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01.06.2008 | (rsn) - Zum Abschluss des Giro d`Italia stand heute noch mal ein knapp 30 Kilometer langes Einzelzeitfahren nach Mailand auf dem Programm. Da ich erst um 15:30 Uhr gestartet bin, konnte ich richtig schön ausschlafen.
Bis zum Start habe ich dann auch nichts Besonderes mehr gemacht, sondern einfach nur die Zeit totgeschlagen und komplett abgeschaltet. Das Zeitfahren an sich lief ganz gut. Ich bin zügig gefahren, ohne jedoch in den roten Bereich zu gehen. Nach der Etappe habe ich mich noch von Kraußi verabschiedet, bin duschen gegangen und habe mich dann direkt mit meiner Freundin auf den Heimweg begeben. Die Siegesfahrt von Contador habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen.
Mit meinem ersten Giro d`Italia bin ich absolut zufrieden. Mein Fazit fällt durchweg positiv aus. Das Highlight war natürlich mein zweiter Etappenplatz in der ersten Woche. An den richtig langen Anstiegen habe ich gemerkt, dass ich noch nicht mit den besten 30 über den Berg drüberfahren kann. Da fehlt noch ein bisschen. Ich habe aber gespürt, dass da noch Luft nach oben ist, und mit meinen 22 Jahren habe ich ja auch noch etwas Zeit. Im Vergleich zu meiner ersten dreiwöchigen Landesrundfahrt, der Vuelta, die ich im letzten Jahr gefahren bin, habe ich auf jeden Fall eine klare Steigerung erkennen können, auch wenn sich dies nicht im Gesamtklassement widerspiegelt.
Neben diesem sportlichen Erfolg werden mir aber auch noch viele andere Ereignisse in Erinnerung bleiben. Vor allem die großen Zuschauermassen am Kronplatz haben mich fasziniert. Da war eine super Stimmung.
Negativ in Erinnerung wird mir sicherlich der Veranstalter bleiben. Die vielen und vor allem langen Transfers haben sehr genervt. Dazu kamen noch die teilweise übertrieben langen Etappen. Da verstehe ich den Sinn dahinter nicht ganz. Man möchte wohl den Ruf der schwersten Rundfahrt der Welt haben. Dabei würden kürzere Etappen das Rennen sicherlich attraktiver machen. Die Vuelta geht da meiner Meinung nach einen besseren Weg.
Jetzt bin ich erst einmal froh, dass der Giro vorbei ist. Viel Zeit zur Regeneration bleibt aber nicht. Ich fahre nächstes Wochenende schon wieder beim GP Schwarzwald und wohl auch beim GP Kanton Aargau. Danach folgen noch die Ster Elektrotoer und die Deutschen Meisterschaften in Bochum. Erst dann kommt eine größere Pause für mich.
Es hat mir sehr viel Freude bereitet, dieses Tagebuch zu führen. Ich hoffe auch, dass es euch gefallen hat und ich euch mit interessanten Geschichten rund um den Giro versorgen konnte. Auf diesem Wege möchte ich mich auch für die vielen positiven E-Mails bedanken, die ich in den letzten drei Wochen erhalten habe.
Bis demnächst,
Euer Johannes
Johannes Fröhlinger bestreitet seinen ersten Giro d`Italia. Der 22-jährige Gerolsteiner-Profi, der im letzten Jahr bei der Vuelta bester deutscher Fahrer in der Gesamtwertung wurde, führt in den nächsten drei Wochen auf Radsport News Tagebuch von der Italien-Rundfahrt und berichtet von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke.
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