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08.03.2014 | (rsn) - Die kurzfristigen Planänderungen beim Team Sky haben auf Seiten des Paris-Nizza-Veranstalters ASO für wenig Jubel gesorgt: Nachdem Chris Froome seinen Start bei Tirreno-Adriatico wegen einer Entzündung im unteren Rücken absagen musste, wird Richie Porte dessen Kapitänsposten in Italien einnehmen.
Das bedeutet gleichzeitig, dass der Australier seinen Titel bei Paris-Nizza nicht wird verteidigen können. Nun hat sich ASO-Direktor Christian Prudhomme zu Wort gemeldet und die kurzentschlossene Rochade der Briten kritisiert.
„Wir finden es arrogant, den Titelverteidiger so kurz vor dem Start zurückzuziehen“, sagte der Franzose dem Peloton Magazin. „Uns wurde gesagt, dass es für Sky darum ginge, dass Porte bei Tirreno mehr WorldTour-Punkte sammeln könnte. Die Strecke dort passe besser zu seinen Qualitäten - gerade wegen des Zeitfahrens.“
Ein Argument, das einleuchtet und aus Sicht jedes Teams verständlich ist. Gerade eine Mannschaft wie Sky, die über zwei der besten Rundfahrer der Welt verfügt, muss bei einer schweren Fernfahrt wie Tirreno-Adriatico, die mit ihren Anstiegen und den Zeitfahren Leuten wie Froome und Porte auf den Leib geschnitten ist, möglichst gut besetzt antreten.
Letztlich hat sich die ASO das Abrücken der Rundfahrt-Asse von Paris-Nizza selbst eingebrockt. Das „Rennen zur Sonne“ nämlich wird 2014 zum ersten Mal seit fast 20 Jahren ohne Kampf gegen die Uhr und auch ohne echte Bergankunft ausgetragen. Man wollte das Rennen mit dieser Maßnahme interessanter machen, was voraussichtlich auch gelingen dürfte. Klare Favoriten auszumachen, ist vor der 72. Auflage äußerst schwer, der Wettbewerb offen wie selten.
„Wir wollten weg von den Stereotypen und haben auch vor, diesen Weg weiterzugehen“, so Prudhomme. „Auch wenn es letztlich die Fahrer sind, die das Rennen machen, wollen wir ihnen einen möglichst ausgeglichenen Parcours dafür bieten. Ich bin überzeugt, dass daraus ein toller Wettkampf entsteht.“
Die Veränderungen der ASO sind innovativ und es ist sicher gut für den Sport, wenn sich eines der wichtigsten Rennen der Welt dagegen wehrt, immer nur auf den letzten fünf Kilometern von langen Schlussanstiegen oder im Zeitfahren entschieden zu werden. Dass die aber eben jenen nicht gefällt, die genau dort ihre Stärken haben, war abzusehen. Portes Fehlen ist nicht mehr als die passende Bestätigung.
Es schmerzt natürlich, wenn man für eine mutige und gute Idee so bestraft wird, aber letztlich beschwert sich Prudhomme über die Geister, die er selbst rief.
(rsn) – Die 72. Austragung von Paris-Nizza versprach aufgrund der Streckenführung ohne Zeitfahren und ohne echte Bergankunft zum Sekundenkrimi zu werden. Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht.
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