Garmin Deutschland GmbH
Parkring 35
85748 Garching
Fon: 089/ 541 999- 0
E-Mail: info@garmin.com
Internet: www.garmin.com
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